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Ostfriesenmoor: Der siebte Fall für Ann Kathrin Klaasen (German Edition)

Ostfriesenmoor: Der siebte Fall für Ann Kathrin Klaasen (German Edition)

Titel: Ostfriesenmoor: Der siebte Fall für Ann Kathrin Klaasen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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so ein verwackeltes Bildchen kassiert?«
    »Nun, er hat es damit immerhin auf Seite eins der ›Süddeutschen‹ geschafft. Und das ist nicht gerade ein ostfriesisches Blatt.«
    Kopfschüttelnd verließ Rupert die Dienstbesprechung. »Was ist nur aus der Welt geworden«, grummelte er.

Thomas Schacht stellte sein Auto auf dem großen Parkplatz gegenüber des Ocean Wave ab und ging den Rest des Weges zu Fuß.
    Oben in der Ferienwohnung brannte Licht, aber als er klingelte, machte ihm niemand auf.
    Er ärgerte sich darüber, dass kein Polizeiwagen in der Nähe war. Wofür, dachte er sich, zahle ich eigentlich Steuern, wenn die nichts tun?
    In seiner Vorstellung hätte das ganze Viertel abgesperrt sein müssen. Der Gedanke, dass Wolfgang Müller dort oben mit seiner Tochter saß, machte ihn rasend.
    Er würde den Ex von Gundula kreuz und quer durch den Raum prügeln. Oh ja, den würde er erledigen. Ein für alle Mal. Vor diese Geschichte musste endlich ein Riegel geschoben werden, um ihn aus ihrem Leben auszuschließen.
    Dieser unverschämte Kerl hatte sich tatsächlich eine Ferienwohnung in der Nähe des Ocean Wave genommen. Er war zwar ein begeisterter Saunagänger, aber nicht so sehr das Schwitzen interessierte ihn oder irgendein gesundheitlicher Effekt. Er war eher der typische Glotzer, der gerne in der Sauna anbändelte.
    Thomas Schacht beobachtete das Haus von der anderen Straßenseite aus. Im oberen Stockwerk, unter dem Walmdach, bewegte sich etwas. Da war ganz klar ein Schatten zu sehen. Er ging hin und klingelte erneut.
    Mit einem Summton sprang die Tür auf. Er ging die Treppe hoch in die erste Etage. Musik erklang. Die Stimme seiner Lieblingssängerin Ina Müller traf ihn fast schockartig.
    »Wir schwammen besoffen nachts im Meer,
    das ist jetzt ungefähr drei Männer her.
    Sie hießen Helge, Tom und Peter,
    sie gingen früher oder später.«
    Thomas Schacht hielt einen Moment inne. Damit hatte er nicht gerechnet. Es machte ihn noch wütender. Das war seine Musik, und es war sein Kind, und es war seine Frau, die dieser Müller endlich in Ruhe lassen sollte! Er hatte weder ein Recht, sich seinem Kind zu nähern, noch seiner Frau, und er sollte, verdammt nochmal, nicht Ina Müllers Musik hören.
    Über die Treppenstufen war ein Teppichläufer gespannt, der den Klang seiner Schritte dämpfte, aber das Knarren der Holzstufen zu verstärken schien.
    Von außen sah das Haus wie ein modernes Einfamilienhaus aus, die Inneneinrichtung war eher aus den sechziger Jahren. Die Tür zum Appartement oben stand offen. Eine weibliche Stimme tönte: »Hast du den Schlüssel mal wieder vergessen, Schatzi?«
    Thomas Schacht trat ein und schloss die Tür hinter sich.
    »Irrtum, Schatzi«, sagte er, und als Erstes verstummte Ina Müllers Gesang, als sei zeitgleich mit seinen Worten der Radiosender abgeschaltet worden.
    Die blonde Frau im Bademantel schrie nicht. Sie riss ihren Mund sperrangelweit auf, doch es kam nur ein leises Wimmern, wie von einer Katze, die um Futter bittet. Mit blankem Entsetzen sah sie Thomas Schacht an und raffte den weißblauen Frotteebademantel vor sich zusammen, um so viel Haut wie möglich zu bedecken.
    Dann schaffte sie es endlich, zu sprechen. Sie wich zurück zur Wand und stand jetzt neben einem Ölgemälde der aufgewühlten Nordsee. Sie stammelte: »Wolfgang kommt gleich wieder … Mein Mann wird in wenigen Minuten wieder hier sein. Er …«
    Sie betonte das Wort »Mann«, als müsse sich dahinter ein hünenhafter, kampfbereiter Gladiator verbergen.
    »Na, prima, dann können wir ja hier zusammen auf ihn warten.« Schacht zog einen Stuhl zu sich heran und setzte sich breitbeinig.
    »Ich bin gekommen, um mein Kind zu holen. Wer, verdammt nochmal, hat euch beiden ins Gehirn geschissen, dass ihr auf so eine dämliche Idee gekommen seid? Ihr könnt doch nicht einfach meine Tochter kidnappen!«
    »Ich … wir …«, sie kniff die Beine zusammen und drückte sich an der Wand entang in Richtung Küche.
    Ein Messer, dachte sie. Ich muss mich bewaffnen.
    »Im Grunde bin ich ja froh, dass er wieder ’ne neue Freundin hat. Setzen Sie sich! Sind Sie schon lange mit dem Arsch zusammen? Keine Angst, ich will Ihnen nichts tun. Wenn ich mein Kind habe, gehe ich einfach wieder.«
    Sie tat, was er sagte, versuchte aber, so viel Abstand wie möglich zwischen sich und Schacht zu bringen.
    »Er … er hat Ihr Kind nicht entführt. Wir machen hier Urlaub.«
    Schacht lachte. »Urlaub? Urlaub? Super Idee! Hätte ich

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