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Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut

Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut

Titel: Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Simon, die Witwe des Opfers, befragt wurde. Na klar, es war eine der entscheidenden Vernehmungen heute.
    Sie hatte die Autobahn an der Ausfahrt Scharbeutz verlassen und fuhr nun die Strandallee hinunter in Richtung Süden. Links befand sich ein flacher Dünengürtel, hinter dem der Strand und die Ostsee lagen. »Ich hatte gestern schon die Gelegenheit, mit Katja Simon zu sprechen«, sagte Pia, als sie rechts in die Seestraße einbog. Sie war trotz des ungünstigen Starts entschlossen, Maiwald zu behandeln wie jeden anderen Kollegen auch. »Ich hatte den Eindruck, dass Frau Simon … nun ja, es zeichnete sich ab, dass sie der Polizei nicht gerade aufgeschlossen gegenübersteht. Ich werde daher zu Anfang die Gesprächsführung übernehmen.«
    »Wohl schon mal mit dem Gesetz in Konflikt gekommen, die Gute«, mutmaßte Maiwald. »Keine Sorge. Mit denen kenne ich mich aus.« Sie fuhren den Kammerweg hinunter.
    »Das wissen wir noch nicht«, sagte Pia und bezog sich auf Katja Simons vorhandenes oder nicht vorhandenes Vorstrafenregister. Ein Zusammenhang zu Maiwalds zweiter Behauptung war aber auch nicht von der Hand zu weisen. Der Satz hing unkommentiert in der Luft und sorgte für eine gespannte Stimmung, die anhielt, bis sie von der Lindenallee in den Weißdornweg einbogen.
    Maiwald hielt nach der angegebenen Hausnummer Ausschau. Das gesamte Wohngebiet schien recht neu zu sein. Rechts lagen weiße Doppel- und Reihenhäuser, links rot verklinkerte Einfamilienhäuser. Pia hielt vor einem modernen Einfamilienhaus an, das sich durch seine großen Glasfronten und den Sichtbeton von allen anderen unterschied.
    »Sie sind ganz schön früh!«, sagte Katja Simon statt einer Begrüßung und ließ Pia und ihren neuen Kollegen in ihr Haus. »Heute mit Verstärkung? Na, ist auch egal. Kommen Sie rein!«
    Nachdem Pia ihren Kollegen Maiwald vorgestellt hatte, beobachtete sie, wie Katja Simon einen goldfarbenen Retriever, den sie beim Öffnen der Tür am Halsband gehalten hatte, in einen Hundekorb in der Diele schickte. Katja Simon schien heute in schlechterer Verfassung zu sein als am Vortag. Ihre Bewegungen waren ruckartig und die Stimme heiser. Sie hatte dunkle Augenringe und war blass, was durch das hellgrüne Sweatshirt mit dem neonfarbenen Werbeaufdruck, das sie trug, noch betont wurde.
    Maiwald trat forsch auf sie zu. »Frau Simon, tut mir sehr leid, was da gestern passiert ist. Nun ja … ein schönes Häuschen haben Sie hier …«
    »Danke.« Katja Simon wandte sich mit erstauntem Blick an Pia. »Dauert es länger? Sollen wir uns an den Esstisch setzen?«
    Als sie den Wohnbereich betraten, sah Pia, dass noch jemand anwesend war. Eine dunkelblonde Frau, die etwa in Katja Simons Alter zu sein schien. Sie stand regungslos am Küchentresen und starrte zu ihnen herüber. Katja winkte sie heran und stellte vor: »Eine Freundin von mir, die mir gestern Abend ein wenig Gesellschaft geleistet hat. Solveigh Halby – Frau Korittki und Herr Maiwald von der Lübecker Kripo.«
    Solveigh Halby nickte Pia und ihrem Kollegen zu, ohne ihnen richtig in die Augen zu sehen. »Entschuldigung. Ich muss jetzt zur Arbeit, Katja. Vorn an der Ecke fährt doch ein Bus in die Stadt, oder?«
    »Keine Ahnung. Nimm dir lieber ein Taxi.«
    Solveigh Halby verabschiedete sich hastig.
    Katja seufzte, als ihre Freundin die Haustür hinter sich zugezogen hatte. »Ich hätte sie fahren sollen«, sagte sie. »Sie nimmt sich bestimmt kein Taxi, und ich habe keine Ahnung, ob hier überhaupt Busse fahren.«
    »Sie ist eine erwachsene Frau«, sagte Maiwald gleichgültig.
    Pia merkte sich den ungewöhnlichen Namen. Solveigh Halby – fast so bemerkenswert wie die Freundschaft zwischen Katja Simon und dieser unsicher auftretenden Person. Etwas war mit ihr, Pia konnte es nicht benennen, wusste aber, dass ihr das Verhalten der Frau bekannt vorkam. Schon das zweite Mal an diesem Vormittag, dass ihr Gehirn das Vorhandensein von Informationen andeutete, ohne sie ihr zur Verfügung zu stellen.
    Katja Simon schlug vor, einen Kaffee für alle aufzusetzen, und Pia nahm das Angebot an. Sie wollte ihr Zeit geben, sich auf die Befragung einzustellen. Während Katja Simon die Kaffeemaschine in Betrieb nahm, trat Pia an ein bodentiefes Fensterelement und sah hinaus in den Garten. Vor ihr erstreckte sich eine Holzterrasse, die in ihren Dimensionen an das Vergnügungsdeck eines Kreuzfahrtschiffes erinnerte. Im Moment regnete es nicht, aber das Holz schimmerte dunkel vor Nässe.
    »Ist

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