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Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut

Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut

Titel: Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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übliche Erdgas ist leichter als Luft …«
    »Schon gut, es steigt also nach oben. Verstanden.«
    »Warum dieser Aufwand?«, fragte ein Pia unbekannter Beamter. »Ich meine, erst hat er die Frauen niedergeschlagen, dann gefesselt und geknebelt, anschließend die Geschichte mit dem Gas, dem Zeitverzögerungsmechanismus zum Zünden … Jede Minute, die sich der Täter zusätzlich im Haus aufgehalten hat, vergrößerte doch die Gefahr, entdeckt zu werden.«
    »Sein Ziel war offensichtlich, einen Unfall vorzutäuschen. Wahrscheinlich rechnete der Täter damit, dass die Fesseln und Knebel, die er verwendete, rückstandsfrei verbrennen würden. Er verwendete Haushaltsband und Baumwolle.«
    »Das Opfer wurde doch unbekleidet niedergeschlagen und dann gefesselt? Kann der Täter möglicherweise Katja Simons Liebhaber gewesen sein? Eine Tat im Affekt … und alles andere nur der Versuch, es zu vertuschen?«, fragte Gerlach.
    »Vergessen Sie nicht, wie der Täter laut Aussage von Solveigh Halby ins Haus gelangt ist. Und bisher ist uns nichts über einen möglichen Liebhaber bekannt.«
    »Liebhaber« war keine gute Assoziation. Nach einer kurzen, offenbar fruchtlosen Debatte mit ihrer Mutter war Nele im Wohnzimmer aufgetaucht. Pia kannte den Blick, mit dem ihre Schwester sie angesehen hatte. Eine Mischung aus ängstlicher Erwartung und Trotz. »Nele wohnt ein paar Tage bei uns«, hatte Pias Mutter erklärt, um das Schweigen zu brechen. »Sie hat hier etwas zu erledigen.« Was das wohl sein mochte? Ihren neuen Freund treffen? Ihren Freund? »Hi, Nele. Was hast du denn Spannendes in Lübeck zu tun?«, fragte Pia. Sie hörte, wie ätzend ihr Tonfall war. Seit Hinnerk ihr gestanden hatte, dass er mit Nele geschlafen hatte, war so viel passiert, dass sie es noch gar nicht richtig verarbeitet hatte. »Pia, das geht dich gar nichts an – im Übrigen finde ich es schön, dass du dich überhaupt mal wieder zu Hause sehen lässt. Oder, Mam?« »Das hat dich nicht zu interessieren, Nele«, sagte ihre Mutter bestimmt. Früher hatte Nele bei Auseinandersetzungen immer recht bekommen. Das war heute wohl der Schwangerschaftsbonus? »Triffst du dich noch mit Hinnerk?«, fragte Pia. Sie merkte, wie ihre Mutter irritiert von ihr zu Nele und wieder zurück sah. Sie hatte einen Fehler gemacht: Ihre Mutter ging selbstverständlich davon aus, dass Hinnerk der zukünftige Vater war. Außerdem wusste sie anscheinend noch nichts von Neles Rolle in ihrem kleinen Drama. Auf Neles Hals zeigten sich rote Flecken. Sie warf den Kopf zurück. »Wieso interessiert dich das? Ihr habt doch Schluss gemacht.« Hinnerk hatte es ihr also schon mitgeteilt. »Tatsächlich?«, fragte ihre Mutter. »Ja«, sagte Pia und fixierte ihre Schwester. »Es war doch sowieso vorbei!«, sagte Nele herausfordernd. »Und außerdem … Wenn Pia sich nicht so angestellt hätte mit ihren blöden Bildern, wäre das alles nie passiert. Ich habe mich nur deshalb mit Hinnerk getroffen, um ihn davon zu überzeugen, dass er sie doch noch zu der Ausstellung in der Galerie überredet. Ich hatte schon alles organisiert. Pia hat mich hängen lassen und vor aller Welt lächerlich gemacht! «
    »Wollten Sie noch etwas dazu sagen, Frau Korittki?« Gabler sah sie auffordernd an.
    Pia versuchte, sich zu sammeln. »Nein. Äh, ich wollte wissen … Liegen schon erste Fahndungsergebnisse nach Wilbur Asmussen vor?«
    »Bisher nicht. Seit der Vernehmung in Plön ist er nicht wieder gesehen worden. Wir müssen ihn aber schnellstmöglich finden. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei der bei Asmussen gefundenen Waffe um die Tatwaffe im Fall Feldheim handelt, ist den ersten ballistischen Untersuchungen nach äußerst hoch.«
    Pia nickte.
    »Wir haben jetzt drei Optionen.« Dreißig Augenpaare waren auf Gabler gerichtet, der nach einem Blick in seine Unterlagen fortfuhr: »Erstens: Wilbur Asmussen ist der Täter und hat sowohl den Mord an Timo Feldheim als auch den Anschlag in Scharbeutz zu verantworten. Um das abzuklären, hat sein Auffinden oberste Priorität. Option zwei: Asmussen wurde hereingelegt. Jemand anderes hat sowohl Timo Feldheim erschossen und die Waffe bei Asmussen unter dem Wohnbus deponiert als auch den Mordanschlag auf Katja Simon verübt. Die Frage ist dabei, wer? Und die dritte Option: Die beiden Morde haben nichts miteinander zu tun. Bei dem Mord an Timo Feldheim ist die Verwicklung von Wilbur Asmussen möglich, aber nicht sicher. Daraus folgt, dass jeder Einzelne von Ihnen höchste

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