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Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut

Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut

Titel: Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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beurlauben lassen? Zu viel Stress soll ja nicht gesund sein.«
    »Mir geht es gut bei der Arbeit, wirklich. Wenn ich jetzt zu Hause sitze, komme ich ganz bestimmt nicht zur Ruhe.« Und daran bist du nicht ganz unschuldig, dachte sie. Nele hatte gestern Abend lautstark verkündet, dass Pia ihren Freund geradewegs in ihre nicht sehr offenen Arme getrieben hätte. Alles Weitere hatte sich … ergeben. Nele hatte es für einen One-Night-Stand gehalten. Doch später, als Hinnerk von Pia erfahren hatte, dass das Baby … Nele hatte sich erschrocken die Hand vor den Mund gehalten. Ihr Blick war lauernd auf das Gesicht ihrer Mutter gerichtet gewesen. Begreifst du es nun?, schien sie stumm zu fragen. Pia verschweigt dir das Wesentliche.
    »Pia, bist du noch dran?«, wollte Hinnerk wissen.
    »Ja, aber ich muss jetzt auflegen. Das LKA ist hier, die nächste Besprechung steht an.« Das stimmte zwar nicht, doch dass sie gleich weiterfahren würde nach Kargau, wollte sie ihm auch nicht auf die Nase binden. Obwohl … Sie wusste nicht recht, worauf sie noch Rücksicht nahm.
    »Also dann, pass auf dich auf«, sagte er.
    »Du auch. Bis irgendwann mal …«, antwortete sie. Es war das äußerste Zugeständnis, zu dem sie sich momentan aufraffen konnte. Doch eigentlich war es ihr sowieso egal.
    » Danke, Nele, für diese taktvolle Einleitung«, hatte Pia mühsam beherrscht gesagt. »Ich wollte eins nach dem anderen erzählen, aber Nele hat gerade entschieden, dass ihr es sofort wissen müsst: Ich bin mir nicht sicher, ob das Kind von Hinnerk ist. Vielleicht ist auch ein ehemaliger Kollege von mir der Vater. Doch der weiß von nichts, und so soll es auch bleiben. Es sieht so aus, als stünde ich mit dem Kind so ziemlich allein da.« »Unsinn!« Ihre Mutter hatte sich erstaunlich schnell wieder gefangen. Sie hatte Pia in den Arm genommen und ihr versichert, dass sie ganz und gar nicht allein sei, ihre Familie werde sie, im Gegenteil, voll und ganz unterstützen. Keiner von ihnen hatte weiter auf Nele geachtet. Bis eine Art Schnauben zu vernehmen gewesen war. »Wie könnt ihr nur so gleichgültig sein?«, hatte sie mit vor Wut zitternder Stimme gefragt. »Pia hat Hinnerk fast das Herz gebrochen! Sie hat ungeschützten Sex mit irgendeinem Typen gehabt, dem sie es jetzt nicht mal sagen kann! Merkt hier denn gar keiner, was läuft?« Pia erinnerte sich nur noch undeutlich, aber sie war so wütend gewesen, dass sie ihre Schwester angefahren hatte, sie solle sich in Zukunft aus ihrem Leben heraushalten. Da war Nele dann in Tränen ausgebrochen.

29. Kapitel
    K ennen Sie jemanden von den Leuten, die vom LKA zu uns gekommen sind?«, fragte Pia, als sie mit Olaf Maiwald zusammen in Richtung Kargau fuhr.
    »Den einen oder anderen vom Sehen«, gab Maiwald bereitwillig Auskunft. Klar, er arbeitete ebenfalls in Kiel, und so groß war die Welt in ihrem Beruf nun auch wieder nicht.
    »Einen Typen namens Benseler?«
    »Der Benseler? Das ist ein Guter. Der wird seinen Weg machen.«
    »Wenn er weiterhin so taktiert und versucht, anhand von privaten Informationen Kollegen auszumanövrieren, dann wird er möglicherweise eine steile Karriere hinlegen«, bestätigte Pia.
    Maiwald fragte nicht nach, sondern vertiefte sich in den Anblick der herbstlichen Landschaft, die an ihnen vorbeizog.
    »Benseler posaunt herum, dass ich in Zukunft lieber Innendienst machen sollte.«
    »Wieso das?« Es sollte wohl erstaunt klingen.
    »Ich habe gehört, dass er über meine Schwangerschaft informiert ist.«
    »So etwas spricht sich eben herum. Ist doch nicht geheim.«
    »Es ist privat! Solange ich meine Arbeit tue, geht es niemanden etwas an. Es Außenstehenden zu erzählen geht schon mal gar nicht. Oder?«
    »Darüber kann man geteilter Meinung sein. Außerdem, es kam nur zufällig zur Sprache … ohne Hintergedanken.«
    »Das bezweifle ich.«
    »So was könnte man auch als Paranoia bezeichnen.«
    Pia fuhr rechts auf einen kleinen Parkplatz und bremste abrupt, sodass der unvorbereitete Maiwald in den Gurt geworfen wurde. Als sie standen, fixierte sie ihn und suchte nach den richtigen Worten. »Maiwald, wir sollten das einmal klären, bevor wir weiter zusammenarbeiten. Wir wissen beide, dass Sie sich damals auch für den Job im K1 beworben hatten.«
    »Ich hatte ihn schon fast«, sagte er. »Wer damals taktiert und unfair gespielt hat, das waren doch Sie.«
    »Nein. Glauben Sie, Gabler hätte mich ausgewählt, nur weil ich zufällig mal mit einem von der Kripo aus Hamburg

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