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Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut

Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut

Titel: Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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befreundet war?«
    »Nicht mit irgendeinem .«
    »Wenn Sie meinen Chef für so bestechlich halten, wieso wollen Sie dann überhaupt für ihn arbeiten?«
    Maiwald wurde rot. »Ich wollte eben zur Mordkommission. Und niemand ist gern die Nummer zwei. Aber inzwischen würde ich nicht mal mehr wechseln, wenn Gabler mich auf Knien darum bitten würde. Dass ich überhaupt hier aushelfe, kostet mich schon einige Überwindung.«
    »Meinetwegen?«
    Er dachte einen Moment nach. Als er antwortete, klang er beinahe erstaunt: »Nein. Gegen Sie persönlich habe ich nichts. Aber so eine Niederlage ist eben schwer wegzustecken.«
    Pia nickte. Sie verstand. »Dass Sie private Dinge über mich ausgeplaudert haben, finde ich nicht in Ordnung. Aber ich habe wohl überreagiert … und sagen Sie jetzt nicht, dass es daran läge. Ich bin einfach so.«
    »Verstehe.« Sein Mundwinkel zuckte. Pia setzte den Blinker und ordnete sich wieder in den Verkehr ein.
    Eine halbe Stunde später erreichten sie Kargau, das im Licht der durch die Wolken brechenden Sonne wie frisch geputzt aussah. Doch die Regenpause würde nur kurz anhalten. Über dem Wald, der Kargau in einer festen Umklammerung umschlossen hielt, ballten sich schon wieder blaugraue Wolken zusammen. Sie fuhren zunächst zu den Gregorians. Die beiden stellten immer noch die nächstliegende Verbindung zu Wilbur Asmussen dar.
    Eveline Gregorian öffnete ihnen die Tür. »Da kommen Sie gerade noch rechtzeitig«, sagte sie nach einer steifen Begrüßung. »Mein Mann wollte gleich gehen.«
    »Wir möchten mit Ihnen beiden reden«, erklärte Maiwald, während sie in den Flur traten.
    In dem Moment kam Martin Gregorian die Treppe herunter und sah sie irritiert an. »Warum hast du mir nicht Bescheid gesagt, dass die Polizei da ist, Eveline?«
    »Sie sind gerade erst zur Tür hereingekommen«, antwortete sie. »Die Herrschaften möchten mit uns beiden sprechen.«
    »Muss das jetzt sein? Ich bin verabredet und ohnehin schon spät dran.« Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Pia fand, dass er gehetzt aussah. Sein Gesicht war gerötet, und seine Bewegungen wirkten ruckartig.
    »Wir stehen auch unter Zeitdruck. Wir werden Sie nicht lange aufhalten. Vielleicht zehn Minuten«, sagte Pia.
    Gregorian nickte und wies auf die Küchentür. Niemand setzte sich. Gregorian lehnte an der Arbeitsplatte und verschränkte die Arme vor der Brust. »Nun … womit können wir Ihnen helfen?«
    »Sie haben mir neulich von Wilbur Asmussen erzählt, einem ehemaligen Angestellten Ihrer Firma, Herr Gregorian.«
    »Ach, das. Haben Sie ihn gefunden?«
    »Ja. Aber seitdem ist er wieder verschwunden.«
    »Warum suchen Sie ihn überhaupt? Hat er was ausgefressen?«
    Die Art und Weise, wie er über seinen ehemaligen Mitarbeiter sprach, ging Pia gegen den Strich. »Dazu kann ich Ihnen nichts sagen.« Ihr barscher Ton schien ihm nichts auszumachen. Im Gegenteil, es sah so aus, als entspannte Gregorian sich etwas.
    »Wir wollen lediglich wissen, wo er sich aufhalten könnte. Er stammt doch ursprünglich aus dieser Gegend. Hat er hier Freunde, bei denen er Unterschlupf finden könnte? Gibt es Verstecke, die er früher schon genutzt hat?«, fragte Maiwald.
    »Nun … von Freunden weiß ich nichts, was nicht bedeuten soll, dass er keine hätte. Aber auf dem Gelände der Uhlenburg kennt er sich aus wie kein anderer. Haben Sie das Areal schon überprüft?«, erwiderte Gregorian.
    Der Gedanke an das riesige, bewaldete Gelände mit den verfallenen Gebäuden und unterirdischen Gelassen machte Pia mutlos. Allein die drei Geschosse der in die Tiefe führenden Kellerräume des Kavalierhauses und die diversen Dachböden … Klar, dort konnte Asmussen sich leicht versteckt halten. Aber nicht ewig. Es war kalt da, und er brauchte etwas zu essen …
    »Wenn Sie etwas von ihm hören oder sehen, geben Sie uns bitte sofort Bescheid. Am besten informieren Sie gleich die Bezirkskriminalinspektion in Lübeck«, sagte Pia und griff in ihre Tasche.
    »Wir haben Ihre Karte noch … danke«, meinte Martin Gregorian. »Ich frage mich nur, warum Sie ihn unbedingt finden wollen. Ich kannte ihn jahrelang und war immer davon ausgegangen, dass er harmlos ist.«
    »Vielleicht ist er das auch«, sagte Pia. »Ist er früher schon mal so von jetzt auf gleich von der Bildfläche verschwunden?«
    »Na ja. Manchmal blieb er einfach der Arbeit fern. Er ist dann angeln gewesen oder weiß der Geier, was. Wenn ich ihn deswegen zur Rede gestellt habe, dann war er der

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