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Ostseefluch

Titel: Ostseefluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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am nächsten Tag vertröstet worden – gesetzt den Fall, Zoe war bis dahin nicht wieder aufgetaucht.
    »Der war doch schon mal hier. Ich wäre bei dem Typen vorsichtig«, sagte Patrick Grieger. »Solchen Leuten kann man nicht trauen.«
    Jesko Ebel sah Pia an. »Wie kommt der dazu, so was zu behaupten?«
    »Kennen Sie sich?«
    Der Journalist hob leicht die Schultern. Er mied den Augenkontakt mit ihr. Das hieß wohl so viel wie »ja«.
    »Diese Schreiberlinge sind alle Aasgeier«, sagte Patrick Grieger verächtlich. »Dass er ein Buch über das Haus hier schreibt, glaub ich erst, wenn ich es sehe.«
    »Aber ihr in Kiel, ihr wart ja so effektiv!«, höhnte Ebel.
    »Wir tun wenigstens was!«, fuhr Patrick Grieger ihn an. »Was ist denn nun mit deiner Freundin? Hab lange nichts mehr gehört ...«
    »Halt jetzt lieber die Schnauze«, gab Ebel mit Blick auf Pia zurück, die das Ganze interessiert verfolgte.
    Broders trat aus der Küchentür. »Dieses Mal verpass ich nix«, sagte er entschlossen. »Hast du dein Pfefferspray zur Hand, Pia?«
    Die Streithähne sahen verblüfft zu Heinz Broders, der mit locker hängenden Armen dastand.
    »Was ist mit dem?«, fragte Broders und deutete mit dem Kopf auf Jesko Ebel.
    »Er behauptet, dass er uns helfen kann«, sagte Pia. Sie sah kurz zu Patrick Grieger hin, dessen Augen immer noch schmal vor Wut waren.
    »Na, dann wollen wir mal.« Broders verstand sofort. Er führte Ebel zu Gablers provisorischer Einsatzzentrale. »Du kannst ja nachkommen, wenn du so weit bist, Pia«, sagte er über die Schulter zurück. So hatte sie Zeit, Patrick Grieger noch mal auf den Zahn zu fühlen.
    »Kommen Sie.« Pia geleitete den Studenten in die Küche, wo Wohlert gerade die leeren Pizza-Kartons neben der Spüle stapelte. »Setzen Sie sich.«
    »Esst ihr immer so ’n Zeug?«, fragte Patrick Grieger, nahm jedoch gehorsam auf einem Stuhl Platz. Pia blieb an die Arbeitsplatte gelehnt stehen.
    »Also: Woher kennen Sie Jesko Ebel?«
    »Sagte ich doch schon. Er war mal hier, weil er angeblich für ein Buch recherchieren wollte. Etwas über den Fluch von Mordkuhlen.«
    »Eben klang es aber so, als würden Sie sich besser kennen.«
    »Tatsächlich?«
    Pia beugte sich ein Stück vor. »Wir finden es sowieso heraus. Ein Kind verschwindet nicht, ohne dass noch das letzte Steinchen umgedreht wird, Herr Grieger.«
    »An Milena denkt hier wohl keiner mehr!«
    »Wenn Sie an sie denken würden, hätten Sie uns längst alles gesagt, was Sie wissen.«
    Einen Moment wippte er auf dem Stuhl hin und her, die Stirn in Falten gelegt. »Dieser Ebel war mal bei Pomona, weil er unsere Hilfe wollte. Er hat sich nicht sehr konkret geäußert, aber es ging um ein Pestizid, das in Deutschland verboten ist. Er war an irgendeinem Fall dran.«
    »Welchem ›Fall‹?«
    »Keine Ahnung.«
    »Konnten Sie ihm helfen?«
    »Nein.« Er sah Pia in die Augen. »Das wäre illegal gewesen.«
    »Inwiefern?«
    »Das kann ich nicht sagen.«
    »Ach, ja?« Pia ging ein paar Schritte auf und ab. Vor Patrick Griegers Stuhl blieb sie stehen. »Sie wissen, dass ich Sie wegen des Vorfalls eben drankriegen kann?«
    »Das ist mir egal.«
    »Erzählen Sie mir, in welcher Angelegenheit Jesko Ebel Sie um Hilfe gebeten hat!«
    »Er wollte Informationen über ein verbotenes Pestizid. Das sagte ich doch schon.«
    So kam sie nicht weiter. Pia versuchte es anders. »Was ist eigentlich mit Ebels Freundin? Worauf haben Sie da eben angespielt?«
    Patrick Grieger zuckte mit den Schultern. »Ich hatte das Gefühl, dass es mit ihr zusammenhing. Sein Interesse an dem Pestizid, meine ich. Sie waren einmal zusammen bei uns in Kiel.«
    »Und weiter?«
    Patrick Grieger hielt den Blick gesenkt. Pia stand jetzt so dicht vor ihm, dass sie jede einzelne seiner langen, geschwungenen Wimpern sehen konnte. Bei diesem Anblick konnte so manche Frau vor Neid erblassen.
    »Keine Ahnung. Martha hat mit den beiden gesprochen. Sie reißt immer alles an sich. Freuen Sie sich, dass ich das überhaupt weiß. Als ich Ebel hier wiedergetroffen habe, wegen des angeblichen Romanprojektes, da sagte ich so nebenbei, er solle seine Freundin grüßen.« Er machte eine bedeutungsvolle Pause.
    »Und?«
    »Er hat so getan, als hätte er es nicht gehört. Doch er wirkte plötzlich wie erstarrt.«
    Im Flur waren Stimmen zu hören.
    »Ich geh nachsehen«, sagte Wohlert.
    »Glauben Sie, dass Sie Zoe finden?«, fragte Patrick Grieger Pia leise.
    »Ich hoffe es ... sehr.«
    Er sah sie an. Sein Kiefer bewegte

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