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Ostseefluch

Titel: Ostseefluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Chance, dass wir das Kind lebend finden.«
    Gabler fuhr sich mit der Hand durch das kurze Haar. »Bei diesem Fall scheint sich alles von Anfang an gegen uns verschworen zu haben. Wir wissen noch immer so gut wie nichts!«
    »Das Haus ist halt verflucht«, rutschte es ihr heraus.
    »Sorry.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin wegen Frank Albrecht hier – dem Geisterbeschwörer.« Pia setzte ihren Chef über das ins Bild, was Aleister gesagt hatte.
    Gabler überlegte kurz. »Es kann nicht schaden, wenn er hereinkommt. Vielleicht bewegt sich dann ja was. Du hast mit ihm gesprochen, was meinst du?«
    »Unter Umständen weiß er wirklich etwas. Er war hier im Haus und kennt die Bewohner. Es besteht zumindest die Möglichkeit, dass er was aufgeschnappt hat, das uns weiterhilft, selbst wenn er es uns dann als ›Geisterwissen‹ verkauft. Ich halte ihn für so einen Typen, der das Gras wachsen hört.«
    »Ich verlass mich da auf dein Urteil.«
    Pia spürte die Müdigkeit und Frustration, die hinter Gablers Worten standen. Das war ungewohnt und nicht gut. Gar nicht gut zu diesem Zeitpunkt.
    Manfred Rist platzte herein. Seine Miene drückte Entschlossenheit aus ... und noch etwas anderes. Trotz ihres bisherigen Misserfolgs, was die Suche nach Zoe anging, schien er in dieser Situation ganz in seinem Element zu sein. Pia nickte Gabler zu und verließ den Raum. Doch sie kam nicht dazu, Frank Albrecht bei seinen Erkundungen im Haus zu begleiten, weil im Obergeschoss laute Stimmen ertönten.
    »Ich hätte dich längst rausschmeißen sollen! Sieh zu, dass du mir aus den Augen kommst!«
    Immer zwei Stufen auf einmal nehmend, lief Pia nach oben in den ersten Stock und sah Patrick Grieger und Arne Klaasen, die sich wie zwei rivalisierende Kater gegenüberstanden. Sie schienen kurz davor zu sein zuzuschlagen.
    »Du hast hier gar nichts zu sagen, Arne. Halt dein blödes Maul und lass mich in Ruhe!« Patrick hatte eine Hand am Türgriff, bereit, sich in seinem Zimmer zu verschanzen, wenn sein Mitbewohner handgreiflich werden sollte. Klaasen hingegen stand breitbeinig vor ihm und bewegte die Arme, als wollte er jeden Moment zum Schlag ausholen.
    »Auseinander!«, rief Pia. »Was soll das? Glauben Sie etwa, dass eine Prügelei uns weiterhilft?«
    »Der Idiot schert sich doch einen Dreck um das Kind!« Klaasen spie die Worte geradezu aus. »Hockt nur in seinem Zimmer und hört diese Scheißmusik.«
    »Ich wäre lieber draußen, um Zoe zu suchen. Aber die lassen mich nicht.« Er warf Pia einen provozierenden Blick zu.
    »Vielleicht weißt du ja, wo sie ist«, sagte Klaasen. Sein Ton war nun, da Pia und inzwischen auch Conrad Wohlert im Gang standen, etwas gemäßigter, doch innerlich schien er immer noch vor Wut zu kochen. »Vielleicht willst du nur deine Spuren verwischen. Ich trau dir nicht mehr, Patrick, schon seit du Milena hier angeschleppt hast ...«
    Patricks Gesicht verzerrte sich. Wohlert wollte eingreifen, doch Pia bedeutete ihm mit einer Handbewegung abzuwarten. Der Wortwechsel begann gerade interessant zu werden. Die aufwallenden Emotionen ließen die Kontrahenten unvorsichtig werden. »Ach ja? Du bist doch hinter Milena hergeschlichen wie ein geiler Bock«, fuhr Patrick den älteren Mann an. »Allein, wie du sie immer angesehen hast! Widerlich. Wo warst du, als sie ermordet wurde, hm?« Obwohl er kleiner und nur halb so breit war, trat er einen Schritt auf Klaasen zu.
    »Ich hab sie nicht angefasst. Aber du ... du hast Milena für deine Zwecke benutzt. Glaubst du, ich hab das nicht gewusst? Spätestens als rauskam, wer ihre Eltern sind, hab ich eins und eins zusammengezählt.«
    »Spinnst du jetzt, oder was?«, zischte Patrick mit einem Seitenblick auf Pia.
    »Ich glaube allmählich, dass du was mit ihrem Tod zu tun hast. Wenn nicht durch deine eigene Hand, dann indirekt, weil du sie in deine miesen Machenschaften mit hineingezogen hast.«
    Patrick stieß einen Laut aus, der jetzt wirklich an einen kämpfenden Kater erinnerte, und sprang auf Arne Klaasen zu.
    Conrad Wohlert packte Klaasen, der im Begriff war zurückzuschlagen, von hinten an den Oberarmen, während Pia sich Patrick Grieger griff. Er war so außer sich, dass sie ihm die Arme auf den Rücken drehen und fixieren musste, ehe er die Attacke aufgab.
    »ACAB!«, schrie er sie an. »Schlägst du nun zu, oder was?«
    Pia zählte von fünf an rückwärts, ehe sie den Griff lockerte. »Kein Interesse.«
    Patrick Grieger atmete tief durch und entspannte sich ein wenig. Sie

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