Outback Love
machen lassen«, erklärte Holly.
Nachdem sie alle nötigen Angaben gemacht hatte, die der Frauenarzt gewissenhaft in eine Karteikarte eintrug, bat er sie zur Untersuchung ins Nebenzimmer.
»Meine Helferin wird Ihnen ein wenig Blut abnehmen, und anschließend schauen wir uns das Ganze einmal an.«
Er öffnete die Tür und ging nach nebenan, und Holly folgte ihm. Als Eric ebenfalls mitkommen wollte, hielt sie ihn zurück. »Ich möchte nicht, dass du dabei bist. Immerhin ist das doch sehr … intim«, sagte sie leise.
»Als ob ich dich nicht schon nackt gesehen hätte«, knurrte er, gab dann jedoch nach. »In Ordnung, ich warte draußen, aber mach ja keine Zicken, verstanden?«, zischte er ihr zu.
»Ja, verstanden.«
Eric verschwand und sie atmete erleichtert auf. Nun musste sie nur noch zusehen, dass sie für einen Moment alleine war, damit sie telefonieren konnte.
Die Arzthelferin kam und nahm ihr Blut ab, danach untersuchte der Arzt sie gründlich und machte einen Ultraschall. Beim Anblick des winzigen Punktes auf dem Bildschirm wurde Holly das Herz schwer. Sie hätte alles dafür gegeben, jetzt Cameron bei sich zu haben und sich gemeinsam mit ihm auf das Baby zu freuen.
»Gut Mrs. Smith«, durchbrach der Gynäkologe ihre Gedanken, »es ist alles in bester Ordnung. Ziehen Sie sich wieder an, ich warte nebenan im Sprechzimmer, und dann besprechen wir kurz, wie es weitergeht.«
Sie nickte. »Okay.«
Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, zog Holly sich hastig an, griff zu dem Telefonapparat, der auf einem Unterschrank stand, und wählte mit fliegenden Fingern Susans Handynummer. Auf dem Weg hierher hatte sie überlegt, ob sie Cameron anrufen sollte, doch sie war sich nicht sicher, ob er ihr überhaupt zuhören oder glauben würde. Daher hatte sie sich entschieden, ihre Freundin zu alarmieren, damit diese sich mit ihm in Verbindung setzte, sie hatte wesentlich mehr Zeit, um ihm alles zu erklären.
Bitte geh dran, flehte sie jetzt stumm, während sie dem monotonen Klingelzeichen lauschte, bitte, bitte.
Sekunden später hörte sie Susans vertraute Stimme, und fast wäre sie in Tränen ausgebrochen.
»Ich bin es, hör mir zu und unterbrich mich nicht, ich kann nicht lange sprechen«, sprudelte sie leise heraus. »Eric hat Noah und mich entführt und mich in eine Villa hier in Sydney gebracht. Er will, dass ich mich von Cameron scheiden lasse, um ihn zu heiraten, damit er Noah bekommt. Ruf Cameron an, hörst du? Erzähl ihm alles, von Anfang an, er soll irgendetwas tun. Vermutlich wird er ziemlich wütend sein, aber du musst ihn dazu bringen, dass er dir zuhört, hast du mich verstanden?«
»Holly, um Gottes willen«, sagte Susan entsetzt, »was …«
»Ruf Cameron an«, beschwor Holly sie, »er ist der Einzige, der mir helfen kann. Ich muss jetzt Schluss machen, ich versuche, mich bald wieder zu melden.«
Bevor Susan noch etwas sagen konnte, legte sie auf, atmete ein paar Mal tief durch, und ging dann nach nebenan, wo der Arzt auf sie wartete. Er holte Eric dazu, sie besprachen die Untersuchungsergebnisse, und knapp fünfzehn Minuten danach befanden sie sich auf dem Rückweg zur Villa.
Während Eric wie gewohnt in Zukunftsplänen schwelgte, schaute Holly schweigend aus dem Fenster, und betete inbrünstig, dass Cameron sie noch gern genug hatte, um einen Weg zu finden, sie und Noah aus diesem Alptraum zu befreien.
»Sir, eine Miss Chalmer ist am Telefon und möchte Sie sprechen«, ertönte Mrs. Pattons Stimme aus der Sprechanlage.
Cameron runzelte die Stirn. »Ich kenne niemanden mit diesem Namen. Hat sie gesagt, worum es geht?«
»Um Ihre Frau und um Noah, und dass es dringend sei.«
»Also gut«, seufzte er nach kurzem Zögern, »stellen Sie sie durch.«
»Mr. Conell, mein Name ist Susan Chalmer. Ich bin eine sehr gute Freundin von Holly, und …«
»Es tut mir leid«, unterbrach er sie, »aber Holly interessiert mich nicht mehr. Sie hat mich verlassen, und alles, was noch zu klären ist, regelt mein Anwalt.«
»Holly hat das nicht freiwillig getan«, erklärte Susan. »Wenn ich sie richtig verstanden habe, hat ihr Ex-Freund, der Vater von Noah, sie entführt.«
»So ein Schwachsinn«, schnaubte Cameron. »Sie hat mir doch selbst einen Abschiedsbrief geschrieben.«
»Davon weiß ich nichts, und das würde Holly nie tun, sie liebt Sie. Sie müssen ihr helfen, ich glaube, sie und Noah stecken in ernsthaften Schwierigkeiten. Es ist zu viel, um das jetzt alles am Telefon zu erzählen – können wir uns nicht
Weitere Kostenlose Bücher