Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Outback Love

Outback Love

Titel: Outback Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
Vom Netzwerk:
irgendwo treffen? Ich bin extra von England hierher nach Sydney geflogen, bitte weisen Sie mich nicht ab.«
Cameron zögerte. Der Schmerz über Hollys Verhalten saß immer noch wie ein Stachel tief in ihm fest. Er kannte diese Frau am anderen Ende der Leitung nicht und hatte keinen Grund, ihr diesen hanebüchenen Unsinn abzukaufen. Anderseits …
Er erinnerte sich daran, dass Hollys Abschiedsbrief mit dem PC geschrieben worden war – jeder hätte ihn verfassen können. Was, wenn sie tatsächlich nicht freiwillig gegangen war? Wenn sie wirklich Hilfe brauchte? Und dann war da ja auch noch Noah, für den er sich verantwortlich fühlte.
»Also gut«, sagte er nach einer Weile, »treffen wir uns in einer halben Stunde im ‚Cafe Sydney‘ in der Alfred Street. Aber ich warne Sie, sollten Sie mir irgendwelche Märchen auftischen, werde ich das sehr schnell herausfinden.«
»Das tue ich nicht«, versicherte Susan ihm rasch, »bestimmt nicht.«
Danach verabschiedeten sie sich, und erleichtert legte Susan den Hörer auf. Sie wünschte, sie könnte Holly Bescheid sagen, doch es blieb ihr nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass Cameron ihr glauben und einen Weg finden würde, Holly und Noah zu helfen.
     
    Dreißig Minuten später traf Susan im ‚Cafe Sydney‘ am Fährhafen ein. Da sie Cameron von den Hochzeitsfotos kannte, die Holly ihr geschickt hatte, fiel es ihr nicht schwer, ihn an einem der Tische auszumachen.
Sie begrüßten sich, Cameron bestellte für beide einen Cappuccino, dann schaute er Susan auffordernd an. »Gut, schießen Sie los, und ich hoffe für Sie, dass Sie mir eine plausible Geschichte liefern können.«
»Ich weiß nicht in allen Einzelheiten, was passiert ist«, erklärte Susan und berichtete ihm von Hollys Anruf. »Auf jeden Fall braucht sie Hilfe, und Sie sind der Einzige, der etwas tun kann«, beendete sie ihren kurzen Bericht.
Entführt. Ex-Freund. Noahs Vater. In Camerons Kopf überschlugen sich die Gedanken, mühsam versuchte er, das Gehörte irgendwie einzuordnen.
»Sie sollen mir alles erzählen – was hat Holly damit gemeint?«, wollte er wissen.
»Über ihre Beziehung zu Eric Templeton, und den Grund, weshalb sie nach Australien gekommen ist«, sagte Susan. Als Cameron sie nur schweigend anschaute, fuhr sie fort: »Holly hat für Erics Vater in dessen Firma gearbeitet, in der Buchhaltung. Eric ist einer der beiden Juniorchefs, bei einer Betriebsfeier haben er und Holly sich kennengelernt und ineinander verliebt. Sie waren eine Weile zusammen und irgendwann war Holly schwanger. Er hat ihr einen Antrag gemacht, sie haben sich verlobt, und kurz darauf hat sie ihn auf frischer Tat mit einer anderen Frau in ihrem gemeinsamen Bett ertappt. Sie wollte die Verlobung lösen, und damit fing der ganze Terror an. Von diesem Moment an hat Eric die Maske des netten, liebevollen Mannes fallengelassen und ein eiskalter, gewissenloser Teufel kam zum Vorschein.
Er hat ihr gedroht, ihr das Baby wegzunehmen, wenn sie ihn verlässt, und hat in der Firma Geld verschwinden lassen. Dann hat er es so hingedreht, dass der Verdacht auf Holly fiel und dadurch versucht, sie einzuschüchtern. Er hat gesagt, er ginge zur Polizei und würde Anzeige erstatten, und kein Gericht dieser Welt würde einer verurteilten Diebin das Sorgerecht für ein Kind erteilen. Er hat sie auf Schritt und Tritt verfolgt und massiv unter Druck gesetzt, und irgendwann hielt sie es nicht länger aus und ist geflüchtet. Sie hat bei Nacht und Nebel ihre Sachen gepackt und hat sich für eine Weile in Aberdovy, einem kleinen Ort in Wales, ein Cottage gemietet. Doch je näher Noahs Geburt rückte, desto mehr Angst bekam sie, und als ihr Geld allmählich zur Neige ging, haben wir überlegt, dass es das Beste wäre, wenn sie das Land verlässt. Also durchforsteten wir die Stellenbörsen im Internet und stießen dabei auf dieses Jobangebot hier in Australien. Ein Freund von mir besitzt eine Segeljacht, damit brachte er Holly von Ramsgate aus nach Frankreich hinüber, und von da aus ist sie nach Adelaide geflogen. Den Rest kennen Sie ja.«
Erschüttert saß Cameron da und versuchte, das Gehörte zu verdauen.
Holly hatte ihn nicht freiwillig verlassen. Und sie hatte ihn nie belogen. Dass sie ihm all diese Dinge nicht erzählt hatte, konnte er ihr verzeihen, er hatte ihr ja selbst einiges verschwiegen.
Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als er daran dachte, dass sie und Noah vielleicht in Gefahr waren.
Er musterte Susan eindringlich und nickte

Weitere Kostenlose Bücher