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Outback

Outback

Titel: Outback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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    „Merk dir eins, Kumpel: Du kannst jeden anderen beleidigen. Ist mir völlig scheißegal. Aber wenn du es mit meinem Bruder machst, dann bring ich dich um. Kapiert?“
    Andy nickte. Sein Kopf fühlte sich an wie Watte, und im Mund schmeckte er Blut. Sein Magen krampfte sich zusammen. Brady reichte ihm die Hand, half ihm aufzustehen und lächelte plötzlich.
    „So, jetzt gebt euch die Hand und vertragt euch wieder!“
    Mike streckte ihm wie auf Kommando die Hand entgegen. Andy blieb nichts anderes übrig, als einzuschlagen.
    „Freunde!“, sagte Mike und lächelte sogar. „Und jetzt gibt’s was zu mampfen.“ Brady verschwand und kehrte kurze Zeit später mit einer Pfanne Eier und Speck und einer großen Kanne Kaffee zurück.

Shane

    Nach einer Stunde Fahrt steuerte Shane den Wagen durch die Straßen Charlevilles. Am Ende der Hauptstraße entdeckte er das Schild Polizeistation . Er parkte direkt vor dem Eingang neben einem Streifen wagen. Er erinnerte sich an Kates Warnung am vergangenen Abend. „An denen in Charleville beißen S ie sich die Zähne aus!“ Und mit einem „Na, dann mal viel Erfolg in Charleville“, hatte sich Paddy von ihm verabschiedet.
    Das Dienstgebäude war etwas größer als das in Coocooloora. Shane lief die Stufen hinauf. Detective Philipp Russell, sicher zehn Jahre älter als Shane, ein kleiner, gedrungener o-beiniger Mann mit dunklem Haar musterte Shane aus eng zusammenstehenden Raubtiera ugen.
    „Sie haben sich ja schon gleich mit Billy Henderson angelegt, hab ich gehört. Zum ersten Mal hier?“ Philipp Russells Stimme klang gelangweilt, so als wäre er dabei immer wieder daran erinnert worden, wie lange er selbst hier schon ausharrte. Shane nickte. „Kannte `n Kollegen vo n I hnen. Kevin Morrison“, redete Russell weiter.
    „Ja, er ist vor ein paar Jahren aus dem Dienst ausgeschieden“, erinn erte sich Shane , „hatte schlimme Magengeschwür e .“
    „Und von euch bekam er `ne Postkarte und seine Frau ` n Blumenstrauß, was?“ Philipp Russell schüttelte den Kopf. „So ist das. Nach ein paar Jahren ist man vergessen. Es zahlt sich nicht aus, sich kaputt zu machen. “
    „ Und deshalb reißen S ie sich auch nicht den Arsch auf, was?“, entgegnete Shane.
    Russell schluckte eine Bemerkung hinunter. Doch dann sagte er: „Das ist Senior Constable Andrew Cassidy“, und wies auf einen Kollegen, der Shane um einen Kopf überragte.
    „Nett, Sie kennen zu lernen, Detective“, meinte Andrew Cassidy und lächelte verhalten. Shane setzte sich auf die Ecke einer Tischplatte, während die anderen auf Stühlen platz nahmen. Russel lehnte sich an die Wand. Shane fasste kurz die Fakten zusammen, erwähnte die Ähnlichkeiten mit dem Frauenmörder-Fall , e rinnerte an die achtundvierzigjährige Kassiererin bei Coles , die ihre Eltern übers Wochenende hatte besuchen wollen und bei Dalby eine Reifenpanne gehabt hatte. Er erwähnte die Dreiundvierzigjährige, die drei Kilometer vor Barcaldine aus dem Auto ihres Freundes ausgestiegen war, und die achtunddreißigjährige Frau, die man bei Tambo gefunden hatte, und schließlich Jennifer Miller, zweiundvierzig, deren Leichnam in einem Creek bei Roma vergraben worden war.
    „Aber“, fuhr er fort, „wir haben es in Coocooloora mit einem männlichen Opfer zu tun. Die Bauchverletzung wurde dem Toten nicht beigebracht. D ie Leiche wurde vergraben, was bei allen anderen Leichen außer bei Jennifer Mill er, nicht der Fall gewesen war – und dabei so vergraben, dass sie unter normalen Umständen niemals gefunden worden wäre. Wir sollten also von einem separaten Fall ausgehen. Vielleicht haben wir es mit einem Nachahmungstäter zu tun. Wichtig ist für uns zunächst, die Identität des Toten zu klären. Daher brauche ich alle Informationen, die S ie auftreiben können.“ Shane sah in die Runde. „Die Leiche wurde an einer Stelle vergraben, die entweder schon am nächsten Tag oder in den darauf folgenden Tagen mit eine r Teerschicht versiegelt wurde. Warum hat der Täter den Toten ausgerechnet an dieser Stelle vergraben? Wusste er, dass dieser Platz geteert werden und die Leiche für immer verschwinden würde? Und wer wusste davon?“
    Philipp Russell antwortete besonders gelangweilt: „Jeder, der sich dafür interessierte. Spätestens , als die Bauarbeiter anfingen, war es allgemein bekannt.“ Die anderen nickten.
    „Stellen wir einen Zeitplan auf“, sagte Shane. „Der Parkplatz wurde geteert am ...“, er sah auf seine Notizen,

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