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Outback

Outback

Titel: Outback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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umgebracht, weil er sich für die Aborigines interessierte und damit den Plänen Billy Hendersons im Weg stand?“, fragt e Shane und blickte provozierend in die Runde. Wie ihn das hier ankotzte. Paddy ließ Messer und Gabel sinken.
    „Um Himmels willen, nein! Das soll gar nichts heißen!“ Er lief vor Zorn rot an. W ild mit dem Messer gestikulierend sagte er :
    „Jetzt passiert nämlich genau das, was immer passiert, und was ich ums Verrecken nicht leiden kann: Ihr aus der Stadt stempelt uns im Busch gleich als Rassisten ab!“ Er säbelte ein Stück Fleisch ab, steckte es in den Mund und redete gleich weiter: „Copeland hatte ein Verhältnis mit Betty Williams. Im Abschiedsbrief stand ja, sie hat sich umgebracht, weil er mit `ner anderen abgehauen ist. Ihr Bruder Moodroo war schon in einige Schlägereien verwickelt.“ Paddy knallte das Glas auf den Tisch. „Ist doch ganz klar, Bettys Bruder wollte seine Schwester rächen. Sie wissen, dass diese Kerle es mit der Rache ziemlich ernst nehmen. So , wie klingt das : Moodroo erwischt also diesen Frank, br ingt ihn um und verbuddelt die Leiche an eine Stelle, von der er w eiß , dass s ie in den nächsten Tagen mit einer Teerschicht planiert wird . “ Paddy steckte endlich den letzten Bissen Steak in den Mund.
    Shane wusste nicht recht, was er von dieser These halten sollte. „Und wi e so hat er ihm dann den Kopf abgeschlagen“, fragte Shane weiter.
    „Hat’s geschmeckt?“, wollte Kate wissen und räumte die Teller weg. Paddy grinste, lehnte sich zurück und kostete seine momentane Überlegenheit aus.
    „Kennen Sie nicht den Brauch, dass Aborigines ihre Toten nach einer Weile wieder aus ge graben haben und bestimmte Körperteile, die für den Toten eine besondere Rolle gespielt haben, weggenommen und noch mal woanders bestattet haben? “
    Shane schüttelte den Kopf.
    „ Dacht ich mir. Und was denken Sie, was der Name Coocooloora bedeutet?“
    Shane musste passen und ü ber Paddys Gesicht breitete sich ein triumphierendes Grinsen aus.
    „Coocooloora ist Aborigine-Sprache und heißt: böser Geist.“ Er wischte sich mit der Serviette den Mund ab. „Aber wo her sollten Sie das auch wissen? “
    In Shane kochte es. „Worauf warten wir dann noch? Lassen Sie uns zu diesem ... diesem Moodroo fahren!“
    „Ist nicht da, ich war schon an seinem Haus, wollte ihn wegen was anderem sprechen. Ist nicht da.“ Paddy verschränkte die Arme über seinem fetten Bauch und unterdrückte ein Gähnen.
    „Dann treiben Sie ihn verdammt noch mal auf. Ich will ihn so bald wie möglich sehen!“
    Paddy hob müde die Brauen. „Ja, aber nicht zu früh, dann haben die noch nicht ihren Rausch ausgeschlafen und wir machen den Weg umsonst.“
    „Und was ist mit der Vergewaltigung?“
    Paddy riss mit einem Mal die Augen auf. „Ich geb ’ Ihnen jetzt einen guten Rat, Shane“,seine Stimme bekam einen drohenden Unterton, „glauben Sie nicht alles, was man Ihnen erzählt. Es gibt Leute, die wollen Sie nur benutzen .“

Andy

    In dem Moment, als er die Türglocke bimmeln hörte, war ihm klar, dass er sein Leben nur noch komplizierter machte. Er hätte auf die andere Straßenseite wechseln, nicht stehen bleiben, nicht durchs Schaufenster sehen und sie beobachten sollen. Aber er hatte nicht die Straßenseite gewechselt, war vor dem Laden stehen geblieben und hatte durchs Schaufenster beobachtet, wie sie Zeitungen einsortierte. Sie trug enge Jeans und darüber ein kariertes Hemd. Ihr Haar hatte sie heute hochgesteckt.
    Er ging durch die Regalreihen, nahm eine Dose Bohnen, Eier, Toast und Marmelade. Sie hämmerte wortlos auf die Tasten der Kasse, tippte jeden Artikel ein. „Sieben fünfunddreißig.“ Er kramte das Geld aus der Hosentasche. Sie packte die Sachen in eine Plastiktüte, sortierte die Münzen in die Fächer der Kasse.
    „Ich dachte, du seist schon längst weg“, sagte sie endlich und sah ihn an, die Lippen schmal und unter den Augen bläuliche Schatten.
    „Aber ich hätte mich doch verabschiedet“, antwortete er. „Es tut mir leid , das mit deinem Mann.“
    Ihre Mundwinkel zuckten kurz. Dann schob sie das Kinn vor und meinte: „Tja, Schicksal “ , u nd zwang sich ein Läch eln aufs Gesicht. Er bemerkte im Ausschnitt ihrer Bluse die weißen Ränder ihres BHs. Ihre Haut dort sah zart aus. Hastig hob er den Blick und sah ihr wieder in die Augen. Ihr konnten seine Blicke nicht entgangen sein. Eine Weile schwiegen sie. Dann sagte sie:
    „Ich könnte eine Hilfe

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