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Outback

Outback

Titel: Outback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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zertrümmert hat! Mein Freund musste genäht werden, und ´ne Gehirnerschütterung hatte er auch – das versoffene Schwein haben sie nach ein paar Tagen Kittchen wieder laufen lassen. So geht das doch immer. Die sollte man alle in Reservate in die Wüste schicken ...“
    Nun kann sie wohl doch nicht mehr ihre Zunge im Zaum halten, dachte Shane. Sie sah kurz nach rechts und links, um sich zu vergewissern, dass außer Shane niemand zuhören konnte, dabei waren sie seit einer halben Stunde allein.
    Sie flüsterte: „Ich glaub ja, dass das ein Toter von denen ist.“
    „Warum?“, fragte Shane erstaunt.
    Wieder sah sie sich um. „Na, die haben den Platz verhext, damit er uns Unglück bringen soll. Er heißt bei denen Danger Platz.“ Sie machte eine ausladende Geste über den leeren Raum. „Sehen Sie sich doch um, wenn irgendwo `ne Goldmine gefunden oder was gefördert wird, das Geld bringt, haben plötzlich ausgerechnet da ihre Ahnen geträumt!“ Bei den letzten Worten verdrehte sie genervt die Augen. „Wundert mich nicht, dass da manch einem von uns der Geduldsfaden reißt ! “
    „Wem?“
    Sie warf ihm einen argwöhnischen Blick zu, sagte aber dann: „Man bemüht sich ja erst mal. Schließlich sind wir ja Christen – ab er auch wir sind nur Menschen. Ich sag Ihnen jetzt was, Shane.“ Ihre Augen waren glasig. „Shane, ich mag sie. Wirklich. Sie sind so anders als die Kerle hier.“ Ihr Gesicht verzog sich zu einem anzüglichen Grinsen. „Aber versprechen Sie mir, dass Sie nicht sagen, dass ich Ihnen was ...“
    „Sie können sich drauf verlassen“, fiel er ins Wort.
    „Wirklich?“ S ie sah ihm dabei tief in die Augen.
    „Wirklich . “ Er nickte.
    „Gut ... dann erzähl ich es jetzt.“ Sie räusperte sich und holte Luft , „ also ... v or einem halben Jahr oder so kam hier eine Aborigine an, eine Halbaborigine, Malerin . Es heißt, dass ihre Mutter von einem Weißen aus der Gegend vergewaltigt worden ist - die Malerin also das Ergebnis einer Vergewaltigung war.“ Sie trank von ihrem Bier und legte dann die Hand auf seinen Untera r m. Er überlegte, ob er sich jetzt verabschieden und aus dem Staub machen sollte, schließlich wusste er schon von der Malerin, als d er Griff ihrer Hand fester wurde. Shane tätschelte sie und schob sie dann von seinem Arm.
    „Und von wem sollte ihre Mutter vergewaltigt worden sein?“ Für einen Moment schien Kate abzuwägen, wie viel sie ihm noch anvertrauen durfte, oder ob sie vielleicht einen Preis dafür herausschlagen durfte. Dann aber redete sie doch weiter.
    „Vom alten Morgan, heißt es. John Morgans Vater Alfred.“
    „Wer sagt das?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Man munkelt es.“
    „Wer?“
    „Man munkelt es, mehr weiß ich nicht.“ Sie kicherte plötzlich. „Und jetzt muss ich mal für kleine Mädchen.“ Sie schob sich an der Theke vorbei zur Tür, hinte r der ein langer Gang zu den Toi letten führte.
    „Behauptet das vielleicht dieser Journalist, mit dem Betty Williams gekommen ist und der ein Buch über sie schreiben wollte?“, rief e r Kate noch nach . „Wo ist er eigentlich ?“
    Sie drehte sich noch einmal um. „Abgehauen, mit so `ner Schlampe. Wie die Männer das eben so machen.“ Sie zog die Tür auf. „Und sie hat sich die Pulsadern auf geschnitten, wegen dieses Kerls ... Und jetzt Pipi! “ Die Tür schlug hinter ihr zu.
    Er rief Jeff an. „Frank Copeland hieß der Journalist. Copeland, wie der Begründer unseres Radiokanals, hab ich mir deshalb gemerkt. Shane, tut mir leid , aber ich bin auf Sendung. Muss Schluss machen!“
    Frank Copeland – dachte Shane – bist du der unbekannte Tote?

    Am nächsten Morgen saß Paddy s cho n am Schreibtisch. Er steckte gerade etwas in den Mund und leckte die Finger ab , als Shane hereinkam. Kauend reichte Paddy ihm ein Fax herüber. Shane überflog die Nachricht, dass Detective Russell mit gebrochener Schulter im Krankenhaus in Charleville lag. Er war von der Leiter gefallen, als er eine Lampe aufhängen wollte. Shane knüllte die Nachricht zusammen und warf sie in den Mülleimer.
    Als das Telefon klingelte, nahm Paddy ab und maulte: „Ich komm mir schon vor wie Ihre Sekretärin“, und gab Shane den Hörer. Es war Al Marlowe . Auf se inen Anruf hatte S hane gewartet.
    „Also, nachdem du mich gestern Nacht zur ungelegensten Zeit noch angerufen hast, hab ich Folgendes für dich herausbekommen “, fing er an. „ G egen Frank Copeland läuft ein Verfahren wegen Veruntreuung. Angezeigt

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