Outback
Geld auf den Tresen und wandte sich zum Gehen.
Im Büro goss er sich einen Kaffee ein. Er fühlte sich als kämpfe er gegen Windmühlenflügel. Webster wollte sich gerade an seinen Schreibtisch setzen als Shane etwas einfiel:
„Webster, die Reifenspuren von den Jungs, die wir aus dem Graben gezogen haben, die müssten doch noch da sein.“
Webster dachte einen Moment nach. „Ja, es hat in der Nacht nur ein bisschen geregnet, aber danach nicht mehr.“ Er nickte. „Ja, die müssten sogar ziemlich gut zu sehen sein.“
„Okay, dann rufen Sie die Spurensicherung in Charleville an. Jemand soll mit Ihnen hinfahren und Abdrücke machen. Und sagen Sie Paddy nichts. Ich will nicht, dass die Jungs etwas davon erfahren und sie vielleicht gewarnt werden.“
Shane schüttete den Rest Kaffee ins Waschbecken.
Als er diesmal über die Sandpiste holperte und von weitem schon das Queensländer Farmhaus sah, wünschte er, er könnte Helen Morgan einfach so einen Besuch abstatten. Er parkte den Wagen vor dem Haus. Ganz in der Nähe dröhnte ein Motor. Da entdeckte er Helen auf einem Rasenmäher. Als sie ihn endlich bemerkte, stand er fast neben ihr. Sie stellte den Motor ab.
„Ein ganz schönes Stück Arbeit, so ein Garten!“ Sein Blick wanderte über die rosa und weiß blühenden Bougainvillea, den roten Oleander, zwei haushohe Kakteenbäume und die dichten, dunkelroten Heckenrosen. Dahinter bemerkte er einen Tennisplatz, der ihm beim ersten Besuch nicht aufgefallen war. „Meine Tochter spielt auch Tennis. Sie hat gerade die Highschool-Meisterschaften gewonnen“, sagte er.
„Du bist doch nicht gekommen, um mir das zu erzählen.“ Ihr Ton war kurz und scharf.
„Hast du dich mit Frank Copeland getroffen“, fragte er.
Einen Augenblick starrte sie ihn an, dann lachte sie spitz.
„Was willst du mir anhängen? Eine Affäre? Noch dazu mit diesem blassen Engländer?“
„Sie trauen sich noch her?“, polterte eine Stimme hinter ihm. Shane fuhr herum und sah in Johns verschwitztes, staubbedecktes Gesicht.
„Was wollen Sie noch von uns?“
„Haben Sie eine Walther PPK?“
John lachte höhnisch. „Sie machen mir Spaß, Detective! Ich hab eine Schrotflinte und eine Remington. Damit knall ich schon mal Wildschweine und Guannas ab – aber keine Menschen, wenn Sie darauf hinaus wollten.“
„Erzähl en Sie mir was über den Unfall I hres Bruders und Hendersons Frau.“
John sah ihn einen Moment an, dann sagte er:
„Kommen Sie mal mit.“
Shane zögerte, folgte ihm aber dann doch, wenn auch mit einem unguten Gefühl. Hinter dem Wassertank wandte sich John zu ihm um.
„Ich will nicht, dass Helen das mitkriegt.“ Er rieb sich mit der staubigen Hand über den Nacken. „Henderson und sein Sohn reden seit dem Unfall nicht mehr mit uns. Sie feinden uns an, wo immer es geht. Ian hat schon vorher mit meinem Vater gebrochen. Warum, weiß ich nicht.“ Er holte tief Atem, dann fuhr er fort: „Was ich Ihnen jetzt erzähle, bleibt unter uns.“ Shane hob die Augenbrauen.
„Es kommt darauf an. Wenn es mit dem Fall zu tun hat, kann ich es nicht verschweigen.“
„Es hat verdammt noch mal nichts mit dem Fall zu tun! “
„Sondern?“
„Bei diesem Unfall mit Hendersons Frau ...“ John räusperte sich und sah sich um, kämpfte mit sich. „Da hat Donald am Steuer gesessen.“
„Aber es hieß, einer ihrer Arbeiter sei gefahren.“
John schob den Hut in den Nacken und schloss kurz die Augen. Als er sie wieder öffnete sagte er: „Donald hat ihn dafür bezahlt. Es hätte ihm sonst in seiner politischen Karriere das Genick gebrochen. Weder Donald noch ich haben irgendwas mit dem Mord zu tun. Ich wünschte verdammt noch mal, Sie würden mir glauben.“
Shane musterte John Morgan, der ihn plötzlich ins Vertrauen gezogen hatte.
„Tja ...“, sagte der, „ich muss wieder an die Arbeit.“
Shane sah ihm nach wie er o-beinig über den Drahtzaun stieg und hinter den Eukalyptusbäumen verschwand. Gleich darauf hörte er das Aufheulen eines Motors und sah Johns Jeep hinter den Bäumen hervorrumpeln und sich in einer Staubfahne auflösen. Er hatte keinerlei Beweise, ob John die Wahrheit gesagt hatte. Aber er glaubte ihm.
Andy
„Wie siehst du denn aus?“, sagte Jo, als Andy die Ladentür aufstieß. Er spürte die geschwollene Lippe, das zugeschwollene Auge, das wunde Kinn, und die Übelkeit im Magen. Er zuckte die Schultern und fragte nach der Liste für die Auslieferungen.
„Liegt im Lager“, sagte sie. Kaum
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