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Outback

Outback

Titel: Outback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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Paddy einen Blick zu, der die Augenbrauen hochgezogen hatte und abwechselnd Shane und dann Helen ansah. Er dachte sich wahrscheinlich seinen Teil.
    „Was sagen Sie zu der Geschichte, Paddy? Wer könnte an dieser Höhle gewesen sein?“, wollte Shane wissen.
    „Was?“, sagte Paddy stockend , „was soll ich dazu sagen ...? Ich meine ... der Einzige, der mir dazu einfällt, ist Moodroo. Sicher war Moodroo schon öfter in ´ne Schlägerei verwickelt, wenn er getrunken hatte. Ich hab ihn hin und wieder in die Ausnüchterungszelle gesteckt, aber dass er ein perverser Mörder ist . .. “ Er schüttelte wieder den Kopf . „ Brauch mal frische Luft.“ Niedergeschlagen trabte er hinaus.

    Zuerst organisierte Shane den Transport des Schädels nach Brisbane zu Eliza Lee. Anschließend übertrug er Paddy die Suche nach Moodroo. Zuletzt beorderte er die Crime Scene Detectives aus Charleville zur Morgan-Farm, wo er mit Helen auf sie warten würde. Dann machte er sich mit ihr auf den Weg.

    Vor ihnen lag ein roter Hügel. Über Jahrmillionen hatte Regenwasser tiefe Rillen in den Stein gegraben. Man brauchte keine große Fantasie, um darin das Werk scharfer Fingernägel eines Riesen zu sehen. Gidgea-Bäume und niedrige graue Büsche wuchsen am Fuß des Berges, weiter oben war nur noch nackter Fels. In einer Höhe von etwa drei Metern klaffte die Höhle.
    Zwischen den Büschen, im gelbroten Sand, zeigte sie auf eine gelöschte Feuerstelle.
    „Da hab ich den Schädel gefunden.“ Sie kniete sich, zerrieb die Asche zwischen ihren Finger. „Heute Morgen war sie noch heiß.“
    Die Detectives der Spurensicherung fotografierten und suchten nach weiteren Spuren. Helen ließ sich nicht davon abhalten, voraus zu klettern.
    Die Höhle war so hoch, dass man aufrecht stehen konnte. An den Wänden entdeckte Shane weiße und bräunliche Strichzeichnungen. Als er näher trat, erkannte er weiße Figuren. Die Mimis, die Feen, die so zart waren, dass ein leichter Windstoß sie zerfetzen konnte. Das wusste er. Seine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit, und er konnte noch mehr Figuren und Symbole ausmachen.
    „Was ist das?“, fragte er. „Ein Auto?“
    Helen kam näher. „Sieht eher aus wie ein Lastwagen.“
    Daneben war ein Mann mit einem großen viereckigen Hut abgebildet. Rote Pfeile zielten auf die Gestalt. Einer bohrte sich genau in die Mitte. Shane strich mit dem Finger über die Farbe und verschmierte sie.
    „Nicht besonders alt.“ Neben dem Mann mit dem Hut war eine andere Figur gezeichnet. Sie lag am Boden und ein X kreuzte sie aus. Hatte Moodroo das gezeichnet?
    „Shane!“ Helen deutete in eine düstere Ecke der Höhle.
    Er musste seine Augen anstrengen, dann erkannte er in einem Spalt in der Wand etwas Weißes. Es war eine Plastiktüte, und auf einem Felsvorsprung daneben standen zwei VB-Bierdosen.
    „Alles fotografieren“, wandte sich Shane an die Spurensicherung. „Nehmen Sie mit, was Sie finden können. Vielleicht gibt es noch irgendwelche Hinweise auf einen Mord.“ Shane fiel noch etwas ein.
    „Was ist mit den Reifenspuren am Straßenrand, die Ihnen Webster gezeigt hat?“
    „Tja, hundertprozentig kann ich es nicht sagen, zu achtzig Prozent stimmen sie mit denen vor dem Haus der Smiths überein.“
    Hieß das, die McHugh-Brüder und der Rothaarige waren die Einbrecher – und Bettys Mörder?

    „Dieser Moodroo hat sich in Luft aufgelöst“, berichtete Paddy, als Shane ins Büro zurückkam. „So einen Fall hab ich noch nie erlebt. Erst der Tote ohne Kopf unterm Parkplatz, dann der Selbstmord, der ein Mord war, der Wirbel um die Vergewaltigung vor Jahrzehnten, dann der Einbruch mit der Walther, und schließlich der verschwundene Moodroo...“ Paddys Stimme erschien Shane jetzt dünner als früher.
    „Dann müssen wir Moodroo wohl zur Fahndung ausschreiben.“ Shane griff zum Hörer und sagte noch: „Die anderen Reifenspuren vor dem Haus der Smiths stammen übrigens höchstwahrscheinlich vom Wagen Ihrer Schützlinge, Paddy.“
    „Was... soll das heißen?“, stotterte Paddy und starrte auf die Papiere vor ihm, als Webster hereinstürzte und mit einem Papier wedelte.
    „Ist gerade aus dem Headquarters gekommen.“
    Das Missing Persons Bureau teilte mit, dass Frank Copelands Visa Card zuletzt vor zwei Tagen in Roma benutzt worden war. Die Rechnung über dreihundertsechsundneunzig Australische Dollar für ein Rodeohemd und einen Ledergürtel stammte von einem Geschäft namens Countryside.
    „Tja, entweder sind

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