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Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Titel: Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Wahl Sie haben?«
    »Welche?«
    »Sie tun, was ich Ihnen sage – mit freundlichem Lächeln.«
    »Oder?«
    »Oder Sie werden Patient Nummer achtzehn.«
    Der Kerl schwieg.
    Reacher sagte: »Aufstehen.«
    »Was?«
    »Auf die Beine. Sofort.«
    »Was?«
    Reacher befahl: »Stehen Sie sofort auf, sonst sorge ich dafür, dass Sie nie mehr stehen können.«
    Der Mann zögerte kurz, dann stand er auf.
    »Stillgestanden«, sagte Reacher. »Füße zusammen, Schultern zurück, Brust raus, Kopf hoch, Augen geradeaus, Arme gestreckt, Hände angelegt, Daumen parallel zur Hosennaht.« Manche Offiziere, die er gekannt hatte, hatten geblafft und gebrüllt und geschrien. Er hatte es immer effektiver gefunden, leise und ruhig zu sprechen, jedes Wort klar und deutlich zu betonen, als spräche er mit einem zurückgebliebenen Kind, und den Angesprochenen mit eisigem Blick einzuschüchtern. Das machte die angedeutete Bedrohung unmissverständlich. Ruhige, geduldige Stimme, hünenhafte Erscheinung. Die Dissonanz war verblüffend. Das hatte früher funktioniert, und es funktionierte auch diesmal. Der Kerl in dem Sweatshirt schluckte und blinzelte und versuchte tatsächlich, Haltung anzunehmen.
    Reacher sagte: »Ihre Patienten sind nicht irgendwelche Leute, die man Ihnen schickt. Ihre Patienten sind Menschen. Sie haben ihrem Land ehrenvoll und mit Auszeichnung gedient. Sie haben Anspruch darauf, mit einem Maximum an Sorgfalt und Respekt behandelt zu werden.«
    Der Kerl schwieg.
    Reacher fuhr fort: »Dieses Pflegeheim ist eine Schande. Es ist schmutzig und chaotisch. Passen Sie also auf. Sie setzen Ihren mageren Arsch in Bewegung, organisieren Ihre Leute und lassen es gründlich putzen. Sofort. Ich komme wieder – vielleicht morgen, vielleicht nächste Woche, vielleicht nächsten Monat –, und wenn mein Gesicht sich dann nicht im Fußboden spiegelt, stelle ich Sie auf den Kopf und benutze Sie als Mopp. Anschließend trete ich Sie so fest in den Hintern, dass Ihr Rückgrat zwischen Ihre Zähne gerät. Ist das klar?«
    Der Kerl zögerte, trat von einem Fuß auf den anderen und blinzelte. Nach langer Pause sagte er: »Okay.«
    »Mit fröhlichem Lächeln«, sagte Reacher.
    Der Kerl rang sich ein Lächeln ab.
    »Breiter«, befahl Reacher.
    Der Kerl zog trockene Lippen über trockene Zähne hoch.
    »So ist’s gut«, sagte Reacher. »Und Sie werden sich die Haare schneiden lassen, und Sie werden jeden Tag duschen. Und wenn Mrs. Vaughan zu Besuch kommt, werden Sie jedes Mal aufstehen und sie herzlich begrüßen und sie persönlich zum Zimmer ihres Mannes begleiten. Und das Zimmer ihres Mannes wird sauber, ihr Mann rasiert, das Fenster glänzend geputzt und der Fußboden so gebohnert sein, dass Mrs. Vaughan ernstlich Gefahr läuft, auszurutschen und sich wehzutun. Ist das klar?«
    »Okay.«
    »Ist das klar?«
    »Ja.«
    »Restlos klar?«
    »Ja.«
    »Kristallklar?«
    »Ja.«
    »Ja, was?«
    »Ja, Sir.«
    »Sie haben sechzig Sekunden Zeit, damit anzufangen, bevor ich Ihnen den Arm breche.«
    Der Kerl telefonierte, während er noch stand, und benutzte sein Funkgerät. Binnen fünfzig Sekunden tauchten drei Kerle im Empfangsbereich auf. Nach genau sechzig Sekunden kam ein vierter Mann dazu. Eine Minute später hatten sie Eimer und Mopps aus einer Besenkammer geholt, und wieder eine Minute später waren die Eimer voll Wasser. Alle fünf Kerle sahen sich um, als stünden sie vor einer Herkulesaufgabe. Reacher überließ es ihnen, sie zu bewältigen. Er ging zum Auto zurück und machte sich auf den Weg, Vaughan einzusammeln.
    Er fuhr langsam und holte sie nach einer Meile auf der Militärstraße ein. Sie stieg ein, und er fuhr weiter, folgte der Route durch die Pinien, durch die Hügel zurück. Sie sagte: »Danke, dass Sie mitgekommen sind.«
    »Kein Problem.«
    »Sie wissen, warum ich das wollte?«
    »Ja.«
    »Sagen Sie’s mir.«
    »Sie wollten, dass jemand versteht, warum Sie leben, wie Sie leben, und tun, was Sie tun.«
    »Und?«
    »Sie wollten, dass jemand versteht, wieso es in Ordnung ist, was Sie als Nächstes tun werden.«
    »Und das wäre?«
    »Das hängt von Ihnen ab. Mir ist eins so recht wie das andere.«
    Sie sagte: »Ich habe Sie zuvor belogen.«
    Er sagte: »Ich weiß.«
    »Wirklich?«
    Er nickte, ohne den Blick von der Straße zu nehmen. »Sie haben von Thurmans Militärkontrakt gewusst. Und von dem MP -Stützpunkt. Das Pentagon hat nicht nur Sie, sondern auch das Halfway Police Department genau informiert. Das ist nur vernünftig. Ich wette,

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