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Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Titel: Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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flachen Absätzen. Sie war frisch geduscht und wirkte jung und energiegeladen.
    Sie sah umwerfend aus.
    Er sagte: »Hallo.«
    Sie sagte: »Komm rein.«
    In der Küche waren überall Kerzen verteilt. Am Tisch, der mit zwei Sets, einer offenen Flasche Wein und zwei Gläsern gedeckt war, standen zwei Stühle. Aus dem Bratrohr kamen verlockende Düfte. Auf der Arbeitsplatte warteten zwei Vorspeisenteller mit Hummerfleisch, Avocado und rosé Grapefruitstücken auf Salatblättern.
    Sie erklärte: »Der Hauptgang ist noch nicht fertig. Ich habe mich mit der Zeit vertan. So aufwendig habe ich schon lange nicht mehr gekocht.«
    »Drei Jahre nicht«, sagte Reacher.
    »Länger.«
    »Du siehst wundervoll aus.«
    »Findest du?«
    »Der hübscheste Anblick in Colorado.«
    »Besser als der Pikes Peak?«
    »Viel besser. Du gehörst auf den Titel des amtlichen Reiseführers.«
    »Du schmeichelst mir.«
    »Keineswegs.«
    »Du siehst auch gut aus.«
    »Das ist ganz sicher geschmeichelt.«
    »Nein, mir gefällt, dass du auf dein Äußeres achtest.«
    »Ich tue mein Bestes.«
    Sie fragte: »Sollten wir das hier tun?«
    Er sagte: »Ich denke schon.«
    »Ist es David gegenüber fair?«
    »David ist nie zurückgekommen. Er hat nie hier gelebt. Er weiß von nichts.«
    »Ich möchte deine Narbe noch mal sehen.«
    »Weil du dir wünschst, David wäre mit einer zurückgekommen. Statt mit seiner Kopfverletzung.«
    »Schon möglich.«
    Reacher sagte: »Wir haben beide Glück gehabt. Ich weiß, was Soldaten denken. Ich war selbst lange genug einer. Sie fürchten groteske Wunden. Amputierungen, Verbrennungen, Verstümmelungen. Ich habe Glück gehabt, weil ich ohne schlimme Wunde davongekommen bin, und David hat Glück, dass er nichts von seiner weiß.«
    Vaughan schwieg.
    Reacher sagte: »Und wir haben beide Glück gehabt, weil wir dir begegnet sind.«
    Vaughan sagte: »Zeig mir die Narbe.«
    Reacher knöpfte sein Hemd auf und ließ es von den Schultern gleiten. Vaughan zögerte kurz, dann berührte sie ganz vorsichtig das Narbengewebe. Ihre Fingerspitzen fühlten sich kühl und glatt an. Sie verbrannten ihn, als gingen Stromstöße durch seinen Körper.
    »Was war das?«, fragte sie.
    »Eine Lastwagenbombe in Beirut.«
    »Splitter?«
    »Teile eines Mannes, der vor mir gestanden hat.«
    »Wie schrecklich!«
    »Für ihn. Nicht für mich. Metallsplitter hätten mich bestimmt durchsiebt.«
    »War’s das wert?«
    »Nein, natürlich nicht. Es lohnt sich seit Langem nicht mehr.«
    »Seit wann nicht mehr?«
    »Neunzehnhundertfünfundvierzig.«
    »Hat David das gewusst?«
    »Ja«, sagte Reacher. »Er hat’s gewusst. Keiner denkt realistischer als Soldaten. Ihnen kann man keinen Scheiß erzählen. Nicht mal eine Minute lang.«
    »Aber es melden sich immer wieder Freiwillige.«
    »Ja, das stimmt. Es melden sich immer wieder Freiwillige.«
    »Warum?«
    »Das weiß ich nicht. Ich hab’s nie verstanden.«
    »Wie lange warst du im Lazarett?«
    »Nur ein paar Wochen.«
    »War es so schlimm wie Davids Pflegeheim?«
    »Viel schlimmer.«
    »Wieso sind die Krankenhäuser so furchtbar?«
    »Weil ein Verwundeter, der nicht mehr kämpfen kann, für die Army eigentlich nur noch Müll ist. Also überlässt sie ihn Zivilisten, denen er ebenfalls egal ist.«
    Vaughan legte ihre Hand flach auf seine Narbe und ließ sie auf seinen Rücken gleiten. Das Gleiche tat sie auf der anderen Seite mit der anderen Hand. Sie umfasste seine Taille und legte ihre Wange an seine Brust. Dann hob sie den Kopf, und er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie. Sie schmeckte nach Wärme, Wein und Zahnpasta. Sie roch nach Seife und sauberer Haut und einem Hauch Parfüm. Ihr Haar war weich. Sie hielt die Augen geschlossen. Seine Zungenspitze glitt über ihre Zähne und fand ihre Zunge. Er umfasste ihren Hinterkopf mit einer Hand und hielt sie mit der anderen an sich gedrückt.
    Ein endlos langer Kuss.
    Sie wand sich zum Luftholen.
    »Wir sollten das hier tun«, sagte sie.
    »Wir tun es bereits«, sagte er.
    »Ich meine, es ist okay, es zu tun.«
    »Ich denke schon«, wiederholte er. Mit dem kleinen Finger seiner Rechten konnte er den Reißverschluss ihres Kleides berühren. Der kleine Finger seiner Linken lag weiter unten auf der Rundung ihres Pos.
    »Weil du bald weiterziehst«, sagte sie.
    »Zwei Tage«, sagte er. »Höchstens drei.«
    »Keine Komplikationen«, sagte sie. »Keine Gefahr einer Dauerbeziehung.«
    »Dafür bin ich nicht geeignet«, sagte er.
    Er senkte den Kopf und küsste

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