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Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Titel: Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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ist bei der gestrigen Massenmobilmachung aufgescheucht, an die falschen Leute geraten und verhaftet worden. Die ganze Stadt ist auf den Kopf gestellt und jeder Winkel durchsucht worden. Dabei ist er aufgefallen.«
    »Wo befindet er sich also jetzt?«
    »Er saß in keiner Zelle. Vielleicht ist er wieder bei den richtigen Leuten gelandet.«
    Vaughan sagte: »Ich wusste, dass ich den Namen schon mal gehört hatte. Seine Frau ist mit dem Kerl gekommen, der den Supermarkt beliefert. Er fährt alle paar Tage aus Topeka herüber. Er hat sie mitgenommen. Das hat er mir erzählt. Er hat mir auch ihren Namen gesagt.«
    »Lastwagenfahrer melden sich bei euch?«
    »In Kleinstädten gibt’s keine Geheimnisse. Er hat auch Maria mitgenommen. So habe ich von ihr erfahren.«
    »Wie ist Lucy Anderson hergekommen?«
    Vaughan überlegte kurz.
    »Das weiß ich nicht«, antwortete sie. »Von ihr habe ich erst erfahren, als das Despair PD sie an der Gemeindegrenze abgesetzt hat. Hier ist sie vorher nicht gewesen.«
    »Also ist sie von Westen gekommen.«
    »Manche tun das wohl. Manche von Osten, manche von Westen.«
    »Was eine Frage aufwirft, stimmt’s? Maria ist von Osten, von Kansas gekommen, aber sie hat den alten Mann mit dem grünen Auto gebeten, sie vor dem MP -Stützpunkt westlich von Despair abzusetzen. Woher hat sie überhaupt gewusst, dass er dort liegt?«
    »Vielleicht hat Lucy Anderson ihr davon erzählt. Sie muss ihn gesehen haben.«
    »Ich glaube nicht, dass die beiden miteinander geredet haben.«
    »Vielleicht hat Ramirez ihr davon berichtet. Vielleicht bei einem Anruf in Topeka. Er ist aus Westen gekommen und hat ihn gesehen.«
    »Aber wieso sollte er darauf achten? Was würde ihn ein MP -Stützpunkt angehen? Wozu sollte er ihn im Gespräch mit seiner Freundin erwähnen?«
    »Weiß ich nicht.«
    Reacher fragte: »Ist Ihr Wachleiter ein netter Kollege?«
    »Warum?«
    »Hoffentlich ist er einer. Weil wir uns seinen Wagen morgen noch mal leihen müssen.«
    »Wann?«
    »Später als heute Abend.«
    »Später als was?«
    »Als alles Mögliche.«
    »Wie viel später?«
    »In acht Stunden.«
    Vaughan sagte: »Acht Stunden ist gut.«
    Reacher sagte: »Als Erstes gehen wir einkaufen.«
    Sie erreichten das Eisenwarengeschäft kurz vor Ladenschluss. Der alte Mann in dem braunen Kittel war dabei, die auf dem Gehsteig ausgestellten Dinge wegzuräumen. Er hatte die Laubbläser hineingerollt und fing gerade mit den Schubkarren an. Das übrige Zeug stand noch draußen. Reacher ging hinein und kaufte bei der Frau des Alten eine dünne Stablampe, zwei Batterien und ein kurzes Brecheisen. Dann ging er wieder hinaus und erwarb die achtfach verstellbare Universalleiter, die sich für Transport oder Lagerung zu einem Paket von ungefähr eineinviertel mal einem halben Meter zusammenklappen ließ. Die aus Aluminium und Kunststoff bestehende Leiter war sehr leicht und passte mühelos auf den Rücksitz des Crown Vic.
    Vaughan lud ihn für zwanzig Uhr zum Abendessen ein. Das tat sie sehr förmlich. Sie sagte, die zwei Stunden bis dahin brauche sie, um alles vorzubereiten. Reacher verbrachte diese Zeit in seinem Motelzimmer. Er machte ein Nickerchen, dann rasierte er sich, ging unter die Dusche und putzte sich die Zähne. Als er wieder angezogen war, fuhr er sich mit allen zehn Fingern durchs Haar, kontrollierte das Ergebnis im Spiegel und fand es akzeptabel. Er hatte keine wirkliche Meinung, was sein Aussehen betraf. Es war, wie es war. Ändern konnte er’s nicht. Manchen Leuten gefiel es mehr, manchen weniger.
    Er ging die zwei Blocks von der Third zur Fifth Street, der er nach Osten folgte. Inzwischen war es stockfinster. Fünfzig Meter von Vaughans Haus entfernt konnte er das Auto ihres Wachleiters nicht sehen. Es musste in der Einfahrt stehen – oder Vaughan hatte es zurückgegeben. Oder sie war wegen eines Notfalls alarmiert worden. Oder ihre Pläne für den Abend hatten sich geändert. Dann entdeckte er den Wagen aus dreißig Metern Entfernung am Randstein. Ein schwarzes Loch in der Dunkelheit. Trübes Glas. Stumpf gewordener alter Lack. Nachts fast unsichtbar.
    Perfekt.
    Er ging auf dem Natursteinweg durch ihren hübsch angelegten Vorgarten und drückte den Klingelknopf. Wenn man abends um diese Zeit in Suburbia an einer Haustür klingelt, muss man mit etwa zwanzig Sekunden Verzögerung rechnen. Vaughan schaffte es in exakt neun Sekunden. Sie trug ein knielanges, ärmelloses schwarzes Cocktailkleid, dazu schwarze Wildlederslipper mit

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