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Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Titel: Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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sich. Grüne Büsche, etwas heller leuchtende Felsbrocken, das Band der Straße, ein winziger Lichtpunkt am Horizont, wo der Brandschutt der Polizeistation noch warm war.
    Reacher starrte mehrmals durch die Frontscheibe nach vorn, aber ohne Scheinwerfer gab es dort nichts zu sehen. Überhaupt nichts. Nur nächtliches Dunkel. Was bedeutete, dass jemand, der vor ihnen in der Ferne auf der Lauer lag, auch nichts sah. Noch nicht. Er erinnerte sich daran, wie er auf dem Rückmarsch nach Hope auf den Asphalt getreten war, ohne Vaughans Streifenwagen zu erkennen. Dabei war es ein neuer gewesen – mit weißen Türen und glänzenden Reflektoren in den Blinkleuchten auf dem Dach. Er hatte ihn nicht entdeckt, aber sie. Ich habe Sie aus einer halben Meile Entfernung gesehen, hatte sie gesagt. Als kleinen grünen Punkt. Später hatte Reacher sich selbst auf dem Bildschirm gesehen: als winzigen Leuchtpunkt, der allmählich größer wurde.
    Raffiniert, hatte er gesagt.
    Geld von der Heimatschutzbehörde , hatte sie geantwortet. Für irgendwas mussten wir es ausgeben.
    Er starrte auf den Bildschirm, achtete auf kleine grüne Punkte. Der Wagen glitt langsam und gleichmäßig weiter wie ein U-Boot durch nachtdunkles Gewässer. Zwei Meilen. Vier. Noch immer nichts zu erkennen. Sechs Meilen. Acht. Nichts zu sehen, nichts zu hören außer dem fast im Leerlauf arbeitenden Motor, dem Abrollgeräusch der Reifen und Vaughans gepressten Atemzügen, während sie ihr Lenkrad umklammerte und seitlich auf den Bildschirm schaute.
    »Wir sind schon ziemlich nahe dran«, flüsterte sie.
    Er nickte an ihrer Schulter. Auf dem Bildschirm waren ungefähr eine halbe Meile weit entfernt Gebäude zu erkennen. Das Kassenhäuschen der Tankstelle, das etwas wärmer als seine Umgebung war. Das Haushaltswarengeschäft, dessen Mauern die tagsüber gespeicherte Wärme nur langsam abgaben. Ein Hintergrundleuchten, das von der Innenstadt ausging. Ein blasses Leuchten etwas südwestlich davon, wo die Polizeistation gestanden hatte.
    Keine kleinen grünen Punkte.
    Reacher sagte: »Dort waren sie gestern.«
    Sie fragte: »Wo sind sie dann heute?«
    Vaughan nahm etwas Gas weg, fuhr langsam weiter. Die Darstellung auf dem Bildschirm blieb unverändert. Buschland und Gebäude, sonst nichts. Nirgends eine Bewegung.
    »Menschliche Natur«, sagte Reacher. Gestern haben sie sich mordsmäßig aufgeregt und geglaubt, uns vertrieben zu haben. Ihnen fehlt die Energie, sich noch mal zu so etwas aufzuraffen.«
    »Trotzdem könnten ein paar unterwegs sein.«
    »Möglicherweise.«
    »Sie könnten das Werk telefonisch warnen.«
    »Macht nichts«, sagte Reacher. »Wir wollen nicht ins Werk. Zumindest nicht gleich.«
    Sie glitten weiter, langsam und still, passierten das unbebaute Grundstück und das aufgegebene Motel. Beide waren auf dem Bildschirm kaum zu erkennen. Ihrer Wärmesignatur nach gehörten sie zur Landschaft. Die Tankstelle und das Haushaltswarengeschäft traten viel deutlicher hervor. Hinter ihnen leuchteten die Gebäude der Innenstadt mittelgrün. Sie wiesen hellere Flecken von Fenstergröße auf, und schlecht isolierte Dächer waren ebenfalls zu erkennen. Aber es gab keine winzigen Lichtpunkte. Keine kleinen grünen Punkte. Kein Mob, keine kleinen Gruppen beieinanderstehender Leute, keine einzelnen Wachposten.
    Jedenfalls nicht direkt vor ihnen.
    In Bezug auf Querstraßen war die fest eingebaute Kamera wertlos. Sie zeigte ihre Einmündungen nur bis zu einer Tiefe von etwa eineinhalb Metern. Das war alles. Reacher starrte an jeder Kreuzung, an der sie vorbeirollten, nach links und rechts. Aber er sah nichts. Keine Taschenlampe, kein aufflammendes Zündholz, keine Feuerzeugflamme, keine rote Zigarettenglut. Das Abrollgeräusch der Reifen war fast ganz verstummt. Wenigstens die Main Street schien gut asphaltiert zu sein. Kein Rollsplitt mehr. Vaughan hielt den Atem an. Ihr Fuß berührte das Gaspedal kaum. Der Wagen rollte weiter – etwas schneller als ein Fußgänger, viel langsamer als ein Läufer.
    Vor ihnen erschienen zwei Lichtpunkte.
    Ungefähr eine Viertelmeile vor ihnen am Westende der Main Street. Zwei Gestalten, die aus einer Querstraße kamen. Eine Fußstreife. Vaughan bremste vorsichtig und kam mitten in der Stadt zum Stehen. Sechs Straßenblocks hinter ihr, noch sechs vor ihr.
    »Können sie uns sehen?«, flüsterte sie.
    »Sie kehren uns den Rücken zu, glaube ich«, antwortete Reacher.
    »Und wenn nicht?«
    »Sie können uns nicht

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