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Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Titel: Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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sie erneut. Bewegte seine Hand und öffnete ihren Reißverschluss. Sie war unter dem Kleid nackt. Warm und weich, glatt, duftend und geschmeidig. Er hob sie hoch, küsste sie weiter und trug sie dorthin, wo er die Schlafzimmer vermutete. Zwei Türen. Zwei Zimmer. Eines roch unbewohnt, das andere roch nach ihr. Als er sie aufs Bett legte, glitt das Cocktailkleid von ihren Schultern. Sie küssten sich weiter, während ihre Hände seine Hose öffneten.
    Danach aßen sie: erst die Vorspeise, dann Schweinefleisch mit Äpfeln, Gewürzen und Rohrzucker in Weißwein gekocht. Zum Dessert schliefen sie noch einmal miteinander. Um Mitternacht duschten sie miteinander. Dann zogen sie sich an. Reacher trug wieder seine Arbeitskleidung, Vaughan schwarze Jeans mit einem schmalen schwarzen Ledergürtel, einen schwarzen Pullover und schwarze Sneaker.
    »Keine Pistole?«, fragte Reacher.
    »Meine Waffe trage ich nur im Dienst.«
    »Okay«, sagte er.
    Um halb eins verließen sie das Haus.

53
    Diesmal fuhr Vaughan wieder. Sie bestand darauf, weil dies der Wagen ihres Wachleiters war. Reacher hatte nichts dagegen. Sie fuhr besser als er, viel besser. Wie sie angesichts des Mobs gewendet hatte, fand er klasse. Er bezweifelte, dass ihm das auch gelungen wäre. Mit ihm am Steuer hätte der Mob sie eingeholt und in Stücke gerissen.
    »Sind die Leute wieder da?«, fragte Vaughan.
    »Vielleicht«, sagte er. »Aber wahrscheinlich nicht. Nicht so spät in der zweiten Nacht. Und ich habe Thurman versichert, dass ich nicht zurückkommen werde. Wie gestern wird’s nicht wieder, denke ich.«
    »Wieso sollte Thurman dir glauben?«
    »Er ist religiös. Er will Dinge glauben, die er als tröstlich empfindet.«
    »Wir hätten den großen Umweg fahren sollen.«
    »Ich bin froh, dass wir’s nicht getan haben. Der hätte uns vier Stunden gekostet, und wir hätten keine Zeit fürs Abendessen gehabt.«
    Vaughan lächelte, und sie fuhren los: nach Norden zur First Street, nach Westen in Richtung Despair. Der Nachthimmel war wolkenverhangen. Kein Mond, keine Sterne. Stockfinster. Perfekt. Sie holperten über die Dehnungsfuge, und eine Meile vor der letzten Kuppe sagte Reacher: »Ab hier müssen wir uns tarnen. Scheinwerfer aus!«
    Als Vaughan sie ausschaltete, wurde die Welt um sie herum pechschwarz, und sie bremste scharf.
    »Ich sehe überhaupt nichts mehr«, klagte sie.
    »Nimm die Videokamera als Nachtsichtgerät«, sagte er.
    »Was?«
    »Wie bei einem Videospiel«, erklärte er. »Sieh auf den Bildschirm statt durch die Frontscheibe.«
    »Funktioniert das?«
    »Panzerfahrer machen es genauso.«
    Sie gab einige Befehle ein. Der Bildschirm des Laptops wurde hell, stabilisierte sich und zeigte ein blassgrünes Bild der Landschaft vor ihnen. Grünes Buschwerk auf beiden Straßenseiten, klar definierte Felsblöcke, das leuchtende Band der schnurgerade in die Ferne führenden Straße. Vaughan nahm den Fuß von der Bremse und kroch vorwärts, während sie mit zur Seite gedrehtem Kopf nicht die Realität, sondern das Infrarotbild auf dem Bildschirm anstarrte. Anfangs lenkte sie unbeholfen, weil die Hand-Auge-Koordination nicht recht klappte. Sie geriet mal zu weit nach links, mal zu weit nach rechts und korrigierte hektisch. Dann gewöhnte sie sich daran und begann das neue Verfahren besser zu beherrschen. Nachdem sie eine Viertelmeile weit mustergültig geradeaus gefahren war, gab sie etwas mehr Gas und legte die nächste Viertelmeile mit einer Geschwindigkeit von zwanzig bis dreißig Meilen zurück.
    »Ich find’s schrecklich, nicht nach vorn sehen zu können«, sagte sie. »Es kommt einem so roboterhaft vor.«
    »Nur weiter so«, ermunterte Reacher sie. »Auch nicht schneller.« Er rechnete sich aus, dass bei diesem Tempo kaum Motorenlärm entstehen würde. Nur ein tiefes Brummen, ein leises Blubbern aus dem Auspuff. Das Abrollgeräusch der Reifen auf dem Rollsplit würde immer zu hören sein, aber auf dem Asphalt der städtischen Straßen abnehmen. Er beugte sich nach links, legte seinen Kopf auf ihre Schulter und sah mit auf den Bildschirm. Die Landschaft erschien geisterhaft grün. Die Kamera kannte keine menschlichen Reaktionen. Sie war nur ein elektronisches Auge, das niemals blinzelte. Sie schaute nicht nach links oder rechts, nach oben oder unten; auch ihr Einstellbereich veränderte sich nicht. Als sie über die Kuppe fuhren, zeigte der Bildschirm eine Sekunde lang nur den bewölkten Nachthimmel, aber dann sahen sie die nächsten neun Meilen vor

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