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Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Titel: Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Wachleiters unterwegs.«
    »Wo?«
    »Weiß ich nicht genau.«
    »Wieso ist sie mit dem Wagen des Wachleiters unterwegs?«
    »Lange Geschichte.«
    »Sind Sie der Kerl, mit dem sie sich angefreundet hat?«
    »Rufen Sie sie einfach.«
    »Sie ist verheiratet, müssen Sie wissen.«
    »Das weiß ich. Rufen Sie sie jetzt.«
    Der Kerl blieb online, und Reacher hörte, wie er Vaughan über Funk rief. Ein Rufzeichen, ein Code und die Aufforderung, sich sofort zu melden. Alles zweimal wiederholt. Dann nur noch das Rauschen atmosphärischer Störungen. Das Knistern, Summen und Knacken der sich überlagernden nächtlichen Störgeräusche hoch aus der Ionosphäre. Jede Menge zufälliger Geräusche.
    Aber sonst nichts.
    Keine Antwort von Vaughan.

61
    Reacher verließ die Tankstelle vor dem Geistlichen mit dem U-Haul-Laster und brauste so schnell nach Norden, wie der alte Suburban mit Vollgas fuhr. Der Betrunkene schlief neben ihm weiter. Ihm kam praktisch der Alkohol aus den Poren. Reacher öffnete sein Fenster einen Spalt weit. Die frische Nachtluft hielt ihn wach, und das Pfeifen des Fahrtwindes übertönte das Schnarchen. Acht Meilen nördlich von Lamar war der Handyempfang endgültig weg. Reacher vermutete, dass er erst in der Nähe des I -70-Korridors, bis zu dem es noch zwei Stunden waren, wieder einsetzen würde. Inzwischen war es 4.30 Uhr. Seine voraussichtliche Ankunftszeit in Hope: etwa bei Tagesanbruch. Mit fünf Stunden Verspätung, was ungelegen kam, aber vielleicht noch keine Katastrophe bedeutete.
    Dann platzte der Motor des Suburbans.
    Reacher verstand nicht viel von Autos. Er sah diese Panne nicht kommen. Ihm fiel zwar auf, dass die Nadel der Temperaturanzeige einen Ruck nach oben machte, aber er dachte sich nichts dabei. Bei langer, schneller Fahrt sei das normal, glaubte er. Aber die Nadel kam nicht mehr zum Stehen. Sie wanderte in den roten Bereich weiter und machte erst halt, als sie an dem Begrenzungsstift anstieß. Der Motor verlor rasch an Leistung, und aus einigen Lüftungsöffnungen strömte öliger Dampf. Dann war unter der Motorhaube ein gedämpfter Schlag zu hören, nach dem dünne Fäden einer bräunlichen Brühe aus den Luftschlitzen vor der Frontscheibe spritzten und sie ganz bedeckten. Der Motor blieb stehen, und der Suburban wurde schlagartig langsamer. Reacher lenkte aufs Bankett und ließ ihn dort ausrollen.
    Nicht gut, dachte er
    Der Betrunkene neben ihm schlief weiter.
    Reacher stieg in der Dunkelheit aus und ging nach vorn zur Motorhaube. Er benutzte seine Handflächen dazu, etwas vom Scheinwerferlicht auf die Motorhaube zu lenken. Er sah Dampf. Und eine klebrige bräunliche Brühe, die aus allen Öffnungen leckte. Dick und schaumig. Eine Mischung aus Motorenöl und Kühlwasser. Zylinderkopfdichtung durchgebrannt. Kapitaler Motorschaden. Reparierbar, aber nur mit einem Aufwand von Hunderten von Dollar und einer Woche Standzeit in der Werkstatt.
    Nicht gut.
    Eine halbe Meile südlich konnte Reacher die Lichter des U-Haul-Lasters herankommen sehen. Er trat an die Beifahrertür, beugte sich über den schlafenden Kerl in den Wagen und fand im Handschuhfach einen Kugelschreiber und eine alte Kundendienstrechnung. Auf die Rückseite der Rechnung schrieb er: Sie brauchen ein neues Auto. Habe mir Ihr Handy geliehen. Schicke es per Post zurück. Er unterschrieb mit Ihr Anhalter. Um die Adresse des Kerls zu haben, nahm er die Zulassung des Suburbans mit. Dann lief er fünfzehn Meter weit zurück, trat auf die Fahrbahn, hob die Arme und wartete darauf, dass der U-Haul nahe genug heran war. Die Scheinwerfer erfassten ihn aus fast hundert Metern Entfernung. Reacher schwenkte die Arme über dem Kopf. Das universelle Notsignal. Der Fahrer des U-Haul-Lasters blendete auf. Dann bremste er, wie Reacher es erwartet hatte. Eine einsame Straße, ein defekter Wagen und ein gestrandeter Fahrer, den der barmherzige Samariter am Steuer zumindest vom Sehen kannte.
    Der U-Haul-Lastwagen kam einen Meter vor Reacher halb auf dem Bankett zum Stehen. Das Fahrerfenster wurde heruntergekurbelt, und der Kerl mit dem Priesterkragen streckte den Kopf ins Freie.
    »Brauchen Sie Hilfe?«, fragte er. Dann lächelte er breit und freundlich. »Dumme Frage, nehme ich an.«
    »Ich brauche jemanden, der mich mitnimmt«, sagte Reacher. »Der Motor ist hin.«
    »Soll ich mal nachsehen?«
    Reacher sagte: »Nein.« Der Geistliche sollte den betrunkenen Mann nicht sehen. Aus einiger Entfernung war er auf seinem Liegesitz unterhalb der

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