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Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Titel: Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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staubförmigen Metalloxide nach einer Detonation mit hohen Temperaturen sicher gefährlich. Sie können für Unfruchtbarkeit, Fehlgeburten und Missbildungen bei Neugeborenen verantwortlich gemacht werden. Die meisten Leute glauben allerdings, die Strahlung selbst sei kein allzu großes Problem. Darüber kann man streiten. Das weiß niemand wirklich – und genau darin liegt die Schwierigkeit. Aber du kannst deinen Arsch darauf verwetten, dass alle Betroffenen verdammt vorsichtig sein werden. Und das vervielfacht den psychologischen Effekt. Ein klassisches Beispiel für asymmetrische Kriegführung. Geht in einer Großstadt eine schmutzige Bombe hoch, wird diese Stadt unabhängig davon geräumt, ob eine Räumung nötig war oder nicht.«
    »Wie groß müsste die Bombe sein?«
    »Je größer, desto wirkungsvoller.«
    »Wie viel Uran müssten sie dafür stehlen?«
    »Je mehr, desto besser.«
    Vaughan sagte: »Sie stehlen bereits welches, glaube ich. Dieser Kastenwagen, den wir mit der Wärmebildkamera fotografiert haben? Der vordere Teil seines Laderaums hat geglüht wie der Metallzaun.«
    Reacher schüttelte den Kopf.
    »Nein«, sagte er. »Das war etwas ganz anderes.«

64
    »Mach einen Spaziergang in die Stadt mit mir. Ins Motel.«
    Vaughan entgegnete: »Ich will nicht mit dir gesehen werden. Vor allem nicht im Motel. Die Leute reden bereits über uns.«
    »Aber nicht schlecht.«
    »Glaubst du?«
    »Sie stehen hinter dir.«
    »Das glaube ich weniger.«
    »Außerdem bin ich morgen schon nicht mehr da. Sollen Sie sich noch einen Tag länger das Maul zerreißen.«
    »Morgen?«
    »Vielleicht auch früher. Ich muss noch bleiben, um jemanden anzurufen. Abgesehen davon bin ich hier fertig.«
    »Wen musst du anrufen?«
    »Nur eine Nummer. Ich glaube nicht, dass sich jemand melden wird.«
    »Und was ist mit diesem ganzen anderen Zeug?«
    »Bisher wissen wir nur, dass das Pentagon seine schmutzige Wäsche heimlich wäscht. Das ist kein Verbrechen.«
    »Was willst du im Motel?«
    »Ich vermute, dass wir Zimmer vier leer vorfinden werden.«
    Sie gingen nebeneinanderher durch die feuchte Vormittagsluft: von der Fifth zur Third Street zwei Straßen weit nach Norden und dann drei Straßenblocks weit nach Westen zu dem Motel. Ohne sich am Empfang aufzuhalten, liefen sie die Zimmerreihe entlang. Die Tür von Zimmer vier war offen. Davor stand der Putzwagen eines Zimmermädchens. Die abgezogene Bettwäsche und die Handtücher lagen in einem unordentlichen Haufen auf dem Fußboden. Die Schränke waren leer. Das Zimmermädchen arbeitete mit dem Staubsauger.
    Vaughan sagte: »Mrs. Rogers ist fort.«
    Reacher nickte. »Komm, wir wollen herausfinden, wann und wie.«
    Sie gingen zum Empfang zurück. Die Angestellte saß auf ihrem Hocker hinter der Theke. Der Schlüssel von Zimmer vier hing wieder an seinem Haken. Überhaupt fehlten nur zwei Schlüssel: Reachers eigener für Zimmer zwölf und Marias für Zimmer acht.
    Die Empfangsdame glitt von ihrem Hocker und blieb mit leicht auf die Theke gestützten Händen stehen. Aufmerksam und hilfsbereit. Reacher nickte zu ihrem Telefon hinüber und fragte: »Hat Mrs. Rogers einen Anruf bekommen?«
    Die Angestellte antwortete. »Gestern Abend um sechs.«
    »Gute Nachrichten?«
    »Sie hat sehr glücklich gewirkt.«
    »Was dann?«
    »Sie hat ihr Zimmer geräumt.«
    »Und ist wohin gefahren?«
    »Sie hat ein Taxi bestellt, das sie nach Burlington bringen sollte.«
    »Was gibt’s in Burlington?«
    »Vor allem den Flughafenbus nach Denver.«
    Reacher nickte. »Besten Dank für Ihre Hilfe.«
    »Irgendwas nicht in Ordnung?«
    »Das hängt von Ihrem Standpunkt ab.«
    Reacher war hungrig und brauchte mehr Kaffee, deshalb führte er Vaughan zum Schnellrestaurant. Der große Raum war praktisch leer: zu spät zum Frühstück, zu früh zum Mittagessen. Reacher blieb einen Augenblick stehen, dann glitt er in die Sitznische, in der Lucy Anderson an dem Abend, an dem er sie kennengelernt hatte, gesessen hatte. Vaughan nahm ihm gegenüber Platz. Die Bedienung erschien mit Eiswasser und Bestecken. Sie bestellten Kaffee, und dann fragte Vaughan: »Was geht hier genau vor?«
    »Alle diese jungen Kerle«, sagte Reacher. »Was hatten sie gemeinsam?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Sie waren jung, und sie waren Kerle.«
    »Und?«
    »Sie kamen aus Kalifornien.«
    »Und?«
    »Und der einzige Weiße, den ich gesehen habe, war auffällig braun gebrannt.«
    »Und?«
    Reacher sagte: »Genau hier habe ich mit Lucy Anderson gesessen.

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