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Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Titel: Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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man verfolgen möchte.«
    »Wie giftig? Und wie radioaktiv?«
    »Für Panzerbesatzungen ist das Zeug ungefährlich. Aber wird es nach einem Treffer oder bei einem Brand zu Staub, Splittern oder Dampf, können sie durch Einatmen oder Splitterverletzungen sehr schwer erkranken. Daher werden die Wracks in die Vereinigten Staaten zurückgebracht. Und das macht den MP s selbst hier Sorgen. Terroristen könnten das Zeug stehlen, zerkleinern und damit einen Sprengsatz ummanteln. Das wäre eine perfekte ›schmutzige‹ Bombe.«
    »Es ist schwer.«
    »Unglaublich.«
    »Man würde einen Lastwagen brauchen, um es zu stehlen.«
    »Einen großen Lastwagen.«
    Reacher schlürfte seinen Kaffee, Vaughan nahm einen Schluck Wasser und sagte: »Das Zeug wird in der Anlage zerkleinert. Mit Vorschlaghämmern und Schneidbrennern. Dabei müssen Staub, Splitter und Dämpfe entstehen. Kein Wunder, dass alle so krank aussehen.«
    Reacher nickte.
    »Der Deputy ist daran gestorben«, sagte er. »All diese Symptome? Haarausfall, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Blasen, Geschwüre, Dehydrierung, Organversagen? Das war weder hohes Alter noch TCE , sondern eine Strahlenvergiftung.«
    »Weißt du das bestimmt?«
    Reacher nickte erneut. »Ganz bestimmt. Weil er’s mir auf dem Totenbett gesagt hat. Er hat’s zumindest versucht, aber ich habe ihn falsch verstanden. Trotzdem sind die Indizien eindeutig.«
    Vaughan erklärte: »Die Luft in der Anlage muss voll davon sein. Und wir haben sie eingeatmet.«
    Reacher sagte: »Erinnerst du dich, wie der Metallzaun geleuchtet hat? Auf dem Bildschirm der Infrarotkamera? Er war nicht heiß. Er war radioaktiv.«

63
    Vaughan trank noch etwas Wasser und starrte ins Leere, während sie sich an die neue Situation gewöhnte, die in mancher Hinsicht besser als erwartet und doch auch schlimmer als befürchtet war. Sie fragte: »Woher weißt du, dass dort keine Humvees angeliefert werden?«
    Reacher antwortete: »Weil das Pentagon sich spezialisiert. Das habe ich dir schon erzählt. Das hat es schon immer getan; dabei bleibt’s auch in Zukunft. Die Anlage in Despair ist für Uranwiedergewinnung zuständig. Für sonst nichts. Humvees werden anderswo eingeschmolzen. Wo’s billiger ist. Weil sie leicht zu verarbeiten sind. Sie sind nur Autos.«
    »Aber auch Autos werden nach Despair geschickt. Wir haben sie selbst gesehen. In dem Container. Aus dem Irak oder dem Iran.«
    Reacher nickte.
    »Genau«, sagte er. »Das ist die dritte Schlussfolgerung. Diese Autos werden aus einem bestimmten Grund nach Despair gebracht.«
    »Und der wäre?«
    »Da gibt’s nur einen logischen Grund. Abgereichertes Uran eignet sich nicht nur für Panzerungen. Auch Artillerie- und Panzergranaten werden daraus hergestellt. Weil es unglaublich hart und dicht ist.«
    »Und?«
    »Und daher lautet die dritte Schlussfolgerung, dass diese Autos von Granaten aus abgereichertem Uran getroffen worden sind. Sie sind verseucht, deshalb müssen sie fachgerecht entsorgt werden. Und das hat unter größter Geheimhaltung zu geschehen. Weil wir Panzer Granaten aus abgereichertem Uran auf Zivilfahrzeuge verschießen lassen. Das ist ein Overkill. Das wäre sehr schlechte PR . Thurman hat gesagt, jede Regierung wolle bestimmte Dinge geheim halten, und damit hatte er recht.«
    »Was, zum Teufel, geht dort drüben vor?«
    Reacher sagte: »Ich kann auch nur Vermutungen anstellen.«
    Vaughan griff erneut nach ihrem Glas. Sie hob es halb an den Mund, hielt dann inne, betrachtete es, als hätte sie Zweifel daran, ob sein Inhalt genießbar wäre, und stellte es wieder auf den Tisch. Sie sagte: »Erzähl mir, was du über schmutzige Bomben weißt.«
    »Die sind nicht anders als saubere Bomben«, erklärte Reacher. »Nur dass sie eben schmutzig sind. Eine Bombe – auch eine Autobombe oder irgendeine Sprengladung – detoniert und erzeugt dabei eine gewaltige kugelförmige Druckwelle, die feste Gegenstände zerstört oder einstürzen lässt und aus weichen Dingen wie Menschen Brei macht. Zugleich werden von der Druckwelle Splitter der Bombenhülle wie kleine Geschosse fortgeschleudert und bewirken weitere Schäden. Außerdem kann man die Sprengladung innerhalb der Bombenhülle mit Nägeln oder Stahlkugeln umgeben, um die Splitterwirkung noch zu erhöhen. Bei einer schmutzigen Bombe wird dafür kontaminiertes Metall, meistens radioaktive Abfälle verwendet.«
    »Wie schlimm ist die Wirkung?«
    »Darüber gibt’s verschiedene Ansichten. Bei abgereichertem Uran sind die

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