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Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Titel: Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Wachhäuschen überfüllt. Trotzdem würden die Soldaten darüber nicht unglücklich sein, sondern rundum zufrieden. Sie hatten sich im Irak aufgehalten und jetzt waren sie hier. Reacher fragte sich nur, ob ihr Offizier mit ihnen im Irak gewesen war. War das der Fall, war er vielleicht vernünftig. War er es nicht, konnte er eine gewaltige Nervensäge sein.
    Vaughan fuhr an dem Stützpunkt vorbei, wendete auf der Straße, kam wieder zurück und parkte in Fahrtrichtung auf dem Bankett: in der Nähe des Schlagbaums, ohne jedoch die Durchfahrt zu blockieren. Wie sie’s vor einem Feuerwehrhaus getan hätte. Respektvoll. Zurückhaltend, um den bevorstehenden Tanz nicht mit dem falschen Fuß zu beginnen.
    Sofort kamen zwei Männer aus dem Wachhäuschen: die beiden MP s, die Reacher bereits kannte. Morgan, der bebrillte Spezialist mit deutlichen Falten um die Augen, und sein Partner, der schweigsame Gefreite. Reacher achtete darauf, dass seine Hände deutlich sichtbar blieben, während er vom Beifahrersitz des Pick-ups rutschte. Vaughan tat das Gleiche. Sie nannte ihren Namen und stellte sich als Polizeibeamtin aus Hope vor. Morgan salutierte auf eine Weise, die Reacher bewies, dass die MP s das Kennzeichen ihres Chevys trotz seiner Ablenkungsmanöver gleich beim ersten Mal überprüft hatten, sodass sie genau wussten, was Vaughans Mann gewesen war – und wo er sich jetzt befand.
    Was nur nützen kann, dachte er.
    Dann wandte Morgan sich ihm zu und sah ihn an.
    »Sir?«, fragte er.
    »Ich war selbst bei der Militärpolizei«, sagte Reacher. »Den Job Ihres Leutnants hatte ich vor ungefähr einer Million Jahre.«
    »Sir, bei welcher Einheit?«
    »Bei der Hundertzehnten.«
    »Rock Creek, Virginia«, sagte Morgan. Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    Reacher sagte: »Dort bin ich allerdings nie lange gewesen. Die meiste Zeit war ich unterwegs.«
    »Wo unterwegs?«
    »Überall, wo Sie sich vorstellen können – und an ungefähr hundert anderen Orten.«
    »Sir, das ist interessant, aber ich muss Sie bitten, Ihren Wagen wegzufahren.«
    »Nur die Ruhe, Corporal. Wir fahren weg, sobald wir mit Ihrem Leutnant gesprochen haben.«
    »Über welches Thema, Sir?«
    »Das geht nur ihn und uns was an«, antwortete Reacher.
    »Sir, auf dieser Grundlage kann ich es nicht verantworten, ihn zu stören.«
    »Stellen Sie sich nicht stur, Soldat. Ich habe das Handbuch auch gelesen. Überspringen wir ein paar Seiten bis zu der Stelle, wo Sie schon festgestellt haben, dass diese Sache wichtig ist.«
    »Geht’s wieder um den als vermisst gemeldeten Marine?«
    »Um etwas viel Interessanteres.«
    »Sir, es würde mir helfen, weitere Einzelheiten zu erfahren.«
    »Es würde Ihnen auch helfen, eine Million Dollar und ein Date mit Miss America zu haben. Aber wie hoch sind die Chancen dafür, Soldat?«
    Keine fünf Minuten später waren Reacher und Vaughan hinter dem Stacheldraht und saßen in einem der sechs grünen Metallgebäude einem Oberleutnant namens Connor an seinem Schreibtisch gegenüber. Connor war ein kleiner, drahtiger Mann, den Reacher auf Mitte zwanzig schätzte. Er war im Irak gewesen, das stand fest. Sein abgetragener Kampfanzug sah aus wie sandgestrahlt, und seine Wangen schienen noch immer sonnenverbrannt zu sein. Er wirkte kompetent und war es vermutlich auch. Er hatte überlebt und war nicht in Ungnade gefallen. Vermutlich stand er sogar vor seiner Beförderung zum Hauptmann. Vielleicht würde er auch einen Orden bekommen. Er fragte: »Ist dies ein offizieller Besuch durch das Hope Police Department?«
    »Ja«, antwortete Vaughan.
    »Sie gehören beide dem Department an?«
    Vaughan sagte: »Mr. Reacher ist ein ziviler Berater.«
    »Was kann ich also für Sie tun?«
    »Um es kurz zu machen … wir wissen, dass in Thurmans Anlage abgereichertes Uran zurückgewonnen wird«, erklärte Reacher.
    Connor sagte: »Das stört mich etwas.«
    Reacher meinte: »Uns stört es auch. Die Heimatschutzbehörde schreibt vor, dass wir ein Verzeichnis gefährlicher technischer Anlagen im Umkreis von zwanzig Meilen zu führen haben.« Das hörte sich an, als stimmte es wirklich, was man nicht einmal ausschließen konnte. Bei der Heimatschutzbehörde war alles möglich. »Also hätten wir davon erfahren müssen.«
    »Sie sind mehr als zwanzig Meilen vom Werk entfernt.«
    »Genau zwanzig bis zur Stadtmitte«, entgegnete Reacher. »Nur fünfzehn bis zur Gemeindegrenze.«
    »Die Anlage ist geheim«, sagte Connor. »Sie gehört in kein

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