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Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Titel: Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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anderes mit ihm«, meinte Reacher.
    »Zum Beispiel?«
    »Vermutlich begraben sie ihn.«
    »Das dürfen sie nicht einfach!«
    »Vielleicht wollen sie etwas vertuschen.«
    »Sie behaupten, er sei eines natürlichen Todes gestorben.«
    »Stimmt«, sagte Reacher. »Nachdem er tagelang im Buschland unterwegs war. Vielleicht weil sie ihn aus der Stadt gejagt haben. Das könnte nachträglich peinlich sein. Immer vorausgesetzt, dass es überhaupt etwas gibt, das sie in Verlegenheit bringen kann.«
    Vaughan schüttelte erneut den Kopf. »Sie haben ihn nicht aus der Stadt gewiesen. Wir haben keinen Anruf bekommen. Und den kriegen wir sonst immer. Ohne Ausnahme! Dann fahren sie die Leute zur Gemeindegrenze und setzen sie aus. Diese Woche waren es nur Sie und die junge Frau.«
    »Nach Westen wird nie jemand abgeschoben?«
    »Dort gibt es nichts. Nur Land, das zu keiner Gemeinde gehört.«
    »Vielleicht sind sie nur langsam und melden den Leichenfund später.«
    »Ausgeschlossen«, sagte Vaughan. »Findet man eine Leiche, legt man eine Hand auf den Griff seiner Waffe und greift mit der anderen nach dem Funkgerät. Man fordert Verstärkung an, man ruft den Krankenwagen, ruft den Leichenbeschauer. Eins, zwo, drei. Vollautomatisch. An Ort und Stelle.«
    »Vielleicht sind Ihre Kollegen weniger professionell.«
    »Hier geht’s nicht um Professionalität. Hier geht’s darum, ob jemand sich blitzartig entschlossen hat, den Leichenbeschauer entgegen den Vorschriften nicht zu verständigen.«
    Reacher schwieg.
    Vaughan sagte: »Vielleicht hatten die Cops gar nichts damit zu tun. Vielleicht ist er von anderen Leuten aufgefunden worden.«
    »Zivilisten haben keine Tragbahren im Auto«, sagte Reacher.
    Vaughan nickte vage, dann stand sie auf und sagte: »Wir sollten verschwinden, bevor der Kollege vom Empfang zum Dienst kommt. Und der Wachleiter.«
    »Ist’s Ihnen peinlich, mit mir gesehen zu werden?«
    »Ein bisschen. Und mich ärgert vor allem, dass ich nicht weiß, was ich tun soll.«
    Sie stiegen wieder in Vaughans alten Chevy und fuhren zu dem Schnellrestaurant. Der große Frühstücksansturm war vorüber, sodass wieder einigermaßen Ruhe herrschte. Reacher bestellte Kaffee. Vaughan sagte, sie wolle nur ein Glas Leitungswasser. Sie leerte es halb und trommelte mit den Fingern auf der Tischfläche.
    »Noch mal von vorn«, sagte sie. »Wer war dieser Kerl?«
    »Ein junger Kaukasier.«
    »Kein Hispanic? Kein Ausländer?«
    »Auch Hispanics sind Kaukasier, glaube ich. Dazu Araber und einige asiatische Völker. Ich kann nur nach seinem Haar urteilen. Er war nicht schwarzhaarig. Mehr weiß ich nicht. Er hätte aus allen möglichen Weltgegenden stammen können.«
    »Hell- oder dunkelhäutig?«
    »Ich konnte nichts sehen.«
    »Sie hätten eine Stablampe mitnehmen sollen.«
    »Nachträglich gesehen bin ich froh, dass ich’s nicht getan habe.«
    »Wie hat seine Haut sich angefühlt?«
    »Angefühlt? Wie Haut eben.«
    »Sie hätte Ihnen irgendetwas sagen müssen. Braune Haut fühlt sich anders an als blasse. Etwas dicker und glatter.«
    »Wirklich?«
    »Ich denke schon. Sie nicht?«
    Reacher berührte die Innenseite seines linken Handgelenks mit dem rechten Zeigefinger. Dann legte er die Fingerspitze auf die Haut unter einem Auge.«
    »Schwer zu beurteilen«, meinte er.
    Vaughan streckte einen Arm über den Tisch. »Jetzt vergleichen Sie mal.«
    Er berührte sanft die Innenseite ihres Handgelenks.
    Sie sagte: »Und jetzt im Gesicht.«
    »Wirklich?«
    »Nur zu Forschungszwecken.«
    Reacher zögerte kurz, dann berührte er ihre Wange mit dem Zeigefinger. Er ließ die Hand sinken und sagte: »Seine Haut war dicker als Ihre oder meine. Und sie war glatter als meine, aber nicht so glatt wie Ihre.«
    »Okay«, sagte Vaughan. Sie fasste ihr Handgelenk an, wo er es berührt hatte, und ihre Wange. Dann sagte sie: »Geben Sie mir Ihr Handgelenk.«
    Er schob eine Hand über den Tisch. Sie berührte das Handgelenk mit zwei Fingern, wie um seinen Puls zu fühlen. Dann beugte sie sich über den Tisch und berührte seine Wange mit der anderen Hand. Ihre Fingerspitzen waren von dem Glas mit Eiswasser so kalt, dass die Berührung sich wie ein winziger Stromstoß anfühlte.
    Sie sagte: »Er war also nicht unbedingt ein Weißer, aber er war jünger als Sie. Weniger faltig und runzlig und von Wind und Wetter gegerbt. Weniger mitgenommen.«
    »Vielen Dank.«
    »Sie sollten eine gute Feuchtigkeitscreme verwenden.«
    »Ich werd’s mir merken.«
    »Und eine

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