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Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Titel: Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Sonnenschutzcreme.«
    »Ebenso.«
    »Rauchen Sie?«
    »Ich hab mal geraucht.«
    »Auch das ist nicht gut für Ihre Haut.«
    Reacher sagte: »Mit seinem spärlichen Bart hätte er ein Asiat sein können.«
    »Wangenknochen?«
    »Ausgeprägt, aber er war ohnehin sehr abgemagert.«
    »Sogar ausgezehrt.«
    »Auffällig. Aber er war vermutlich ein hagerer Typ.«
    »Wie lange dauert’s, bis ein hagerer Typ ausgezehrt ist?«
    »Das weiß ich nicht so genau. Im Krankenhaus oder Gefängnis vermutlich fünf bis sechs Tage, wenn man krank oder im Hungerstreik ist. Bestimmt weniger, wenn man sich im Freien bewegt, sich nachts warm halten muss und Energie verbrennt. Vielleicht nur zwei bis drei Tage.«
    Vaughan schwieg einen Augenblick.
    »Das wäre eine weite Wanderung«, sagte sie. »Wir müssen rauskriegen, wieso die guten Leute von Despair sich die Mühe gemacht haben, ihn zwei bis drei Tage lang von ihrer Stadt fernzuhalten.«
    Reacher schüttelte den Kopf. »Vielleicht sollten wir lieber rauskriegen, weshalb er unbedingt bleiben wollte. Dafür muss er einen verdammt guten Grund gehabt haben.«

20
    Vaughan trank ihr Wasser aus. Reacher leerte seinen Kaffeebecher und fragte: »Leihen Sie mir Ihren Truck?«
    »Wann?«
    »Jetzt. Während Sie schlafen.«
    »Nein.«
    »Wieso nicht?«
    »Sie fahren damit nach Despair zurück, Sie werden verhaftet, und ich bekomme Ihretwegen Scherereien.«
    »Was ist, wenn ich nicht nach Despair fahre?«
    »Wohin würden Sie sonst wollen?«
    »Ich möchte sehen, was im Westen der Stadt liegt. Der junge Mann muss von dort gekommen sein. Ich vermute, dass er nie in Hope gewesen ist. Sie hätten ihn gesehen und sich an ihn erinnert. Das gilt auch für Lucy Andersons verschollenen Ehemann.«
    »Gutes Argument. Aber westlich von Despair gibt’s nicht viel. Die große Leere, um genau zu sein.«
    »Irgendwas muss es geben.«
    Vaughan schwieg einen Moment. Dann sagte sie: »Dazu müsste man weit ausholen. Sie müssten praktisch über Kansas fahren.«
    Reacher sagte: »Ich zahle das Benzin.«
    »Versprechen Sie mir, dass Sie Despair meiden.«
    »Wo liegt die Gemeindegrenze?«
    »Fünf Meilen westlich der Recyclinganlage.«
    »Versprochen.«
    Vaughan schob ihm seufzend die Schlüssel über den Tisch.
    »Hier«, sagte sie. »Ich gehe zu Fuß nach Hause. Ich will nicht, dass Sie sehen, wo ich wohne.«
    Der Fahrersitz des alten Chevys ließ sich nicht sehr weit zurückstellen. Die Sitzschienen waren zu kurz. Reacher musste aufrecht sitzend und mit gespreizten Knien fahren, als säße er am Steuer eines Traktors. Die Lenkung war ausgeleiert, die Bremsen waren schlecht. Aber Fahren war besser als Gehen. Sogar viel besser. Vom Marschieren hatte Reacher für die nächsten Tage die Nase voll.
    Als Erstes fuhr er bei seinem Motel in Hope vorbei. Sein Zimmer befand sich am Ende der Reihe, was bedeutete, dass Lucy Andersons Zimmer näher an der Rezeption liegen musste. Sie konnte nur hier sein – im einzigen Motel der Stadt. Und sie wohnte hier nicht bei Freunden, denn die hätten sie gestern Abend, als sie Unterstützung brauchte, in das Schnellrestaurant begleitet.
    Die Fenster aller Motelzimmer führten nach hinten hinaus. Auf der Vorderseite der langen Reihe wiederholte sich jeweils ein Dreiklang aus Zimmertür, Liegestuhl und hohem Badfenster aus Milchglas. Reacher begann mit dem Zimmer neben seinem, schritt die Reihe ab und kontrollierte alle Fenster auf einen weißen Fleck, der Unterwäsche bedeutete, die auf dem Badewannenrand trocknete.
    Von zwölf Motelzimmern kamen zwei in Frage. In einem sah der weiße Fleck größer aus als in dem anderen. Nicht unbedingt mehr Unterwäsche. Nur größere Unterwäsche. Eine ältere oder größere Frau. Reacher klopfte an die andere Tür, trat einen Schritt zurück und wartete. Nach einer Weile machte Lucy Anderson ihm auf, blieb aber mit einer Hand auf der Türklinke misstrauisch im Schatten des kleinen Vorraums stehen.
    Reacher sagte: »Hallo, Lucky.«
    »Was wollen Sie?«
    »Ich möchte wissen, was Ihr Mann in Despair wollte – und wie er dort hingekommen ist.«
    Sie trug wieder ihre Sneaker mit sehr kurzen Socken. Darüber begann ein perfekt geformtes Bein: lang, glatt und gleichmäßig gebräunt. Vielleicht spielte sie im Fußballteam der UCLA . Vielleicht war sie ein Star der ersten Mannschaft. Oben schloss sich eine denkbar knapp abgeschnittene und ausgefranste Jeans an. Über den Shorts kam ein Sweatshirt, mittelblau, ohne Aufdruck.
    Sie sagte: »Ich will nicht,

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