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Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Titel: Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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konzentrierte sich auf die Szene in dem Restaurant in seinem Rücken. Reacher war sich absolut sicher, dass die hiesige Polizei keine klaren Vorschriften für Schusswaffengebrauch und erst recht kein Team hatte, das nach Todesschüssen von Polizeibeamten ermittelte, sodass aus dem Zögern des Typs nur gesunder Menschenverstand sprach. Oder vielleicht hatte er Angehörige, die gern spät zu Mittag speisten.
    »Einsteigen«, verlangte der Cop nochmals.
    Reacher sagte: »Vielleicht lieber nicht.« Er spürte die Kälte an den Schulterblättern, blieb jedoch entspannt, lehnte sich zurück, wirkte ungefährlich.
    »Ich schieße!«, sagte der Cop wieder.
    »Das können Sie nicht. Sie brauchen Verstärkung.«
    Der Cop zögerte erneut. Dann machte er zwei Schritte nach links in Richtung Fahrertür. Ohne Reacher, den er weiter mit der Waffe bedrohte, aus den Augen zu lassen, griff er mit der linken Hand durch das offene Fenster nach seinem Motorola-Mikrofon und zog es heraus, bis das Spiralkabel straff gespannt war. Er hielt es an seine Lippen, drückte den Sprechknopf und sagte: »Zum Restaurant, Bro, sofort.« Dann warf er das Mikrofon auf den Sitz, umklammerte den Pistolengriff wieder mit beiden Händen und schlurfte an seinen vorherigen Platz zurück.
    Und damit begann die Uhr zu laufen.
    Ein Cop war unproblematisch.
    Zwei Cops waren problematisch.
    Der zweite Kerl sollte seinen Posten verlassen, aber Reacher durfte nicht warten, bis er hier eintraf.
    Kein Geräusch außer dem im Leerlauf arbeitenden Motor des Streifenwagens und gedämpftem Geschirrklappern aus der Restaurantküche.
    »Feigling!«, rief Reacher. »Eine einfache Festnahme müssten Sie allein hinkriegen.«
    Der Cop kniff die Lippen zusammen und bewegte sich langsam in Richtung Motorhaube, ohne Reacher aus dem Visier zu lassen. An der Vorderkante des Kotflügels tastete er mit den Knien nach der Stoßstange. Kam weiter um den Wagen herum, näherte sich Reacher.
    Er trat aus dem Rinnstein auf den Gehsteig.
    Reacher wartete. Der Cop befand sich jetzt rechts von ihm, daher machte er einen Schritt nach links, damit die unbeteiligten Gäste des Restaurants gefährlich in Schusslinie blieben. Die weiter von zwei Händen umklammerte Glock folgte seiner Bewegung.
    Der Cop sagte: »Los, in den Wagen!«
    Dabei machte er wieder einen Schritt vorwärts.
    Jetzt war er eineinhalb Meter entfernt – genau eine aus Beton gegossene Gehsteigplatte weit.
    Reacher, der ans Glas gelehnt stehen blieb, stemmte seinen rechten Absatz an den Mauersockel unter der Scheibe.
    Der Cop kam noch näher.
    Jetzt war die Mündung der Glock nur noch einen halben Meter von Reachers Gesicht entfernt. Der Cop war ein großer Kerl, dessen lange Arme ganz ausgestreckt waren, während er mit gespreizten Beinen eine nützliche Schießhaltung einnahm.
    Nützlich, wenn er zu schießen bereit war.
    Was er nicht war.
    Einem Mann, der nicht davor zurückschreckte, seine Pistole zu benutzen, die Waffe abzunehmen, war nicht immer schwierig. Sie einem Mann wegzunehmen, der schon beschlossen hatte, sie nicht zu benutzen, war geradezu ein Kinderspiel. Der Cop nahm die linke Hand vom Pistolengriff und streckte sie aus, um Reacher am Kragen zu packen. Reacher glitt nach rechts, gewaschener Hemdstoff auf sauberem Glas, fast ohne Reibung, und kam damit auf Nahkampfentfernung an den Cop heran. Er riss den linken Unterarm schnell hoch, eins zwo, und umklammerte mit der Hand die Pistole mitsamt der Hand des Uniformierten. Der Cop war ein großer Mann mit großen Händen, aber Reachers waren größer. Er packte die Hand, umklammerte sie fest und drückte die Waffe mit einer mühelos leichten Bewegung nach unten weg. Als sie auf den Gehsteig wies, verstärkte er den Druck, um den Zeigefinger des Cops am Abzug zu lähmen; dann schaute er dem Kerl in die Augen, grinste kurz, stieß sich mit dem rechten Fuß vom Mauersockel ab und traf den Nasensattel des Cops mit einem gewaltigen Kopfstoß.
    Der Cop sackte mit weichen Knien zusammen.
    Reacher, der seine Hand mit der Pistole weiter umklammert hielt, rammte ihm sein Knie in den Unterleib. Der Cop ging mehr oder weniger senkrecht zu Boden, aber Reacher hielt seine Hand mit der Waffe weiter so nach oben und hinten gedrückt, dass der Kerl sich durch sein eigenes Gewicht den Arm ausrenkte, als er zusammenbrach. Der Cop schrie laut auf, und danach hatte Reacher keine Mühe, ihm die Glock abzunehmen.
    Nun ging es darum, schnell bereit zu sein.
    Reacher war mit wenigen Schritten

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