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Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Titel: Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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um die Motorhaube des Crown Vics herum und riss die Fahrertür auf. Er warf die Pistole auf den Beifahrersitz, glitt hinters Steuer, schnallte sich an und zog den Gurt straff. Der Sitz war noch warm vom Hintern des Cops, und im Wagen stank es nach Schweiß. Reacher legte den Rückwärtsgang ein, stieß von dem Chevy zurück, wendete auf der Straße und stand zuletzt neben dem Pick-up: in falscher Fahrtrichtung nach Osten blickend, einsatzbereit wartend.

24
    Der zweite Cop kreuzte wie erwartet innerhalb von dreißig Sekunden auf. Reacher sah die roten Blinkleuchten, schon bevor der Crown Vic um eine entfernte Ecke bog. Er schleuderte leicht, dann fing er sich wieder und beschleunigte auf der zum Restaurant führenden schmalen Straße: energisch und schnell.
    Reacher ließ ihn über eine Kreuzung und noch eine fahren, aber als er noch dreißig Meter entfernt war, gab er Gas, hielt genau auf ihn zu und stieß frontal mit ihm zusammen. Die beiden Crown Vics rammten sich, und ihre Hecks stiegen in die Höhe. Karosserieblech faltete sich zusammen, Motorhauben sprangen auf, Sicherheitsglas zertrümmerte, Airbags explodierten, und überall stieg zischend Dampf auf. Reacher wurde nach vorn gegen den Sitzgurt geschleudert. Er hatte die Hände vom Lenkrad genommen und die Ellbogen gespreizt, um den Entfaltungsstoß seines Airbags abzuwehren. Dann entleerte der Airbag sich wieder, und Reacher wurde nach hinten gegen Sitzlehne und Kopfstütze geworfen. Das Heck seines Wagens krachte herab, sprang noch einmal hoch und kam dann leicht schräg zur Ruhe. Er zog die Pumpgun von Mossberg aus der Halterung zwischen den Sitzen, stieß die verklemmte Fahrertür mit Brachialgewalt auf und kletterte aus dem demolierten Streifenwagen.
    Der andere Cop war ohne Sicherheitsgurt unterwegs gewesen.
    Der explodierende Airbag hatte ihn voll im Gesicht getroffen, und er lag aus Ohren und Nase blutend quer über den Vordersitzen. Beide Fahrzeuge waren bis zur A-Säule ziemlich demoliert, aber ihre Fahrgastzellen wiesen kaum Verformungen auf. Große Limousinen mit erstklassigen Bewertungen bei Crashtests. Reacher vermutete, sie seien fahruntüchtig, aber weil er kein Experte war, lud er die Mossberg durch und gab zwei krachende Schüsse in die hinteren rechten Radkästen ab, um die Reifen zerplatzen zu lassen. Dann warf er die Mossberg durch das offene Fenster des ersten Crown Vics, stieg in Vaughans Chevy und ließ den Motor an. Die Bedienung und alle neun Gäste des Restaurants starrten mit vor Entsetzen offen stehenden Mündern durch die Fenster auf die Straße. Zwei der Gäste fummelten bereits nach ihren Handys.
    Reacher grinste. Wen wollt ihr anrufen?
    Er wendete mit dem Chevy, bog rechts ab, fuhr nach Norden zur Main Street, bog erneut rechts ab und fuhr mit fünfzig Meilen nach Osten davon. Sobald er die freie Strecke nach der Tankstelle erreichte, steigerte er seine Geschwindigkeit auf sechzig Meilen und behielt den Rückspiegel im Auge. Niemand verfolgte ihn. Er spürte die unebene Fahrbahn unter den Reifen, aber die Fahrtgeräusche waren scheinbar leiser als zuvor. Von der Explosion der Airbags und den beiden Schussknallen der Mossberg war er noch etwas taub.
    Zwölf Minuten später holperte er genau um fünfzehn Uhr über die Dehnungsfuge und rollte in gemäßigtem Tempo nach Hope weiter.
    Er wusste nicht, wie lange Vaughan schlafen würde. Vermutlich war sie an diesem Morgen kurz nach neun ins Bett gekommen – vor sechs Stunden. Mit acht Stunden Schlaf war sie bei siebzehn Uhr, was vernünftig war, wenn sie um neunzehn Uhr wieder zum Dienst musste. Aber vielleicht war sie schon wieder wach und auf den Beinen. Manche Leute schliefen tagsüber schlechter als nachts. Gewohnheit, mentale Einstellung, Vierundzwanzig-Stunden-Rhythmus. Er beschloss, zu dem Schnellrestaurant zu fahren. Vaughan konnte schon dort sein, oder er würde ihre Schlüssel bei der Kassiererin abgeben.
    Sie war schon da.
    Als er am Randstein parkte, sah er sie in der inzwischen vertrauten Sitznische. Obwohl ihr Dienst erst in vier Stunden begann, trug sie bereits Uniform. Vor ihr stand ein leerer Teller und eine volle Tasse Kaffee.
    Er sperrte den Truck ab, ging hinein und setzte sich ihr gegenüber. Aus der Nähe wirkte sie müde.
    »Haben Sie nicht geschlafen?«, fragte er.
    »Sieht man das so deutlich?«
    »Ich muss Ihnen etwas gestehen.«
    »Sie waren in Despair. Mit meinem Truck. Das habe ich geahnt.«
    »Ich konnte nicht anders.«
    »Klar.«
    »Wann sind Sie

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