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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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mal lieber besser aufpassen.«
    Joe hatte kaum begriffen, was Felton damit meinte, als ihn auch schon ein wuchtiger Schlag an der Schläfe traf. Er verlor das Gleichgewicht und hörte noch im Fallen Juris befriedigtes Grunzen.
    So viel zum Thema »fairer Kampf«.
    Joe schlug hart auf dem Boden auf und landete unglücklich auf dem rechten Knie und dem rechten Ellbogen. Lichtblitze blendeten ihn, und er schmeckte bittere Galle. Instinktiv spürte er, wie Juri auf ihn zukam und zu einem Tritt gegen seinen Schädel ausholte, und er wusste, wenn er getroffen würde, wäre das sein Ende. Und dann würde Jaden sterben, und vielleicht auch Cassie und Sofia.
    Nein. Das durfte er nicht zulassen.
    Er war noch zu benommen, um dem Tritt ausweichen zu können, doch es gelang ihm, auf den Rücken zu rollen und sich in der Hüfte zu drehen, sodass sein Oberkörper nicht mehr da war, wo Juri ihn erwartete. Aber anstatt zurückzuweichen, rückte er näher an Juri heran und riss beide Hände hoch, um seinen Fuß mitten in der Trittbewegung abzufangen.
    Es war ein Teilerfolg. Der Tritt war zu wuchtig, als dass Joe ihn ganz hätte aufhalten können, doch bekam er den Fuß fest genug zu fassen, um ihn von seiner Bahn abzulenken. Juris Stiefel krachte in Joes Schulter, der Ukrainer wankte und drohte das Gleichgewicht zu verlieren.
    Joes nächste Bewegung ahnte Juri voraus. Er beugte sich vor und wollte auf Joes Arm treten, doch Joe schob Juris Fuß zur Seite und bog seinen Knöchel so weit um, wie er nur konnte. Als Juri die Beine spreizte, rollte Joe sich eng zusammen und ließ seinen Fuß in die Luft schnellen.

    Er hatte auf den Solarplexus gezielt, traf aber stattdessen Juris Leistenbeuge. Der Ukrainer ließ zischend die Luft aus der Lunge entweichen und taumelte rückwärts. Joe nutzte den gewonnenen Raum, um aufzuspringen, wobei ihm der federnde Hallenboden ein wenig half.
    Er blinzelte mehrmals und stellte erleichtert fest, dass er noch klar sehen konnte. Zwar hatte er heftige Kopfschmerzen und jede Menge Prellungen auf der rechten Seite, doch das Adrenalin, das jetzt durch seine Adern strömte, betäubte die Schmerzen.
    Während Joe eine Verteidigungshaltung einnahm und sich für den nächsten Angriff wappnete, wurde Juri vorsichtiger. Ein paar Sekunden lang umkreisten die beiden Männer einander und suchten nach Schwachstellen beim Gegner, die sie ausnutzen könnten. Ein paar Mal ließ Juri die Deckung fallen, wie um Joe zu verhöhnen, doch das war geblufft. Juri wollte, dass Joe sich auf ihn stürzte, dass er alles auf eine Karte setzte – mit dem Hintergedanken, dass er gegen Juris rohe Körperkraft machtlos wäre. Wenn Joe dagegen einen Angriff von Juri konterte, hätte er wesentlich bessere Chancen – und das wussten beide.
    Von oben kamen Buhrufe. »Los, macht schon weiter!«
    Joe ignorierte die Aufforderung, und es verging eine weitere volle Minute ohne jeden Kontakt. Felton schlug frustriert auf das Geländer.
    »Dann wollen wir doch mal sehen, wie gut Sie mit zerschossenen Beinen kämpfen können.«
    Der Bewacher richtete seine MP5 auf den Court. Joe sah es, dachte sich aber, dass er keinen besonderen Anreiz hätte zu gehorchen. Er hatte schon erkannt, dass Felton nicht zu trauen war. Juris Situation war eine andere. Er konnte es sich nicht leisten, einen direkten Befehl von seinem Boss zu missachten.

    Er stürmte los, ein einziger wutschnaubender Muskelberg, und attackierte Joe mit der ganzen rohen Kraft eines tollwütigen Ebers, und mit ebenso viel Raffinesse. In einem größeren Raum hätte Joe ihm mühelos ausweichen können, doch der beengte Squashcourt bot weit weniger Platz für derartige Manöver. Joe hatte etwa anderthalb Meter Luft auf der linken Seite und nicht einmal einen Meter auf der rechten.
    Er wartete, bis Juri zum Schlag ausholte, täuschte links an und wich nach rechts aus. Dadurch krachte er zwar mit voller Wucht in die Vorderwand, doch zugleich stolperte Juri in die falsche Richtung, und seine riesigen Pranken bekamen nur Luft zu fassen.
    Ehe der Ukrainer sich umdrehen konnte, verschränkte Joe die Finger und versetzt Juri einen Hieb auf den Hinterkopf. Er legte all seine Kraft hinein, und die meisten anderen Gegner hätte er damit k. o. geschlagen, doch Juri schwankte nur ein wenig, wie ein Pendler, der in einem voll besetzten Zug angerempelt wird. Dann wirbelte er mit verblüffender Schnelligkeit herum und fuhr die Faust aus. Sie traf Joes Kinn nicht voll, dennoch hätte ihn der Schlag fast von

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