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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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zu, diesmal in die Leiste. Der Mann heulte auf und taumelte rückwärts, versuchte verzweifelt, ihr zu entkommen. Doch Priya ließ nicht von ihm ab, umklammerte sein verletztes Bein mit der rechten Hand, und als er das Gleichgewicht verlor, kletterte sie auf ihn und rammte ihm die Klinge in den Bauch. Die MP5 fiel auf den Boden, und ihr Herz setzte einen Schlag aus, als sie darauf wartete, dass sich aus der Waffe ein Schuss löste.
    Dann war die Schrecksekunde vorbei. Sie griff nach dem winzigen Mikrofon, das er am Hals trug, riss es los und schleuderte es durch die Garage. Anschließend stemmte sie sich hoch und griff nach der Maschinenpistole.
    Sie ließ den Mann in seinem Blut liegen und rutschte rücklings über den Boden, ohne darauf zu achten, dass sie ihre Hosenbeine mit Blut verschmierte. Mit dem Dolch schnitt sie das Klebeband an ihren Fußgelenken durch, und dann war sie auf den Beinen.
    Sie atmete ein paar Mal tief durch und begutachtete ihre ramponierten Handgelenke. Die Haut war großflächig aufgeschürft, ihre Fingernägel abgebrochen und blutig, aber das waren alles nur oberflächliche Verletzungen. Die Schmerzen, die sie verursachten, waren ihr willkommen, denn sie sagten ihr: Ich lebe. Sie sagten ihr: Gib niemals auf.
    Der Mann war tot. Priya lächelte. Angela und die anderen Gefangenen starrten sie wie versteinert an. Aber es war nicht ihre Reaktion, die sie interessierte.
    Sondern die von Turner.

    Erst als das Blut zu fließen begann, begriff Angela, dass es eine Klinge war, die sie hatte aufblitzen sehen. Und dann wurden ihr mehrere Dinge auf einmal klar: Priya hatte keinen Erstickungsanfall. Sie hatte sich nicht übergeben. Und irgendwie war es ihr gelungen, sich zu befreien.
    Sie hatte ein Messer, und sie stach mit einer Brutalität auf den Bewacher ein, die alles in den Schatten stellte, was Angela je erlebt hatte. Es war eine grausame, unmenschliche Attacke; in ihrer Blutrünstigkeit fast noch schockierender als der Mord an Donald.
    Und sie, Angela, hatte es erst ermöglicht. Eine unerträgliche Wahrheit: Sie hatte sich von Priya täuschen lassen und ihr unwissentlich geholfen, einen Menschen zu ermorden.
    Angela glaubte, ohnmächtig zu werden. Sie hörte sich selbst stöhnen, der ganze Raum kippte und drehte sich um sie. Dann stieß Terry sie an. Er flüsterte ihren Namen und tat sein Bestes, um sie zu trösten.
    Als alles vorbei war, stand Priya auf. Sie keuchte vor Anstrengung, wirkte aber ansonsten kühl und gelassen. Ihr Overall war voller Blut. Es war auch in ihren Haaren und in ihrem Gesicht, doch entweder bemerkte sie es nicht, oder es war ihr egal.
    Sie sah die Gefangenen an, und jetzt konnte Angela den Blick deuten, den sie vor einigen Augenblicken bemerkt hatte.
    Nicht Dankbarkeit, sondern Verachtung.
    »Sie haben mich benutzt.«
    Priya schnaubte, als wollte sie sagen: Natürlich . Angela holte Luft, um weiterzusprechen, doch Terry zischte: »Lassen Sie es gut sein.«
    Er hatte natürlich recht, wenngleich Angela eine Weile brauchte, um es zu akzeptieren. Er sprach lediglich aus,
was die anderen Gefangenen dachten: Bring sie nicht gegen uns auf.
    Aber vorläufig zeigte Priya kein Interesse an ihnen. Ihre Aufmerksamkeit galt Turner. Angela konnte ihr Gesicht nur im Profil sehen, doch ihre Miene wirkte ruhig und gefasst.
    Turner dagegen war wie versteinert. Er starrte Priya an, als sei sie die Verkörperung seiner sämtlichen Alpträume. Als sie sich zu ihm herabbeugte, wich er zurück und stieß hinter seinem Knebel einen schrillen, ängstlich flehenden Laut aus.
    Priya riss ihm das Klebeband so grob vom Mund, dass alle zusammenzuckten. Blut rann ihm von der Oberlippe in den Mund. Er spuckte es aus und sagte: »O Mann! Danke.«
    Die Dankbarkeit schien tief empfunden zu sein, wie auch seine Erleichterung, doch Angela hatte den Eindruck, dass sie an die Falsche adressiert war. Priya richtete sich auf; ihre Körpersprache war nach wie vor argwöhnisch, ja feindselig.
    Turner rutschte von der Wand weg, um Priya an seine gefesselten Hände heranzulassen. »Die Dinger bringen mich um. Wie hast du es geschafft, dich zu befreien?«
    Statt einer Antwort hob Priya die MP5 auf Brusthöhe und inspizierte sie. An der Seite der Waffe war eine Art Schalter, und sie schnippte ihn beiläufig ein paar Mal hin und her, während Turner erneut einen verzweifelten Anlauf unternahm.
    »Das war saumäßig clever. Hab‘s mir doch immer schon gedacht, dass du verborgene Talente hast.« Er lachte kurz auf,

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