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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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sich an Liam.
    »Wo ist Oliver?«
    Bei der Erwähnung seines Namens fuhr Oliver zusammen – und hätte sich um ein Haar verraten.
    Er war nach unten gegangen und hatte sich auf dem Gang versteckt, gleich hinter dem Eingang des Fitnessraums.
Die Gefahr steigerte nur seine Erregung. Er war in seinem Element, wenn er andere ausspionieren konnte, ohne selbst gesehen zu werden.
    Seine Sicht auf die Galerie war eingeschränkt, doch wenn er sich sehr konzentrierte, konnte er fast jedes Wort verstehen. Die Akustik im Fitnessraum kam ihm entgegen: Die vielen harten, blank polierten Flächen reflektierten den Klang der Stimmen.
    Jetzt wollte Priya wissen, wo er war. Dass er ihr wichtig genug war, um nach ihm zu fragen, erfüllte ihn mit Stolz, der jedoch gleich darauf einem leisen Unmut darüber wich, dass sie seine Abwesenheit erst jetzt bemerkt hatte.
    Es war Liam, der ihre Frage beantwortete. »Er ist in seinem Schlafzimmer eingesperrt. Daddy wollte ihn bei seinen geschäftlichen Besprechungen nicht dabeihaben.«
    »Wo ist der Schlüssel?«, wollte Priya wissen.
    »Wahrscheinlich im Schloss«, antwortete Robert Felton. Angesichts der Umstände strahlte er eine geradezu absurde Zuversicht aus.
    »Gehst du ihn holen?«, fragte Priya. Ihr Ton war plötzlich auffallend anders: warm, feminin, sinnlich. Neugierig schob sich Oliver näher an die Tür und erkannte, dass sie mit Valentin Nasenko gesprochen hatte.
    Bevor er hinausging, beugte Valentin sich zu ihr hinüber und berührte mit den Lippen leicht ihre Wange, während seine Hand über ihren Bauch und ihre Hüfte strich. Es war eine unverhohlen besitzergreifende Geste, und nach Priyas Gesichtsausdruck zu urteilen, war sie ihr eher unangenehm. Aber sie wehrte ihn auch nicht ab.
    Oliver hatte das Gefühl, dass etwas tief in seinem Inneren abstarb.
    Nachdem Valentin gegangen war, wandte sich Priya wieder an Robert Felton. »Jetzt haben wir ein sauberes
Tauschgeschäft. Sie geben uns das Gold und das Mädchen, und wir verschonen Sie und Oliver.«
    »Nur das Mädchen?«, wiederholte sein Vater. Oliver konnte ihn kaum verstehen bei dem lauten Dröhnen, das plötzlich seinen Kopf erfüllte. »Was ist mit den anderen?«
    »Cassie und der Junge? Die sind mir egal. Und Valentin sieht das ganz genauso. Wir wollen nur seine Tochter. Entweder lassen Sie sie frei, oder Oliver stirbt. Und ich garantiere Ihnen, dass ich ihn vorher so quälen werde, wie Sie es sich in Ihren schlimmsten Alpträumen nicht vorstellen können, und Sie zwingen werde zuzusehen.«
    Das Rauschen in Olivers Schädel wurde fast unerträglich, wie ein voll aufgedrehtes Radio, das zwischen zwei Sendern feststeckte. Er musste einen Moment lang die Augen schließen.
    Als er sie wieder aufschlug, starrte sein Vater immer noch Priya an, die Augen zu Schlitzen verengt wie ein Schätzer, der ein Kunstwerk beurteilt; offenbar rätselte er immer noch, mit was für einer Kreatur er es hier zu tun hatte.
    Oliver verstand gar nicht, warum ihm das so schwerfiel. Wenn es allein um den Charakter ging, hätte sein Vater ebenso gut in einen Spiegel schauen können.
    »Interessant«, sagte Felton. »Aber ich fürchte, Ihre Drohungen gehen ins Leere. Sie können mit Oliver machen, was Sie wollen.«
    »Reden Sie keinen Scheiß!« Es war Liam, der so heftig reagierte. »Wofür halten Sie uns eigentlich?«
    »Ich versichere Ihnen, Liam, mein Sohn ist für mich eine einzige Quelle des Kummers. Ein psychisch gestörter Schmarotzer. Es ist schade um den Sauerstoff, den er atmet. « Er sah sie an und lächelte selbstzufrieden. »Ganz ehrlich, Sie würden mir einen Gefallen tun.«

    »Sie meinen, Sie könnten danebenstehen und zusehen, wie Ihr Sohn zu Tode gefoltert wird?«, fragte Liam.
    »Ich behaupte nicht, dass es mir Vergnügen bereiten würde, Zeuge einer solchen Szene zu sein – natürlich nicht. Aber ich würde darüber hinwegkommen. Ich habe eine bemerkenswert kräftige Konstitution, müssen Sie wissen.«
    Oliver hätte am liebsten geschrien. Er wollte sich auf seinen Vater stürzen und ihn zu einem letzten Kampf herausfordern.
    Aber er tat es nicht. Irgendwie gelang es ihm, sich zu beherrschen, und er brachte es sogar fertig, ganz sachlich darüber nachzudenken, ob sein Vater vielleicht bluffte. Felton senior könnte sich schließlich überlegt haben, dass er, um Oliver zu retten, am besten vorgab, kein Interesse an seinem Überleben zu haben.
    Andererseits war Robert Felton ein skrupelloser Soziopath, und jede seiner Beleidigungen

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