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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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nicht gemeldet?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. Er sprach in sein Mikrofon,
und dann hustete er plötzlich. Ein feiner roter Sprühnebel schoss seitlich aus seinem Hals heraus.
    Joe erkannte seine Chance und rannte auf die Tür in der Rückseite des Squashcourts zu. Er riss sie auf – und erstarrte.
    »Man kann‘s ja mal versuchen«, sagte Liam. Er stand am Eingang des Fitnessraums, in der Hand die Pistole mit Schalldämpfer, die den Bewacher getötet hatte. Oben auf der Galerie hielt Priya eine MP5 auf Felton gerichtet. Ihr Overall war über und über mit Blut beschmiert; sie sah aus, als käme sie geradewegs aus einem Schlachthof.
    Es war das erste Mal, dass Joe sie ohne die Maske sah. Er war schockiert über den Kontrast zwischen der vollkommenen Ebenmäßigkeit ihres Gesichts und dem kalten, abgestumpften Blick ihrer Augen.
    Liam stellte sich auf die Zehenspitzen und spähte durch die Glaswand auf den Leichnam im Squashcourt. »Na so was – ich hätte einen Tausender darauf gewettet, dass Juri gewinnt.«
    »Ich habe eben Glück gehabt«, sagte Joe.
    »Das kann man wohl sagen«, stimmte Liam zu. »Bis jetzt.«

57
    Während Priya Valentin losschnitt, wich Joe langsam über den Squashcourt zurück. Liam folgte ihm und blieb erst vor der Glaswand stehen, wo man ihn von der Galerie aus deutlich sehen konnte. In diesem Moment bemerkte ihn auch Felton, und er stöhnte auf wie jemand, der geglaubt hatte, es könne nicht noch schlimmer kommen, und gerade vom Gegenteil überzeugt worden war.

    Aber es gab noch eine andere Seite von Feltons Charakter, wie Joe jetzt klar wurde: den waghalsigen Spieler. Den extrem arroganten Geschäftsmann, seit Jahren auf der Erfolgswelle schwimmend und gewohnt, auf allen Kontinenten mit Ehrehrbietung und Schmeicheleien empfangen zu werden. Diese Seite kam zum Vorschein, als Felton in verächtlichem Ton fragte: »Was ist mit meinem Team passiert?«
    »Alle tot«, antwortete Priya.
    »Sie machen Witze. Wer hat das getan?«
    »Was glauben Sie denn?«
    »Du liebe Güte.« Felton sah Priya in die Augen und spottete: »Ein schmächtiger Hungerhaken wie Sie?«
    Er schien sie bewusst zu verhöhnen, um eine Reaktion zu provozieren. Vielleicht war das der Grund, weshalb Priya lediglich mit einem warnenden Blick reagierte. Es war Valentin, der die Nerven verlor und zu einem Schwinger gegen das Kinn seines Rivalen ansetzte, den dieser lange vorher kommen sah. Felton wich dem Schlag mühelos aus und streckte nur den Fuß aus, was genügte, um Valentin schwerfällig zu Boden gehen zu lassen.
    Liam prustete los, was ihm einen Rüffel von Priya einbrachte. Niemand sagte etwas, während Valentin sich langsam aufrappelte, bis aufs Blut gedemütigt.
    Felton schüttelte den Kopf, als sei er enttäuscht, es mit einem so erbärmlichen Widersacher zu tun zu haben. »Ach, Priya«, sagte er in mitfühlendem Ton, »Sie glauben wohl, damit hätten Sie die Trümpfe in der Hand?«
    Joe glaubte fast so etwas wie einen Funken Bewunderung in Priyas Lächeln zu entdecken. »Ist es denn nicht so?«, fragte sie.
    »Nicht ganz. Ich denke, mein Vorschlag ist bei weitem die beste Option.« Er deutete auf Valentin, als ob er erwartete,
dass er ihm beipflichtete. »Die Sache ist nämlich die: Wenn es nicht so läuft, wie ich will, dann werden eine unschuldige Frau und zwei kleine Kinder eines langsamen, qualvollen Todes sterben.«
    Priya gab sich demonstrativ unbeeindruckt. »Mag sein. Aber Sie werden trotzdem diesen Raum voller Gold öffnen. «
    Sie war eine wesentlich bessere Pokerspielerin als Valentin, der sie sofort anfuhr: »Du kannst doch nicht …«
    »Schsch«, sagte Priya, während sie die Hand ausstreckte und ihm sanft den Arm tätschelte. Es war eine merkwürdig zärtliche Geste, und Joe war nicht der Einzige, dem sie auffiel.
    Zum ersten Mal seit Priyas Auftauchen schien Felton stutzig zu werden. »Gibt es da irgendetwas, was Sie mir nicht gesagt haben?«, fragte er Valentin.
    »Wir wollen das Gold«, sagte Priya. »Im Gegenzug lassen wir Sie mit dem Leben davonkommen.«
    »Junge Dame, Sie verstehen nicht. Cassie und die Kinder sind allein, eingesperrt an einem Ort, den nur ich kenne. Niemand sonst wird sie finden. Nun, ich bin durchaus bereit, mich vernünftig zu zeigen und unseren ursprünglichen Deal zu revidieren. Aber wenn Sie sie wiedersehen wollen, müssen Sie meine Bedingungen akzeptieren.«
    Valentin wirkte unentschlossen, während Priya plötzlich die Stirn runzelte und sich suchend umsah. Sie wandte

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