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P. S. Ich töte dich

Titel: P. S. Ich töte dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fitzek
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was?« Thomas ließ den Baseballschläger gegen den Türrahmen krachen. »Du nicht! DU NICHT !«
    Der würzige Duft des Eau de Toilette traf plötzlich seine Nase, dann hörte er ein leises Surren hinter sich.
    Thomas fuhr herum, als ihn auch schon ein glühender Schmerz durchfuhr. Warmes Blut rann an seiner Hüfte hinab.
    Thomas keuchte auf – und starrte Erika an, seine erste Affäre in diesem Haus. Hasserfüllt starrte sie zurück, ein langes Küchenmesser in der linken Hand. Das Blut daran stammte von ihm. »Scheiße, was …?«
    »Du hast mich nur benutzt!« Sie stieß wieder zu und verfehlte ihn knapp. »Und ich
weiß,
dass du mich jetzt auch loswerden willst! Genau wie Sabine!«
    Thomas hatte seinen Fehler abrupt erkannt: Erika hatte nach Dieters Eau de Toilette gerochen, nicht nach Friedrichs. Ein verhängnisvoller Irrtum.
Sie ist es gewesen! Sie hatte einen Wohnungsschlüssel. Sie hat die Zettel verteilt!
Er verpasste ihr einen ansatzlosen Hieb mit dem Schläger gegen den Kopf. Ein metallisches »Pock« erklang. Ihr Schädel schnappte zur Seite, Blut spritzte, und ein trockenes Knacken folgte. Sie stürzte ohne einen Laut auf die Knie und fiel mit dem Oberkörper voraus um.
So. Das …
    Neben ihm öffnete sich die Tür.
    Friedrich stürmte mit einem Kampfschrei heraus. Er schwang ein Hackbeil, an dem frisch geschnittene Chiliringe klebten, und attackierte Thomas mit wüsten Hieben. »Hurensohn!«, rief er. »Ich zeige dir, was ich …«
    Er auch! Sie haben sich verbündet!
Thomas unterlief den nächsten Angriff und schlug zu. Das blutige Aluminium zerschmetterte Friedrichs Kniescheibe. Er taumelte gegen die Wand und schleuderte sein Beil nach Thomas, der gerade noch ausweichen konnte; mit einem lauten Klirren schlug es am Ende der Treppe auf.
    »Du Dreckschwein!«, schrie Thomas hasserfüllt und drosch auf Friedrich ein; dabei schwang er den Baseballschläger mit beiden Händen jedes Mal hoch über die Schultern. Unter seinen Schlägen verwandelte sich der Kopf seines Widersachers in ein unförmiges, matschiges Etwas. Wilder Triumph durchströmte ihn, und er musste grinsen.
Wer von uns ist jetzt tot?
    In einem der Stockwerke über ihm fielen Schüsse!
    Thomas wusste, dass Dieter Jäger war. Und Erikas Ehemann …
Scheiße! Er wird mich töten.
Mit einer raschen Bewegung wischte er sich das fremde Blut aus dem Gesicht, das ihm in die Augen gespritzt war. Ein metallischer
     Geruch setzte sich in seiner Nase fest, seine Lippen schmeckten nach Kupfer.
Aber nicht, wenn ich ihm zuvorkomme!
    Thomas stürmte die Stufen wieder hinauf; aus einem unteren Stockwerk hörte er die schrillen Schreie einer Frau, gefolgt von dumpfen Schlägen, deren Echo sich im Treppenhaus fortsetzte. Das Schreien endete mit einem langgezogenen Stöhnen. Ein Kind weinte und lachte gleichzeitig.
    Plötzlich ertönte ein lautes Surren, und der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung. Die Kabine näherte sich rasch.
    Sie machen Jagd auf mich! Sie haben es alle auf mich abgesehen!
Das Blut rauschte in seinen Ohren, sein Herz pumpte wie irr in seiner Brust.
    Thomas’ Sinne arbeiteten besser als je zuvor, meldeten ihm noch das leiseste Geräusch und trugen ihm das Wispern seiner Feinde selbst durch die Wände zu. Ihr leises, hämisches Lachen. Ihre schäbige Vorfreude.
Sie wollen … meine Millionen! Sabine hat ihnen meine Millionen versprochen, wenn sie mich umbringen!
    Vor ihm erschien Stephan, der wie ein Dompteur einen Stuhl vor sich hielt. Seine Augen waren weit aufgerissen, und er stammelte unverständliches Zeug. Er schritt zögerlich auf Thomas zu und hob den Stuhl zum Schlag, aber Thomas war schneller und versetzte ihm einen brachialen Tritt in den Unterleib. Stephan knickte nach hinten um, prallte gegen das Geländer – und stürzte über die Brüstung; schreiend verschwand er aus Thomas’ Blickfeld.
    Zettel trudelten von oben herab, und ein helles Kichern erklang.
    P. S. Ich töte dich.
    Zehnfach,
    hundertfach,
    tausendfach, so erschien es ihm …
    Thomas erreichte durch den Papierschauer den achten Stock. Gudrun, die eigentlich in den Neunten gehörte, warf hysterisch lachend und händeweise die Zettel um sich, die sie aus ihrem Bademantel zog, und Dieter legte gerade mit einem Gewehr auf sie an.
    Er eliminiert jeden, mit dem er meine Millionen teilen muss!
»Ihr bringt mich nicht um!«, schrie Thomas und schwang den Schläger gegen den Mann. »Niemand tötet mich! Niemand!« Er traf Dieter gegen die Schulter, der im gleichen

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