P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)
Eltern zurück nach Texas geflogen.
»Ich weiß, ich könnte ihn in keinen besseren Händen lassen«, hatte Sally Rogers gesagt und Alex liebevoll umarmt. »Was immer zwischen euch beiden los ist, geht mich nichts an, aber was immer auch geschieht, erinnere dich daran, dass du stets wie eine Tochter für mich sein wirst.«
»Komm auf jeden Fall mal wieder zu uns auf Besuch auf die Ranch«, fügte Bud hinzu, und Alex war tief berührt von ihrer Freundlichkeit ihr gegenüber.
Sie musste auch bewundern, wie ihr Sohn Seth mit seiner Situation umging, ganz zu schweigen von seinem Mut, der ihn überhaupt erst dorthin gebracht hatte. Doch sie hatte seit dem Unfall so viel Zeit mit Seth verbracht, dass Jon sie neulich deshalb in die Pflicht genommen hatte.
»Was geht hier wirklich vor, Alex?«, hatte er gefragt, nachdem sie noch einen Abend mit ihm zugunsten eines Besuchs im Krankenhaus aufgeschoben hatte.
»Es ist schwer zu erklären, aber ich denke, ich fühle mich irgendwie verantwortlich für ihn«, antwortete sie ihm. »Seine Eltern konnten nicht unbegrenzt bleiben, und er hat eigentlich niemand anderen …«
»Warum um alles in der Welt fühlst du dich verantwortlich?« Jon war unbeeindruckt. »Alex, der Typ hat dich betrogen und dich sitzenlassen …«
»Ich weiß.« Alex musste daran nicht erinnert werden. Sie und Seth, das war vorbei, sie wusste das, aber sie konnte ihm noch nicht den Rücken kehren, vor allem, da er noch in so einem zerbrechlichen Zustand war.
Aber sie wusste auch, dass sie diesen Druck von Jon nicht brauchte, nicht, wenn ihre Gedanken und Gefühle so in Aufruhr waren. »Hör zu, ich kapiere ja, was du sagst, und du hast auch recht, vielleicht sollte ich mich nicht verpflichtet fühlen, aber ich tue es und kann nicht anders.«
»Nun, tut mir leid, doch ich finde, du solltest wissen, dass ich nicht glücklich damit bin. Gar nicht glücklich.«
»Ich weiß.« Alex seufzte und nahm seine Hand. »Schau, Jon, vielleicht ist es ja besser, wenn wir beide uns für eine Weile eine Auszeit voneinander nehmen.«
Er sah sie an. »Eine Auszeit?«
»Ja, ich weiß, du bist sauer, weil ich so viel Zeit im Krankenhaus verbringe, und du hast auch jedes Recht dazu, aber du musst verstehen, warum ich es tue. Er hatte gerade eine schwere Zeit durchgemacht, und dann noch die Scheidung, die bald ansteht … Ich glaube einfach, dass alles leichter wird, wenn das Ganze vorüber ist.«
Jon schwieg einen Moment, und dann atmete er tief aus. »Ich hätte es wohl kommen sehen sollen. Okay, vielleicht kann ich einsehen, dass du Zeit brauchst. Ich weiß nur nicht, warum du sie für diesen …«
»Danke, Jon, das weiß ich wirklich zu schätzen, und sobald die Scheidung durch ist, verspreche ich dir, dass alles ein für alle Mal geklärt sein wird.«
Das war vor ein paar Tagen gewesen, und Alex hoffte um ihrer aller willen, dass es stimmte. Nun im Krankenhaus blickte sie Seth an.
»Ich habe es fast vergessen, dir zu erzählen, wir haben endlich Nathan gefunden«, sagte sie. Sie hatte an diesem Abend, bevor sie ins Krankenhaus gefahren war, kurz mit Helena gesprochen. Diese hatte angerufen, um die Mädchen wissen zu lassen, dass sie Kontakt mit der Familie Reed aufgenommen hatte, die ihr mitgeteilt hatte, dass Nathan nun in San José stationiert sei, und sie bereitete alles vor, um ihn zu besuchen, sobald es ihr möglich war.
Nach der Lektüre der Briefe war Helena außer sich vor Freude und gleichzeitig am Boden zerstört gewesen. Verständlicherweise war sie auch von der tiefen Aufrichtigkeit Nathans aus der Fassung gebracht worden.
»Ich hatte absolut keine Ahnung, dass er so empfand«, vertraute sie Alex an. »Ich hatte immer angenommen, dass er mich ganz vergessen und sein Leben weitergelebt hat. Es ist ein schrecklicher Gedanke, dass das Ganze ihm so zugesetzt hat. Und all die furchtbaren Dinge, die er durchgemacht hat …«
Als sie nun an die bevorstehende Wiedervereinigung des älteren Paares dachte, wurde Alex seltsam neidisch auf Nathan und Helena. Würde sie jemals jemanden finden, dessen Liebe zu ihr seine Gedanken fast ein halbes Jahrhundert beherrschten? Kaum wahrscheinlich, dachte sie mit einem leeren Lächeln, wenn sie nicht mal die ihres Ehemanns ein halbes Jahr lang beherrschen konnte.
»Das ist super. Ich bin sicher, Leonie freut sich«, erwiderte Seth mit immer noch rauher Stimme.
»Ja, das tut sie.«
Nachdem sie von Helena gehört hatte, war Leonie ganz aus dem Häuschen gewesen
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