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P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

Titel: P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Hill
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ihr klarwurde, keine Klimaanlage gab. Schweißbäche liefen ihr den Rücken hinunter, und Leonie brauchte dringend eine Abkühlung. Wieder blickte sie auf das tiefblaue Wasser des erleuchteten Pools. Es war später Abend, so dass der Pool selbst leer und keine Menschenseele in der Umgebung zu sehen war. Ein erholsamer einsamer Sprung in den Pool wäre genau das Richtige, um die Nachwirkungen der Reise zu tilgen.
    Leonie stellte ihren Koffer aufs Bett und wollte ihren Bikini herauszerren und den Rest später auspacken. Doch statt dem vertrauten Stapel aus bunten Urlaubsklamotten fand sie nach dem Öffnen zu ihrem Erstaunen (und ungeheurem Missfallen) einen Haufen schäbig aussehenden Kram vor, den sie noch nie gesehen hatte.
    »Verdammt!«, stöhnte sie auf und erkannte sofort, dass sie das falsche Gepäck mitgenommen hatte. Und dann auch noch von einem Mann, nach den Sachen zu urteilen, und jemand, der wahrscheinlich genauso erfreut sein würde, einen Haufen regenbogenfarbener Shorts, Sonnenkleider und Bikini zu finden, wenn er ihren Koffer öffnete. Ganz zu schweigen von ihrer Unterwäsche, stöhnte sie innerlich.
    Leonie konnte es nicht glauben. Bei all den Orten, an denen sie gewesen war, und all den Flügen, die sie genommen hatte, war ihr so etwas noch nie passiert.
    Aber wie war es nur passiert, fragte sie sich jetzt. Okay, sie hatte also offensichtlich den falschen Koffer mitgenommen, doch hatte der Besitzer von diesem – sie begann nach einem Namen und hoffentlich nach einer Adresse zu suchen – ihren Koffer mitgenommen, lange bevor sie auch nur das Band erreicht hatte? Nur dann hätte sie annehmen können, dass der hier ihrer sei. Sie schlug den Deckel wieder zu und betrachtete sich die Vorderseite genauer. Nichts, es gab für sie absolut keinen Grund anzunehmen, dass dies nicht ihrer sei, da er genauso aussah – nur dass sie natürlich, dachte sie und hätte sich dafür ohrfeigen können, nicht nach dem Namensanhänger geschaut hatte. Während sie immer eine Adresse auf ihrem Gepäckanhänger hinzufügte, hatte dieser Mensch hier sich nicht die Mühe gemacht, was hieß, dass es noch schwerer sein würde, ihr Zeug bald zurückzubekommen.
    Aber vielleicht könnte ihr ja etwas in dem Koffer einen Hinweis liefern?
    Leonie begann die eingepackte Kleidung zu durchsuchen, und die stickige Feuchtigkeit steigerte ihre Gereiztheit dabei noch. Wer immer dieser Kerl ist, er ist ziemlich analfixiert, dachte sie, als sie die sorgfältig gefalteten Hemden, T-Shirts und Hosen zur Kenntnis nahm und – igitt! Schnell mied sie ein paar ekelhafte Unterhosen.
    Oder vielleicht war es seine Frau gewesen? Alles war säuberlich neben die Schuhe und Toilettenartikel gelegt, ebenso wie ein paar Taschenbücher mit literarisch aussehenden Umschlägen und Titeln, die sie nicht kannte. Okay, also sieht er sich gerne als Intellektuellen, stellte Leonie sich vor und genoss es nun, sich im Geist ein Bild von dem Besitzer zu machen. Sie fragte sich, ob er wiederum dasselbe mit ihren Sachen tat. Sie hoffte nicht, da dies eindeutig ein starker Kontrast zu ihrer hastig zusammengewürfelten Ansammlung aus nicht zusammenpassenden Shorts, T-Shirts und Kleidern bildete. Und er würde ganz sicher die Nase rümpfen über ihre schamlos triviale Auswahl an Lesestoff.
    Nachdem sie einen Stapel Kleidung durchsucht hatte, schob Leonie die beiseite und machte sich an den nächsten, in der Hoffnung, etwas zu finden, was ihr helfen könnte, den Eigentümer (und so die Adresse) zu identifizieren. Doch dabei entdeckte sie eine kleine marineblaue Schachtel, die in der Mitte der beiden Stapel verborgen lag.
    Ihre Augen wurden groß, und auch wenn sie wusste, sie sollte es nicht tun, holte sie die Schachtel heraus und öffnete sie, bevor sie überhaupt richtig über das Rechtmäßige ihres Tuns nachdenken konnte. Warum sollte jemand einen Ring in einem Koffer mit sich herumtragen, anstatt ihn bei sich zu haben? Und dazu noch einen sehr schönen Ring. Und auch teuer, überlegte sie und nahm ihn heraus, um die zarte Fassung näher zu betrachten.
    Wer immer der Typ war, er hatte offenbar vor, die Frage aller Fragen während dieses Urlaubs zu stellen und … Plötzlich dämmerte es Leonie, dass anders als sie der Besitzer dieses Koffers nicht nur Unbequemlichkeiten hätte, sondern wegen dieser Verwechslung inzwischen wahrscheinlich die Wände hochging. Und hier saß sie und durchschnüffelte fröhlich seine Sachen.
    Ein heftiges Klopfen an der Tür

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