P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)
wundervoll aus.
»Nun, wenn, dann hätte dieser Flug allein mich sechs Kilo gekostet bei dem scheußlichen Essen, das es gab.« Sie verdrehte die Augen. »Und was die Getränke angeht … es war ekelhaft. Da plante ich, mir einiges gratis reinzuziehen, um mir die Zeit zu vertreiben, und dann streckt die Frau die Hand aus, um sich bezahlen zu lassen.«
»Also ein guter Flug?« Leonie grinste.
»Ein langer Flug, Lee. Ehrlich, ich weiß nicht, wie du das schaffst. Ich war zu Tode gelangweilt, mir das winzige Flugzeug auf dem Bildschirm anzuschauen; es war, als ob es sich gar nicht vorwärtsbewegen würde.«
»Hast du nicht gelesen oder dir einen Film angeschaut?«
»Das wollte ich, aber um ehrlich zu sein, war ich zu aufgeregt, um mich konzentrieren zu können.« Sie sah sich um und versuchte alles aufzunehmen. »Amerika – ich kann immer noch nicht glauben, dass ich hier bin.«
»Ich auch nicht, aber hm … was hast du noch mal gesagt, wie lange du bleibst?«, fragte Leonie und sah auf ihre beiden riesigen Koffer. »Nein, warte, lass mich raten, du hast auch die Zwillinge mitgebracht?«
Grace blinzelte. »Du kennst mich doch«, sagte sie. »Immer bereit.«
Auf dem Weg vom Flughafen redete sie in einer Tour und sprudelte über von tollen Ideen, wie sie den Jetlag besiegen wolle.
»In der irischen Zeit zu bleiben ist eindeutig der richtige Weg«, versicherte sie Leonie. »Ich habe meine Uhr nicht umgestellt, als wir gelandet sind, und wenn ich das so lasse, wird es schon gehen.«
»Okay.« Leonie wollte nicht widersprechen.
»Und ich will alles sehen und machen und … Oh, ist das die Brücke?«, fragte sie, und ihr Gesicht fiel in sich zusammen, als sie aus dem Autofenster zeigte. »Sie ist aber nicht sehr golden, nicht? Ich nehme an, es stimmt, was man sagt, dass diese Dinge nicht den Erwartungen entsprechen.«
»Vielleicht, weil es die Bay Bridge ist«, gab Leonie lächelnd zurück. »Und keine Sorge, ich bezweifle, dass du unbeeindruckt sein wirst, wenn du die Golden Gate siehst.«
Doch nach der »Enttäuschung« wegen ihres ersten Blicks auf San Francisco schien sich Grace sehr schnell in alles andere in der Stadt zu verlieben. »O mein Gott – ein Cable Car!«, kreischte sie, als sie ein Powell-Mason-Car hinunter in die Stadt fahren sah, dessen Glocke laut ertönte. »Und schau … Lesben! Oh, ich kann es gar nicht erwarten, Ray all das zu erzählen. Er hat mich gewarnt, sie wären überall!«
»Hm, ich glaube eigentlich nicht, dass es Lesben sind, Grace, nur ein paar Mädchen, die einkaufen.«
»Oh.« Ihre Enttäuschung war greifbar. »Nun, hoffentlich finden wir später welche.«
Nach ein paar Minuten Fahrt ließ das Auto sie vor dem Haus in der Green Street hinaus.
»O wow«, begeisterte sich Grace, der die Augen beim Aussteigen rausfielen. »Und du wohnst in so einem? Aber das ist ja wie ein Puppenhaus! O Gott, ich hatte keine Ahnung, dass es so hübsch sein würde, die ganzen Hügel und die Bäume und diese schönen Häuser … Es ist fast wie in der Wisteria Lane!«
Leonie lächelte, als sie Grace dabei half, die Koffer die Stufen hinaufzutragen. »Ich habe es auch gleich geliebt, als ich es das erste Mal gesehen habe.«
Sobald sie in der Wohnung waren, musste Grace jede Tür öffnen, in jeden Schrank schauen und jedes Möbelstück untersuchen. Und wie Leonie wurde sie sofort von ihrem geliebten Erkerfenster angezogen. »Oh, man kann von hier das Meer sehen und oh. O mein Gott«, keuchte sie und sprach jedes Wort extra langsam aus, als sie San Franciscos berühmtes Wahrzeichen entdeckte, das in diesem Moment lebendig und leuchtend vor dem wunderbaren hellblauen Himmel stand. »Das ist die Brücke?«
»Das ist die Brücke.« Leonie wusste, dass Grace das Gefühl von zauberhafter Ehrfurcht empfand, das die meisten Leute spürten, wenn sie im wirklichen Leben mit so einem ikonenhaften Bauwerk konfrontiert waren. »Wir können sie uns morgen ansehen, wenn du magst. Und vielleicht auch einen Ausflug nach Alcatraz machen. Ich bin selbst auch noch nicht da gewesen.«
»Hm, da ich gerade aus meinem eigenen Alcatraz entflohen bin«, murmelte Grace sarkastisch, »würde ich lieber drauf verzichten, wenn du nichts dagegen hast.«
»Wie du willst.« Leonie lachte und schaltete die Herdplatte mit dem Wasserkessel darauf ein. »Magst du eine Tasse Tee?«
»Was – hast du nichts Stärkeres? Oder hat dieser ganze ganzheitliche kalifornische Lebensstil dich schon in den Klauen?«
Leonie ging
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