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P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

Titel: P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Hill
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schon das liebte, was sie von Chinatown gesehen hatte, ausflippen würde, wenn sie zum Mittagessen Dim Sum bekam.
    Nachdem sie einen Tisch in einem Lokal in der Nähe gefunden hatten, erklärte sie Grace schnell das Prinzip, die zunächst verblüfft darüber war, was immer ihr gefiel, von den kleinen Wagen mit Essen wählen zu können, die an ihrem Tisch vorbeigefahren wurden. »Wir zeigen also einfach auf das, was wir wollen, und dann bringen sie es uns?«, fragte sie leicht verwirrt von der Auswahl an gegrilltem, gebackenem oder frittiertem Fleisch und Shrimps, die zu dritt oder viert auf kleinen Bambustellern ruhten. »Aber woher sollen wir wissen, was wir wollen?«
    »Ich denke, das ist das Schöne an Dim Sum«, antwortete Leonie, während sie auf eine Portion zeigte, von der sie wusste, dass es sich um Shrimpsklöße handelte. Grace machte es ihr nach und wählte vorsichtig ein Gericht aus Salat, in dem gegrilltes Schweinefleisch steckte. »Es gibt keine Karte, sie bringen alle paar Minuten etwas Neues aus der Küche. Keine Sorge, du kannst so viel oder so wenig haben, wie du willst, sie zählen es am Ende einfach zusammen.«
    »Wow, Ray würde das lieben!«, sagte Grace, und ihr Selbstvertrauen wuchs mit jedem neuen Gericht, das sie ausprobierte. »Vor allem die Idee, so viel zu essen, wie er will – wir müssten ihn mit einem Kran hier rausholen.«
    Leonie lächelte sie an. »Ich freue mich, dass es dir gefällt.«
    »Ich liebe es. Lee, ich bin noch keine vierundzwanzig Stunden hier, und schon habe ich Spaß! Obwohl, um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, ob es die Stadt ist oder einfach nur das Neue daran, ein erwachsenes Gespräch führen zu können.«
    Sie lächelte schief, und in dem Augenblick wurde Leonie klar, dass Grace ihre Abwesenheit viel mehr zu spüren bekommen hatte, als ihr bewusst war. Es war seltsam, weil früher (und vor allem seit der Geburt der Zwillinge) sie immer das Gefühl gehabt hatte, dass sie diejenige war, die mehr von ihrer Freundschaft abhängig war. Grace hatte immer so zufrieden und mit ihrer Familie beschäftigt gewirkt, dass Leonie nicht gedacht hätte, dass ihr Wegzug ihr so sehr zu schaffen machen würde.
    »Sie vermissen dich wahrscheinlich alle wie verrückt. Wie läuft es bei Ray bis jetzt?« Graces Mann hatte heute Morgen gleich angerufen und schickte regelmäßig SMS, um sie auf dem Laufenden zu halten, doch Leonie wusste nicht, ob sie beruhigend und nervös klangen. So wie sie Ray kannte, traf wohl Letzteres zu.
    »Ich glaube, dass er nicht weiß, was ihn getroffen hat. Heute Abend kommt aber Mammy Niland vorbei, so dass da etwas Dreck weggenommen wird«, sagte sie und meinte damit Rays Mutter. Sie verdrehte die Augen. »Und die wird begeistert sein, mich nicht in der Nähe zu haben und von mir mit Adleraugen beobachtet zu werden.«
    Zu sagen, dass Grace und ihre Schwiegermutter nicht miteinander auskamen, war eine Untertreibung, und Leonie wusste, dass Rays Mutter nie eine große Hilfe bei den Zwillingen gewesen war, da sie sich nur selten mal als Babysitter oder sonst als Unterstützung anbot. Es war eine Schande, denn Graces eigene Mutter war vor vielen Jahren gestorben, und wie jede junge Mutter sehnte sich ihre Freundin nach einem unterstützenden Netzwerk oder nach jemandem, an den sie sich wenden konnte.
    Leonie wurde reumütig klar, dass sie sich desselben Vergehens schuldig gemacht hatte, indem sie hergezogen war.
    »Es ist gut, dass Ray nun weiß, was du tagaus, tagein zu tun hast, oder?«, fragte sie.
    »Nicht, dass das auch nur einen winzigen Unterschied machen würde«, gab Grace zurück und schüttelte liebevoll den Kopf. »Aber um fair zu sein, war es sein Vorschlag, dass ich ein paar Tage wegfahre. Ich glaube, er wusste, dass ich allmählich am Ende mit meinem Latein war.«
    Leonie blickte auf und bemerkte zum ersten Mal, dass an diesem Besuch vielleicht erheblich mehr dran war als ersichtlich. »O Grace, es tut mir so leid, ich hatte ehrlich keine Ahnung, dass du alles so schwer findest«, sagte sie. »Ich weiß, ich war dir in letzter Zeit keine Freundin …«
    »Wirst du wohl ruhig sein, es hat nichts mit dir zu tun!« Grace wollte nichts davon hören. »Ich weiß nicht, ich nehme an, ich werde einfach ein bisschen … und ich dachte, ich würde das niemals sagen nach den Anstrengungen, die wir unternommen haben, um sie zu kriegen, aber manchmal fühle ich mich ein bisschen … ich weiß nicht … eingeschränkt vielleicht? Versteh mich nicht

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