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Paarweise

Paarweise

Titel: Paarweise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Lermer
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Zweitens, die Testosteronausschüttung hängt vor allem mit dem engen Kontakt und den fließenden Bewegungen mit dem Partner zusammen. Und drittens fallen die hormonellen und emotionalen Reaktionen am stärksten aus, wenn alle Faktoren zusammentreffen« (Tenzer, Psychologie Heute 2011).
    Die Forscherin hebt den Tango als Meisterdisziplin hervor, um diese intensive nichtverbale Kommunikation zu spüren, die eine wechselseitige Beeinflussung der Kombination
aus Sensibilität und Vertrauen einerseits und der improvisierten komplexen Figurenkombinationen andererseits erzeugt. Und das erzeugt bei den beiden tanzenden Partnern nachhaltige positive Gefühle.
    Was Mann und Frau unbedingt wissen sollten
    Androgynie und Polarität
    Es gibt heute so viele Möglichkeiten für Mann und Frau, die optimale Form ihrer Beziehung zu wählen. Wie schon gesagt, müssen sie zunächst erst einmal wissen, was sie wollen. Das ist der Preis für die Freiheit: die Aufgabe, entscheiden zu müssen. Allein gelassen flieht der Einzelne hin zu natürlichen Maßstäben wie persönlichen Bedürfnissen oder der inneren Stimme. Dabei werden Geschlechtsunterschiede wieder als gegenseitige Bereicherung geschätzt. Die Bilder »Queen of the house« und »King of the road« sind nicht neu, sondern wieder aktuell.
    Ohrenschmaus und Augenweide
    Wie unsere optisch laute und pornografisierte Bilderwelt zeigt – man braucht nur einmal ganz harmlos in eine Tankstelle zu gehen und wird sofort ungefragt von bunten Busenfotos erschlagen, die früher verboten worden wären – ist der männliche Konsument ein Augenwesen . So gibt es für die Männer alles, vom Playboy über die nächtlichen Telefonsirenen im TV bis zu den pornografisch prallen Internet-Angeboten, was er vermeintlich sehen möchte: Augenweiden in Form von provozierenden
Brüsten, nackten Frauenkörpern, sich aufreizend räkelndem Fleisch. Der Mann, der optische Genießer. Die Mode-Industrie freut es, und sie produziert immer ausgefeiltere Abendkleider, üppigere Dirndl oder raffiniertere Dessous. Womit die eigene Partnerin ihm eine große Freude machen würde, wäre sie denn bereit dazu, es anzuziehen, über ihren Schatten zu springen, sich nicht als Objekt degradiert zu sehen, sondern ihn einfach als Augenweide zu beglücken.
    Das Pendant: Die Frau ist als Ohrenwesen mehr als er Genießerin von Operntenören, Schlagersängern, erotisierenden Stimmen männlicher Filmschauspieler. Die Stimme ist es, die sie betört. Und wenn er mir doch öfter sagen würde, dass er mich liebt, klagt sie gerne. Am liebsten bekäme sie es dreimal am Tag ins Ohr geflüstert. Wenn man ihn darauf anspricht, hört man gerne: Aber das weiß sie doch, deswegen habe ich sie doch geheiratet. So profan kann das Männergehirn gelegentlich antworten. Aber sie will es redundanterweise immer wieder hören. Als Bestätigung. Als Ohrenschmaus und immer wiederkehrenden Beweis dafür, was er für sie fühlt. Und wenn sie es dann ihrer besten Freundin erzählt, tut es nochmal gut. So einfach und unkompliziert könnten sich beide gegenseitig beglücken. Wenn sie es denn nur tun würden.
    Teint versus Timbre
    Die Attraktivität einer Frau beurteilen Männer anhand ihres Gesichts, umgekehrt achten Frauen auf seine Stimme. Zu diesem Ergebnis kamen Evolutionsbiologen und -psychologen durch eine Studie von über 100 Versuchspersonen (Mayer 2009).

    Trotz vieler Unterschiede zwischen Mann und Frau ergibt sich Empathie dann, wenn man sich in den anderen einfühlen kann, indem man selbst seinen eigenen gegengeschlechtlichen Persönlichkeitsanteil zulässt.
    Für die Mann-Frau-Beziehung heißt das Schlagwort Androgynie (von »andro« = männlich, »gyn« = weiblich). Androgynie entspricht dem Bild des ganzheitlichen Menschen, also des Mannes, der auch seine weibliche Seite, und der Frau, die auch ihre männliche Seite in sich erkennt, annimmt und zulässt. In diesem Fall braucht man auch nicht mehr gegen das andere Geschlecht zu kämpfen. Sowohl Frau als auch Mann besitzen einen neutralen androgynen und einen geschlechtstypischen Persönlichkeitsanteil. Die Motivationspsychologie sieht beim Menschen drei basale Grundbedürfnisse: Autonomie, Kompetenz und Eingebundensein, das sich fast liest wie eine Anleitung zur Partnerschaftsfähigkeit.
    Wenn sich nun zwei Partner zu einem Team zusammenschließen, ist es optimal, wenn beide ihre unterschiedlichen Fähigkeiten miteinander kombinieren. Natürlich wird abwechselnd »geherrscht« und »gedient«,

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