Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Paarweise

Paarweise

Titel: Paarweise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Lermer
Vom Netzwerk:
konstruktive Rückmeldung zu geben, um dem Gegenüber zu vermitteln, dass sein Sprechen und Verhalten angenehm, vorteilhaft, förderlich, gewinnbringend für einen selbst war. Wenn unser Gegenüber in gleicher Weise Feedback gibt, entsteht eine neue Gesprächskultur, welche die Partnerschaftsfähigkeit fördert.
    Das Wort Respekt kommt vom lateinischen respectus , was so viel wie »Rücksicht« bzw. berücksichtigen bedeutet. Übertragen auf die Partner-Interaktion bedeutet es, lieber zu staunen, wie der andere ist, anstatt zu werten oder von sich selbst auszugehen.
    Die zwölf wichtigsten Regeln
    Im Folgenden sind die zwölf besten Kommunikationsregeln zusammengestellt. Sie helfen, die partnerschaftliche Kommunikation positiv zu gestalten und Gefahren zu umgehen.
Jeder Satz, der mit »Nur weil du« beginnt, drängt den Partner automatisch in die Verteidigungsposition. Er schaltet sofort auf das Programm »Angriff-Verteidigung«. Das Konstruktive des Gesprächs ist in diesem Moment »zum Teufel«, vielleicht sogar die Fairness. Ein solcher Gesprächsstil hat keine Aussicht, das gegenseitige Verständnis zu verbessern. Die Lösung liegt in der Verwendung von Ich-Botschaften − diese kann der Partner annehmen.

Jeder Satz, der mit »Ja, aber« beginnt, blockt die Aussage des eben Gehörten sofort ab. Deshalb: Lieber zuhören und das Gesagte wirken lassen, als sich sofort zu verteidigen. Rechtfertigungen und nachträgliche Begründungen führen nicht zueinander, wohl aber die Erkenntnis, wie der andere es sieht.
Scheinbares Fehlverhalten des Partners rechtfertigt noch lange keine Retourkutsche. Sie kam zu spät, also war er sauer. Er zieht sich zurück, also nörgelt sie. Sie nörgelt, also zieht er sich zurück … Das kann ewig so weitergehen, bis einer, nämlich der seelisch Stärkere, nachgibt, aus Herzensgüte oder aus Vernunft. Ungute Beziehungsmuster lassen sich nicht durch Rache lösen, sondern nur durch Klären und Verzeihen.
Das Nichtannehmen von Komplimenten (»Das sagst du bloß so …«) und das Nichtannehmen von Liebesbezeugungen (»Das meint er sicher nicht ehrlich, der will nur wieder was …«) vergiften die Atmosphäre. Jeder bekommt so viel Liebe ab, wie er sich selbst zugesteht. Wenn sich jemand zu wenig geliebt fühlt, ist das häufig die Folge seiner unbewussten Selbsteinschätzung, nicht liebenswert zu sein, und weniger ein Fehler des Partners. Auch beim »Sich-Lieben-Lassen« trägt man die Verantwortung selbst. Man lässt es schließlich nicht nur jemand anderen tun, sondern man lässt es auch zu.
Auf die Körpersprache achten. Wer zwar nette Sachen sagt, den Partner dabei aber nicht ansieht, ihm den Rücken zukehrt, abwertende Handbewegungen oder eine säuerliche Miene dazu macht, signalisiert damit, dass er wenig Achtung
vor dem Partner hat und dessen Würde nicht respektiert. Damit erreicht er meist das Gegenteil von dem, was er will. Unbewusst reagieren wir nämlich stärker auf die Form als auf den Inhalt. Mit der richtigen Geste zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort erreichen Gesprächspartner wesentlich mehr als durch lange Reden. Die passenden Volksweisheiten dazu: »Taten zählen mehr als Worte.« »Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.« Denn eine Geste ist in diesem Sinne Tat und Bild zugleich.
Eifersucht ist meist die Folge von drei persönlichen Schwächen: a) von Besitzdenken (»Er/sie gehört mir!«), b) von Minderwertigkeitsgefühlen (»Andere sind besser…«) und c) von unbewussten Projektionen eigener unbewusster Untreue-Wünsche (»Ich an seiner/ihrer Stelle hätte schon längst …, würde wahrscheinlich …«). Das beste Mittel dagegen ist die Steigerung des eigenen Selbstwertbewusstseins.
»Ich kann alles allein.«: Zur reifen Autonomie, also erwachsen, unabhängig und emanzipiert zu sein, gehört auch, sich helfen zu lassen, wenn man alleine nicht weiterkommt. Seinem Partner nie eine Schwäche zu zeigen, lässt diesen blind für die verletzbaren Stellen werden. Wenn der Partner nicht weiß, an welchen Stellen man besonders empfindlich ist, droht die Gefahr, dass er einen gerade dort verletzt, ohne es zu wollen. Wenn man ihm aber einmal seine Schwachstelle gezeigt hat, ist man zwar verletzbar, aber wesentlich besser gefeit vor Missverständnissen. Und der Partner weiß, wo er den anderen schonen soll und womit er ihm wirklich eine Freude bereiten kann.

»Du sollst dann, wenn ich will«: Zu den klassischen menschlichen Spielregeln, die insbesondere in der

Weitere Kostenlose Bücher