Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
Vom Netzwerk:
gleich so vulgär werden? Und unpräzise.
    »Welche Schlampe?«, fragt er in den Hörer. »Immerhin suchen wir nicht nur eine, sondern gleich zwei.«
    »Die englische Schlampe, naturalmente, Petra.«
    »Holt sie ab«, sagt Jones. »Bringt sie her.«
    Eine Frau, denkt er.
    Und ein Mann.
    Könnten sie ein Paar sein?

135
    Boone spürt, wie ihn das Wasser umschließt.
    Kein Grund, Angst zu haben, gar kein Grund, überhaupt nicht.
    Er kämpft nicht, sondern sinkt bis auf den Boden und stößt sich davon ab. Dann macht er auf Robbe, wackelt mit den gefesselten Beinen vor und zurück, schraubt sich nach oben, bis er die Oberfläche durchstößt und wieder atmen kann.
    Sanft schlägt er mit den Beinen, um nicht wieder abzusinken und lauscht.
    Die Küstenbrandung liegt hinter ihm.
    Wenn es jemand blind und an Armen und Beinen gefesselt bis zum Strand schaffen kann, dann Boone Daniels. Nur …
    Nur, dass genau an der Stelle, an der er aufgetaucht ist, ein Boot liegt.
    Er hört das Wasser gegen den Rumpf schlagen.
    Dann spürt er, wie ihn eine Hand am Schopf packt, ihn festhält und unter Wasser drückt. Vorher hört er noch einen Mann sagen: »Mal sehen, wie lange du die Luft anhalten kannst.«

136
    Ziemlich lange, wie sich herausstellt.
    Immer und immer wieder wird Boone unter Wasser gedrückt, bis seine Lungen fast platzen, dann lässt man ihn auftauchen und Boone atmet so viel Luft ein, wie er durch die Nase bekommen kann, anschließend wird er wieder runtergedrückt.
    Das machen sie einige Male, bis der Mann fragt: »Wo sind sie?«
    Er wartet die Antwort nicht ab, sondern rammt Boone wieder unter Wasser.
    Als er ihn erneut hochzieht, fragt er noch einmal: »Wo sind die Unterlagen, die sie dir gegeben hat?«
    Er beugt sich hinunter und reißt Boone das Klebeband vom Mund. »Sag es mir, dann hören wir damit auf.«
    Wenn ich es ihm verrate, denkt Boone, bin ich ein toter Mann, also schüttelt er den Kopf, macht den Mund auf, um eine Lunge voll Luft zu nehmen, bevor ihn der Typ wieder unter Wasser drückt. Boone wehrt sich und zappelt, um sich aus dem Griff zu befreien, aber er schafft es nicht, und dann hört er damit auf, weil er weiß, dass er wertvolle Luft verschwendet. Also bleibt er ganz ruhig und versucht, sich zu entspannen, weil er weiß, dass sie ihn wieder hochziehen werden, bevor er tatsächlich ertrinkt.
    Er sagt sich, wenn ich tot bin, kriegen sie nicht, was sie wollen.
    Und sie wissen nicht, mit wem sie’s zu tun haben.
    Dem Dawn-Patrol-Champion im Luftanhalten.
    So was üben wir nämlich, du Arschloch. Wir schwimmen auf den Meeresgrund, schnappen uns schwere Steinbrocken und gehen damit spazieren.
    Ich habe Johnny Banzai geschlagen …
    High Tide …
    Dave den gottverdammten Love God …
    Sogar Sunny Day …
    Dann gewinnt sein Körper die Oberhand über seinen Geist, seine Füße zucken wie die eines Gehängten und er wird wieder hochgezogen. Er schnappt nach Luft und Jones sagt: »Das ist sehr dumm von dir.«
    Und drückt ihn wieder unter Wasser.
    Man sagt, Ertrinken sei ein schöner Tod.

137
    Sie hatten ihn gefoltert.
    Blasingame war mit Klebeband an Hand- und Fußgelenken an einen Stuhl gefesselt worden. Die Finger seiner sauber abgetrennten Hände liegen auf dem Boden verstreut und sind allesamt gebrochen.
    Seine toten Augen sind vor Entsetzen und Schmerz weit aufgerissen.
    Johnny kann nicht feststellen, ob ihm die Erde in den Mund gestopft worden war, bevor oder nachdem sie ihm zwei Kugeln in die Stirn gejagt hatten, aber vielleicht wird das der Gerichtsmediziner klären können.
    Zwei Opfer durch Schüsse in die Stirn getötet, denkt Johnny. Ungewöhnlich für einen Berufskiller, der normalerweise eher auf den Hinterkopf zielen würde. Trotzdem war das hier keine Kurzschlusshandlung gewesen, sondern ein Auftragsmord. Vielleicht handelt es sich bei diesem Profikiller ja um einen Perversen – er will das Gesicht seines Opfers sehen, bevor es stirbt.
    Das mit der Erde ist merkwürdig. Abgetrennte Hände hat er schon mal gesehen – so bestrafen mexikanische Drogenkartelle Leute, die gierig werden und ihre Pfoten nicht von Dingen lassen können, die ihnen nicht zustehen. Die Täter haben ihm die Finger gebrochen, weil sie Informationen haben wollten, und haben ihn bestraft, um anderen eine Lektion zu erteilen, anschließend gaben sie ihm den Rest.
    Aber die Erde?
    Was hat das zu bedeuten?
    Als wäre er zu gierig geworden und hätte Paradise Homes auf schlechtem Boden gebaut, wodurch gewisse Leute eine

Weitere Kostenlose Bücher