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Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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mitten rein. Sind Sie scharf auf meinen Job, Kodani, ist es das? Ich schwöre Ihnen, ich zieh Sie mit runter.«
    »Das dachte ich mir schon, Sir.«
    »Ja, Sie sind ein ganz schlaues Arschloch, was?«, fragt Romero. »Wir werden sehen, wie schlau Sie sich vorkommen, wenn Sie den Rest ihres Berufslebens Kinderschänder auf Bewährung beschatten.«
    »Wollen Sie mich von dem Fall abziehen, Lieutenant?«
    »Das haben Sie messerscharf erkannt. Raus hier.«
    Johnny steigt in seinen Wagen und fährt zu Boone.

140
    Boone kommt an Deck des Boots wieder zu sich. Wasser rauscht aus seinem Mund, und er holt tief Luft.
    Jemand sagt ruhig: »Hast du gedacht, du wärst tot?«
    Boone nickt.

141
    Johnny versucht unterwegs ein paar Mal Boone auf dem Handy zu erreichen, aber das Arschloch geht nicht ran.
    Sowieso typisch Boone – taucht in seiner Bleibe/Höhle ab und vergisst, dass der Rest der Welt existiert, geht nicht mal mehr ans Telefon. Johnny fährt also zum Crystal Pier. Der Deuce ist da, also geht Johnny an die Tür und klopft. Boone reagiert nicht. Johnny geht ums Haus und klopft an die Fenster.
    Kein Boone.
    Johnny ruft Dave an.
    »Hast du Boone gesehen?«
    »Mann, ich hab Boone ewig nicht gesehen.«
    »Hab davon gehört«, sagt Johnny. »Aber weißt du, wo er sein könnte?«
    »Versuch’s bei der Britenbetty.«
    Johnny fährt zu Petra.

142
    Boone zappelt auf dem Boden des Bootes wie ein Fisch auf dem Trockenen. Erschöpft und angsterfüllt zwingt er sich nachzudenken. Versuch erst mal, Tempo und Fahrtrichtung abzuschätzen. Das Boot fährt schnell, gemessen an der Größe, vielleicht knapp zwanzig Knoten … und die Richtung … es fährt gegen den Wind, und soweit er sich erinnern kann, kam der Wind aus südlicher Richtung. Was ihm noch mehr Angst macht. Wenn sie Richtung Süden nach Mexiko unterwegs sind, gibt’s keine Rückfahrkarte. Nördlich der Grenze hat er vielleicht noch eine geringe Chance.
    Er bewahrt sich ein Gefühl für die Entfernung, in dem er die Sekunden zählt und sie dann mit dem geschätzten Tempo multipliziert. Noch immer nass und zitternd vor Kälte versucht er, sich zu zwingen, zu entspannen, und sich zukonzentrieren. Der ständige Monolog dessen, den er als Die Stimme bezeichnet, hilft ihm dabei nicht gerade.
    »Ich sag dir, was du denkst«, sagt Die Stimme. »Du denkst, du weißt etwas, das wir wissen wollen, und so lange du uns diese Information vorenthältst, bleibt uns nichts anderes übrig, als dich am Leben zu lassen. Das ist soweit korrekt. Sobald du uns sagst, was wir wissen wollen, bist du nicht mehr nützlich für uns und wir werden dich töten.
    Aber du sitzt einem Trugschluss auf – du gehst davon aus, dass das Leben ein wünschenswerter Zustand ist. Ich versichere dir, diese Annahme ist nachvollziehbar – der Überlebensinstinkt, die Unmöglichkeit, sich die eigene Nicht-Existenz vorzustellen, ist allen sinnenbegabten Lebewesen gemein –, es sei denn, die Umstände sind so außergewöhnlich, wie du es schon in Kürze erleben wirst. Das heißt, wenn du einen Zustand erreichst, in dem das Leben zur unerträglichen Last wird, und du nur noch den einen Wunsch hegst, es möge enden. Das wird schon bald der Fall sein, und du wirst keine kostbare Information mehr für dich behalten. Du wirst sie an uns abtreten wollen, genau wie dein Leben.
    Fragt sich nur, ob du mir das glaubst oder ob du mich zwingen wirst, es dir zu beweisen? Für mich macht das keinen großen Unterschied – eine Frage der Zeit, vielleicht –, aber ich darf dir sagen, dass es mir nicht wenig Vergnügen bereitet – sowohl in intellektueller wie in sinnlicher Hinsicht –, Menschen in einen Zustand zu versetzen, in dem sie sich wünschen, nicht länger zu existieren.
    Interessanterweise werden wir dabei diametral entgegengesetzte Positionen einnehmen, die unseren intuitiven Bedürfnissen gewissermaßen widersprechen: Du wirst dich nach dem Tod sehnen, nicht nach dem Leben; ich werde hoffen, dass du so lange wie möglich überlebst, da dein Leiden mein Vergnügen verlängert.
    Und du stellst eine ganz besondere Herausforderungdar – wenn sie zu ertrinken drohen, betteln die meisten Menschen sehr rasch darum, erzählen zu dürfen, was wir wissen möchten. Du dagegen scheinst mit dieser Erfahrung, die andere Subjekte in schiere Panik versetzt, recht vertraut. Wasser ist für dich offenbar kein bedrohliches Element, wir müssen uns daher anderer Mittel bedienen. Ich versichere dir, Möglichkeiten gibt es zur Genüge,

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