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Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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meine, wenn du Dan Nichols raushaust, kannst du selbst auch den Kopf aus der Schlinge ziehen, oder? Du liegst nicht mehr nachts im Bett und kannst nicht schlafen, weil du weißt, dass du ihm geholfen hast, einen Mord vorzubereiten.«
    Boones Finger ballen sich zu Fäusten.
    Johnny sieht das.
    »Gott, ich würde ja wirklich gerne, Boone«, sagt er. »Aber meine Karriere ist so schon im Arsch, ohne Prügelei mit einem Zivilisten. Aber zieh lieber Leine, bevor ich merke, dass mir das scheißegal ist.«
    Boone entspannt seine Finger und macht einen Schritt zurück.
    »Schlau, B.«
    »Knöpfst du dir Blasingame vor?«
    »Ich denke drüber nach.«
    Beide wissen, dass er mehr tun wird, als nur darüber nachzudenken, denn beide wissen, dass ihn Boone in eine Situation gebracht hat, in der er mehr tun muss. Johnny Banzai ist ein guter Polizist und jetzt, wo er weiß, dass es einen weiteren Tatverdächtigen gibt, kann er nicht so tun, als wüsste er es nicht.
    »Sei vorsichtig, Johnny«, sagt Boone.
    »Reite deine Welle«, sagt Johnny. »Ich reite meine.«
    Johnny geht, und Boone sieht ihm hinterher.

129
    »Kommt sie?«, fragt Jones.
    Bill Blasingame, dessen Hand- und Fußgelenke mit Klebeband an einen Esszimmerstuhl gefesselt sind, schüttelt den Kopf. »Ich weiß es nicht. Ich glaube nicht.«
    Jones lächelt.
    »Oh, je«, sagt er. »Das wird meinem Auftraggeber gar nicht gefallen.«

130
    Donna Nichols ist strahlend schön, als sie sich durch die Menschenmenge bewegt, sich durch den Raum arbeitet und Small Talk betreibt. Die Stimmung ist ausgelassen, alle kauen teures Fingerfood, schlürfen Champagner, lachen und plaudern. Im Licht der Laternen leuchtet Donna golden.
    Auch Balboa Park ist wunderschön.
    Der milde Sommerabend geht gerade in eine kühle Nacht über und die Laternen im Hof des El Prado tauchen das alte,vergitterte Gemäuer in bernsteinfarbenes Licht. Es spiegelt sich im Wasser des Brunnens, und der Effekt ist magisch.
    Auch die anderen Leute sind wunderschön.
    Es sind die Reichen von San Diego – die Frauen tragen tief ausgeschnittene weiße Kleider und die Männer weiße Sakkos und Krawatten. Wunderschön braungebrannt, wunderschön lächelnd, wunderschön frisiert. Ein wunderschöner Abend, diese Wohltätigkeitsveranstaltung zugunsten eines Museums, und Boone fühlt sich deplatziert in seinem Sommer-, Hochzeits- und Beerdigungsanzug.
    Er steht im Schatten eines Torbogens, am Rande des Menschenauflaufs und sucht die Reihen nach Dan ab. Er bewundert die Nichols dafür, dass sie sich nicht zu Hause verstecken, sondern sich dem Skandal um den Schering-Mord stellen und eine Veranstaltung wie diese besuchen. Er weiß, dass man sie aus dem Augenwinkel beobachtet, hinter ihrem Rücken getuschelt wird und Witze gerissen werden, aber den Nichols scheint das nichts auszumachen. Endlich nimmt er Blickkontakt auf, Dan entschuldigt sich und geht zu Boone. »Hey, was gibt’s?«
    »Können wir rausgehen und reden?«
    »Ja, natürlich«, sagt Dan.
    Er folgt Boone nach draußen auf die El Prado. Ein paar Leute schlendern dort entlang, und zwei Beamte der San Diego Police behalten den Eingang zum Hof im Auge, um die glanzvolle Party drinnen gegen die Öffentlichkeit abzuschirmen.
    »Du hast Phil Schering nicht umgebracht«, sagt Boone.
    Dan lächelt charmant. »Das wusste ich schon, Boone. Aber mich interessiert natürlich brennend, wieso du das jetzt plötzlich auch weißt.«
    Über Dans Schulter hinweg sieht Boone, wie Donna aus dem Hof tritt. Sie kommt zu ihnen und legt ihre Hand auf Dans Rücken. »Was ist los?«
    Sie wirkt beunruhigt.
    Dan lächelt und sagt: »Boone will mir gerade erklären, Schatz, warum er nicht mehr der Ansicht ist, dass ich deinen Liebhaber ermordet habe. Wir sprechen offen über diese Sache, Boone. Unser Eheberater meinte, dass sei die gesündeste Art, damit umzugehen.«
    Boone erzählt den beiden von Bill Blasingame und Paradise Homes.
    »Gott sei Dank«, sagt Donna, als er fertig ist. Sie legt die Arme um ihren Ehemann und vergräbt ihr Gesicht in seinem Hals. Als sie den Kopf wieder hebt, sind ihre Wangen tränennass. Sie sieht Boone an und sagt: »Danke. Danke, Boone.«
    »Ist es jetzt ausgestanden?«, fragt Dan.
    Boone schüttelt den Kopf. »Nein, dir steht noch einiges bevor, aber ich glaube kaum, dass man dich jetzt noch anklagen wird, und wenn doch, hast du ein Alibi, und es gibt einen anderen potentiellen Verdächtigen …«
    »Wir stehen in deiner Schuld, Boone«, sagt Dan. »Mehr als

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