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Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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getan?«
    Die meisten Klienten werden mit »Nein« antworten, aber wenn der Klient »Ja« sagt, steckt der Anwalt in der Zwickmühle. Er darf nicht gegen die Schweigepflicht verstoßen, aber vor Gericht darf er auch keinen Meineid leisten.
    Alan Burke hat seine Antwort allerdings längst bekommen, nämlich in Form von Corey Blasingames Geständnis. Jetzt sitzt er lange darüber gebeugt, tut so, als würde er es genau studieren, während Corey besorgt auf seinem Stuhl herumrutscht.
    Boone lehnt sich zurück und beobachtet ihn, während Alan laut vorliest: »Wir standen draußen vor der Bar und haben gewartet. Wir waren sauer, weil die uns rausgeschmissen hatten. Ich hab den Mann aus der Bar kommen sehen und gedacht, den misch ich mal auf. Ich bin zu ihm hin und hab ihm einen Superman-Punch verpasst. Ich hab gesehen, wie ihm die Lichter ausgingen, noch bevor er auf den Boden knallte. Abgesehen davon, habe ich nichts zu sagen.«
    Er sieht zu Corey auf und hebt eine Augenbraue
    »Was?«, fragt Corey.
    »Was, was?«, fragt Alan zurück. »Haben Sie etwas dazu zu sagen?«
    »Nein.«
    »Jill Thompson hat gar nicht gesehen, wie Sie zugeschlagen haben«, sagt Alan. »Wussten Sie das?«
    »Nein.«
    »Aber die Cops haben Ihnen erzählt, Sie hätte es gesehen, stimmt’s?«
    »Kann schon sein, ja.«
    »Wir glauben, der Taxifahrer hat genauso wenig gesehen«, sagt Alan. »Aber die Cops haben Ihnen weisgemacht, er hätte es auch gesehen.«
    »Möglich.«
    Alan nickt.
    Corey beeilt sich zu sagen: »Aber Trev, Billy und Dean haben gesehen, wie ich zugeschlagen habe.«
    »Das sagen die.«
    »Die würden nicht lügen.«
    »Würden sie nicht?«, fragt Alan. »Ihre Freunde stehen kurz davor, einen Deal perfekt zu machen, der ihnen garantiert, dass sie mit achtzehn Monaten Gefängnis davonkommen. Das Schnäppchen bleibt aber nur dann im Angebot, wenn sie aussagen, dass Kelly den tödlichen Schlag von Ihnen verpasst bekommen hat.«
    »Okay …«
    »Okay, wenn sie die Wahrheit sagen«, sagt Alan. »Wenn sie lügen, ist das nicht so okay.«
    Oh Gott, Junge, denkt Boone, er hält dir die Tür auf. Geh durch, Corey. Mach nur einen einzigen Schritt, um deiner selbst willen.
    Ist nicht drin.
    Aber Alan Burke hat es im Leben nicht so weit gebracht,weil er schnell aufgibt. Deshalb fragt er jetzt: »Ist es möglich, Corey, ist es möglich, dass Sie in all dem Chaos … wir wollen nicht vergessen, dass Sie betrunken waren …, dass jemand anders den Schlag ausgeführt hat, und Sie während des Gesprächs mit der Polizei einfach ein paar Dinge durcheinandergebracht haben?«
    Corey sieht zu Boden, sieht auf seine Schuhe, an die Wand, seine Hände.
    »Ist das möglich?«, fragt Alan.
    Keine Antwort.
    »Möglich oder wahrscheinlich?«, fragt Alan, fast schon, als würde er ihn im Zeugenstand ins Kreuzverhör nehmen, schubst er ihn immer näher an den Rand der Klippe.
    Corey will nicht.
    Stattdessen setzt er sich aufrecht und verkündet: »Ich habe nichts zu sagen.«
    »Ist das der Rassistenmist, den du bei Mike Boyd aufgeschnappt hast?«, fragt Boone. »Du frisst Scheiße, nur weil du endlich was gefunden hast, das so unterirdisch ist, dass sogar du dazugehören darfst?«
    Petra stößt ein warnendes »Boone …« aus.
    Boone ignoriert sie. »Pizza oder Pitch, du bist zu blöd dafür, surfen klappte nicht und Kampfsport schon gar nicht, aber diesen Wichsern konntest du dich anschließen, und weil du gedacht hast, dir wäre endlich mal was gelungen und du hättest einen ›Nigger‹ kaltgemacht, bleibst du einfach dabei, weil du sonst nichts hast, außer deinem blöden dreckigen Spruch: ›Ich habe nichts zu sagen.‹«
    »Zum Teufel …«
    »Ich glaube, der Schlag kam nicht von dir«, sagt Boone. »Ich glaube, er kam von Trevor. Nur dass er zu schlau ist, sich das anhängen zu lassen, er schiebt die Schuld lieber auf dich. Ich hoffe, du hältst weiterhin die Klappe, Corey, ich hoffe, du kriegst dafür die Spritze, dann kann vielleichtendlich was aus dir werden. Vielleicht tätowiert sich irgendein anderer rassistischer Wichser deinen Namen aufs Handgelenk und …«
    »Ich weiß es nicht, okay?«, schreit Corey. »Ich kann mich verdammt nochmal nicht mehr erinnern, was passiert ist, okay?!«
    Er knallt beide Fäuste auf den Tisch, hebt sie und schlägt sich an den Kopf und wiederholt: »Scheiße, ich weiß es nicht! Scheiße, ich weiß es nicht, ich weiß es nicht …«
    Der Schließer kommt angerannt, packt ihn im Klammergriff und fixiert seine

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