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Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Titel: Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Ballspielen und Wellenreiten vollkommen ausgelastet und galt in der Gang als eine Art emeritierter matai – hochgradig respektiert, einer, auf den man hörte und dem man gehorchte, aber er stand drüber.
    In der NFL-Auswahl schaffte er’s bis in die dritte Runde.
    Er spielte eine viel versprechende Saison, B-Mannschaft der Steelers, bis er sich in einen Center der Bengals verhakte, der Pulling Guard kam und ihn zusammenfaltete.
    Tide hörte sein Knie knacken.
    Klang wie ein Pistolenschuss.
    Er kam höllisch deprimiert nach O’Side zurück, dachte, sein Leben sei gelaufen. Saß bei seinen Eltern in der Arthur Avenue, trank Bier, rauchte Gras und tat sich leid, bis Boone vorbeikam und ihm klarmachte, dass er die Scheiße stecken lassen sollte. Boone zerrte ihn praktisch mit Gewalt an den Strand und schubste ihn in die Brandung.
    Nach seinem ersten Ritt entschied er sich für das Leben.
    Dank seiner glorreichen Verdienste um die San Diego State University bekam er einen Job bei der Stadt. Er suchte sich eine Samoanerin, heiratete und bekam drei Kinder.
    Das Leben ist schön.
    Jetzt erklärt er Boone die Feinheiten der ozeanischen Geschäftsgepflogenheiten.
    »Deshalb gibt sich Eddie nur mit ohana ab, Bro«, sagt Tide. »Wenn er zu einer haole -Familie geht, von denen einer Schulden hat, dann sagen die, ›Was geht uns das an?‹ Auf dieser Seite vom Teich ist Familie ein ganz anderes Konzept, Boone.«
    »Ja, das ist es.«
    »Ja, das ist es.«
    Boone beäugt Sunny, die den Blick absichtlich nicht erwidert.
    »Was hat die bloß für ein Problem?«, fragt er Tide.
    Tide hat von Dave schon alles über die britische Betty gehört. Er rutscht vom Hocker, schiebt sich den letzten Bissen seines Sandwichs in den Mund und klopft Boone auf die Schulter. »Ich hab noch Arbeit. Für einen schlauen Typen, Boone, bist du ein scheißblöder Idiot. Falls du weitere anthropologische Einsichten benötigst, ruf mich an.«
    Er zieht sich seine braune Wollmütze über den Kopf, die Handschuhe über und geht zur Tür hinaus.
    Boone sieht Sunny an. »Hey.«
    »Hey.«
    »Was ist los?«
    »Nicht viel«, sagt Sunny und sieht ihn nicht an. »Was ist bei dir los?«
    »Komm schon, Sunny.«
    Sie geht zu ihm. »Okay, schläfst du mit ihr?«
    »Mit wem?«
    »Tschüss, Boone.« Sie dreht sich um.
    »Nein, das ist eine Auftraggeberin, mehr nicht.«
    »Plötzlich weißt du, von wem ich rede«, sagt Sunny und wendet sich ihm wieder zu.
    »Ich schätze mal, das ist klar.«
    »Ja, ist es wohl.«
    »Sie ist eine Auftraggeberin«, wiederholt Boone. Dann nervt es ihn ein bisschen, dass er das erklären muss. »Und überhaupt, was geht’s dich an? Ist ja nicht so, als wären wir …«
    »Nein, ist nicht so, als wären wir irgendetwas«, sagt Sunny.
    »Du triffst dich doch auch mit anderen Typen«, sagt Boone.
    »Worauf du wetten kannst«, schießt Sunny zurück. Und das tut sie, aber seitdem sie und Boone sich getrennt haben, ist es mit keinem auch nur annähernd was Ernstes gewesen.
    »Also?«
    »Also gar nichts«, sagt Sunny. »Ich hab nur gedacht, dass wir als Freunde ehrlich zueinander sein sollten.«
    »Ich bin ehrlich.«
    »Okay.«
    »Okay.«
    »Okay.« Sie geht weg und trocknet wieder Gläser ab.

27
    Auch Dan Silver und Red Eddie führen ein unangenehmes Gespräch. »Was hast du da angestellt, Danny?«
    »Nichts.«
    »Eine Frau umbringen nennst du ›nichts‹?«
    Na ja, anscheinend.
    Danny lässt den Kopf hängen, was ein Fehler ist, denn Eddie haut ihm gepfeffert eine runter. »Hast du gedacht, ich krieg’s nicht mit? Ausgerechnet von Boone muss ich das erfahren, wenn ich dir zuliebe mit einer Bitte zu ihm gehe. Da guckst du seelenruhig zu, ohne mir zu sagen, dass du losgezogen bist wie der bescheuerte Cowboy, als der du dich verkleidest?«
    »Sie hätte geredet, Eddie.« Dan spürt noch immer das Brennen auf seiner Wange, und eine Nanosekunde lang überlegt er, ob er etwas dagegen tun soll, schließlich ist er ungefähr zweimal so groß wie Eddie und könnte ihn wie einen Ping-Pong-Ball gegen die Wand schleudern, aber er entscheidet sich dagegen, weil ringsherum Eddies hui- Jungs wie Haie lauern.
    »Deshalb wolltest du sie aus der Stadt raushaben, oder?«, fragt Eddie. »Niemand hat je gesagt, dass irgendwer umgebracht werden soll.«
    »Das ist ein bisschen aus dem Ruder gelaufen«, sagt Dan.
    Eddie sieht ihn ungläubig an. »Wenn die sie mit dir in Verbindung bringen und dich mit mir, dann kappe ich dich wie eine Angelschnur, die sich auf hoher

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