Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private
Boone, aber er lässt das so stehen.
»Ich hab ihr gesagt, wenn sie’s macht, dann muss sie zu dem Besten gehen«, sagt Mick.
»Teddy D-Cup.«
»Genau«, sagt Mick. »Durch das Hotel wusste ich alles über ihn. Glaub mir, ich kenne Teddys Arbeit, hab’s persönlich aus nächster Nähe betrachtet. Frauen, die im Milano absteigen, können sich Teddy leisten.«
»Aber Tammy nicht.«
»Sie hat gespart«, sagt Mick. »Du kennst sie nicht – die ist sehr zielstrebig. Wenn sie sich mal etwas in den Kopf gesetzt hat. Ich meine, es ging nur noch um Arbeit, Arbeit, Arbeit. Geld, Geld, Geld.«
»Und?«
Mick schüttelt den Kopf. »Ich hab sie zu ihm gefahren, Bro. Hab sie zur ersten Beratung gefahren. Sie kommt raus, wir sitzen im Wagen, sind noch keine zwei Straßenecken weiter und sie sagt mir, dass wir uns vielleicht nicht mehrsehen sollten. Ist das zu fassen? Sie hat mich wegen zwei neuen Titten abgeschossen.«
»Dann ist sie jetzt mit Teddy zusammen.«
»Sie ist verdammt noch mal Tag und Nacht mit ihm zusammen, Mann.«
»Woher weißt du das?«
»Ich bin den beiden gefolgt«, sagt Mick. »Ist das armselig, oder was? Ich hab die Hälfte aller heißen reichen Bräute in der Stadt genagelt und schleiche dieser verdammten Scheißstripperfotze hinterher, sitze in meinem Wagen wie ein dahergelaufener Volldepp – der billige Wichser fährt mit ihr in so ein kleines Motel oben bei Oceanside – glaubst du das, ein Typ mit so viel Kohle?«
Boone hat ein flaues Gefühl. »Hey, Mick?«
»Was?«
»Du hast ihr doch nichts angetan, oder?«
»Nein«, sagt Mick. »Ich hab darüber nachgedacht.«
Dann fragt er: »Geht’s ihr gut, Boone? Sitzt sie in der Scheiße? Wieso suchst du sie?«
»Hat sie mal mit dir über Dan Silver gesprochen?«, fragt Boone. »Über das Feuer in seinem Lagerhaus?«
»Sie hat erzählt, dass da was passiert ist.« Jetzt ist er beunruhigt. Voll aufgedreht. »Geht’s ihr gut? Arbeitet sie wieder für Dan?«
»Ich weiß es nicht«, sagt Boone, »aber als dein Freund rate ich dir dringend, eine Weile aus der Stadt zu verschwinden. Sie wird von Leuten gesucht, die auch nach dir Ausschau halten werden. Wäre besser, wenn sie dich nicht finden. Die werden dir dieselben Fragen stellen wie ich, aber vielleicht glauben sie dir deine Antworten nicht auf Anhieb.«
»Sie steckt in der Scheiße«, sagt Mick.
»Schmeiß ein paar Sachen in eine Tasche«, sagt Boone, »und leg ordentlich Abstand zwischen dich und diesen Ort.«
»Ich muss sie finden. Ich muss ihr helfen.«
»Willst du sie retten?«, fragt Boone. »Damit sie dich wieder zurücknimmt?«
»Ich will nur, dass es ihr gut geht«, sagt Mick. »Ist das nicht abgefuckt?«
Genau genommen, denkt Boone, war es das am wenigsten Abgefuckte, das er an diesem Tag gehört hat. Er rät Mick noch einmal, so schnell wie möglich aus der Stadt zu verschwinden, und macht sich auf den Weg zu Dr. Theodore Cole.
42
Tweety sitzt im Büro des TNG und begutachtet sein geschwollenes Knie. Sieht schlimm aus; sieht aus, als könnte er das mit der Muckibude eine Zeit lang vergessen.
»Wir fahren dich besser ins Krankenhaus«, sagt Dan.
Tweety guckt traurig. »Hab keine Krankenversicherung.«
»Kein Problem«, sagt Dan. »Ich kümmere mich darum. Komm schon.«
Dan und der Türsteher helfen Tweety auf die Füße – na ja, auf einen Fuß, den restlichen Mann tragen sie nach draußen – und hieven ihn auf den Vordersitz eines Ford Explorer. Der Türsteher setzt sich ans Steuer. Dan schiebt Tweetys Beine hinterher und setzt sich hinten rein.
Tweety sagt: »Ich bring diesen Wichser Daniels um.«
»Das übernehmen wir für dich«, sagt Dan. Er sagt dem Türsteher, er soll Richtung Süden auf die 15 fahren, runter zum Sharp Hospital, dem nächsten Krankenhaus mit Notaufnahme.
»Oh Mann«, sagt Tweety, »hat jemand was dabei? Ich muss irgendwas gegen die Schmerzen nehmen.«
Dan hält ihm eine 22er Pistole an den Hinterkopf und drückt zweimal ab.
»Das dürfte genügen«, sagt er.
43
»Haben Sie ein Nickerchen gemacht?«, fragt Petra, als Boone wieder in den Bus steigt. »Wir sagen hier ›Siesta‹ dazu«, sagt Boone. »Klingt besser.«
Er klärt sie über sein Gespräch mit Mick auf.
»Also nehmen wir jetzt an, dass sich Tammy bei diesem Teddy-Typen aufhält?«, fragt Petra.
»Zumindest, dass er weiß, wo sie sich aufhält«, sagt Boone. Nicht, dass das unbedingt eine gute Nachricht wäre. Wenn Tammy zu Teddy gegangen ist, um ihn um Hilfe zu bitten, hatte er
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