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Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Titel: Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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sagt Boone. Er beschreibt Tammy und fährt dann fort: »Ein Mann namens Mick Penner behauptet, sie habe ihn Ihretwegen sitzen lassen. Die Information ist glaubwürdig, Doc – es ist allgemein bekannt, dass Sie etwas für Stripperinnen übrig haben.«
    »Bonne Daniels«, sagt Teddy. »Einer Ihrer Freunde ist ein gewaltiger Esser.«
    »Hang Twelve.«
    Teddy sagt: »Ich war an dem Abend dabei. Ich habe zweihundert Dollar verloren.«
    »Würden Sie jetzt aufhören herumzurudern, Doc?«, fragt Boone. »Wir müssen Tammy Roddick finden. Sie steckt offenbar ernsthaft in Schwierigkeiten.«
    Schweigen, während Teddy überlegt. Schweigen ist nicht unbedingt die Reaktion, die man erwarten würde, denkt Boone. Normalerweise fragt einer, dem man so etwas sagt, sofort nach. »Schwierigkeiten? Was für Schwierigkeiten?« Teddy weiß also vielleicht längst Bescheid.
    »So oder so«, sagt Teddy. »Ich muss nicht mit Ihnen reden.«
    »Nein, müssen Sie nicht«, sagt Boone. »Sollten Sie aber. Passen Sie auf, wenn ich sie gefunden habe, dann sind die Cops höchstens einen halben Schritt hinter mir. Und dann gibt es noch andere Parteien.«
    »Welche anderen Parteien?«
    »Ich denke, Sie kennen Dan Silver.«
    Wieder Schweigen, dann: »Herrgott noch mal. Stripperinnen stecken immer in Schwierigkeiten. Wenn’s nicht das eine ist, dann ist es das andere. Wenn sie sich nicht umsonstdie Titten machen lassen wollen, haben sie ein Problem mit der Nase. Sind sie nicht schwanger, dann brauchen sie eine Therapie. Oder sie wollen heiraten und drohen damit, die Ehefrau anzurufen …«
    »Was wollen Sie machen?«, fragt Boone.
    »Hab ich nicht recht?«
    »Nein«, sagt Boone. »Ich meine, was werden Sie machen? Hören Sie zu, Teddy – von den Leuten, die mit Ihnen sprechen möchten, bin ich der Harmloseste. Die Cops werden ihnen vorwerfen, ihre Ermittlungen zu behindern, und was Dan vorhat, wollen Sie lieber gar nicht erst wissen. Der ist auch so eine Art plastischer Chirurg.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen.«
    »Sie stecken in der Scheiße«, sagt Boone. »Ich kann Sie da rausziehen. Sie und Tammy.«
    Noch mehr Nachdenken.
    »Kann ich Sie zurückrufen?«, fragt Teddy.
    »Jetzt gleich?«
    »In fünf Minuten.«
    »Ja, gut«, sagt Boone. »Ich bin in meinem Büro. Wählen Sie diese Nummer.«
    Er gibt Teddy seine Handynummer.
    »Fünf Minuten«, sagt Teddy und legt auf.
    »Sie glauben doch nicht, dass der sie zurückruft?«, fragt Petra. »Ich habe Ihnen gleich gesagt, wir hätten einfach reinmarschieren sollen.«
    Sie will die Tür öffnen.
    »Tun Sie das nicht«, sagt Boone.
    »Wieso nicht?«
    »Weil wir nicht Teddy suchen«, sagt Boone. »Wir suchen Tammy.«
    »Klingt gut, aber kryptisch«, sagt Petra. »Wie meinen Sie das?«
    »Ich meine, bleiben Sie sitzen.«
    Sie schließt die Tür und sagt: »Wie war das? Potenziell ruinöse Auswirkungen? Eminent wichtige Konsultation? Ich habe das Gefühl, Sie stellen Ihr Licht unter den Scheffel, Sie Neandertaler.«
    »Das war erst der Anfang.«
    Teddy D-Cup verlässt das Gebäude und geht auf seinen Wagen zu.

44
    Teddy Cole ist ein schöner Mann.
    Buchstäblich. Teddy ist der lebendige Beweis dafür, dass es unter erstklassigen Schönheitschirurgen professionelle Kollegialität gibt. Teddys Kinn wurde modelliert, seine Falten geglättet, die Nase gerichtet, die Haut geschrubbt, das Haar transplantiert, die Lider korrigiert, das Gesicht geliftet, die Bauchdecke gestrafft, die Zähne begradigt, und der Rest gelasert und gebräunt.
    Eine wandelnde Werbebroschüre für seinen Berufsstand, das ist Teddy.
    Er ist etwa 1,77 Meter groß, schlank, seine Haut strahlt vor künstlicher Gesundheit, die Muskeln unter seinem schwarzen Seidenhemd von Calvin Klein zeugen von zahlreichen Stunden im Fitnesscenter. Seine Haare sind blond mit grauen Spitzen, seine Augen blau und seine Zähne perfekt weiß.
    Teddy muss Ende fünfzig sein, sieht aber aus wie Anfang dreißig, nur dass sein Gesicht so straff geliftet wurde, dass seine Augen leicht asiatisch wirken. Boone fürchtet, bei Teddy könnte etwas reißen, wenn er zu breit lächelt. Im Moment besteht allerdings kein Anlass zur Sorge, denn der gute Doktor lächelt nicht. Als er auf seinen Mercedes zugeht, wirkt sein Gesichtsausdruck grimmig konzentriert.
    »Sie sind tatsächlich schlauer, als Sie aussehen«, sagt Petra zu Boone.
    »Eine meiner leichtesten Übungen«, sagt Boone. Er wartet, bis Teddy ausgeparkt hat, lässt dann den Motor an und folgt ihm.
    »Können Sie

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