Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Titel: Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
Vom Netzwerk:
alles gesehen – die macht uns fertig.«
    Red Eddie zieht den Grasrauch tief in die Lungen ein, hält ihn dort, bis er auf drei gezählt hat, und atmet aus. Er reicht den Joint an Dan weiter und singt: »Oh Danny boy, the lights, the lights are shining … entspann dich, Daniel Spaniel.«
    »Entspann dich selbst«, raunzt Dan und schüttelt den Kopf, weil er den Joint nicht will.
    Eddie zuckt mit den Schultern. »Mach ich.«
    Entspannen und nachdenken.
    Entspannung, das weiß Eddie, ist die Voraussetzung für effiziente Gedanken. Hat keinen Sinn, sich die Birne mit Uppers zuzuknallen – man unterbricht nur die Blutzufuhr zum Gehirn genau dann, wenn man sie am dringendsten benötigt. Also nimmt er einen weiteren Zug von dem Kraut, umseine intellektuellen Fähigkeiten zu stärken, und gelangt zu einer Entscheidung.
    Eddie wendet sich an Dan Silver und sagt: »Tut mir leid, Chef. Aber das Glück hat dich verlassen.«
    Danny will es nicht wahrhaben. »Willst du mir damit sagen, ihr könnt es nicht mit einer Bande von Samoanern aufnehmen?«
    Der Hummer ist vollbesetzt mit Mokes, und in einem zweiten Wagen, der eine Ecke weiter wartet, sitzen noch mehr große, bewaffnete Männer. Zweifellos könnten sie den Sammys verheerenden Schaden zufügen und sich Zugang zu Boone Dawgs Nest verschaffen, das weiß Eddie, aber das ist das Problem – einen transozeanischen Krieg auslösen ist wirklich das Letzte, was Eddie jetzt will.
    Und darauf würde es hinauslaufen. Wenn einer von den Sammys was abkriegt, wird eine Blutfehde in Gang gesetzt und man hat die Pflicht, sich zu rächen. Die Sammys würden einen Hawaiianer kaltmachen, Eddie würde zurückschlagen müssen, und es würde niemals aufhören. Und nicht nur hier. Wie ein Lauffeuer würde sich die Sache nach Honolulu ausbreiten, und der Stress würde dort genauso losgehen. Und in Pago Pago. Die Sache würde vollkommen außer Kontrolle geraten, viel Herzschmerz verursachen und den Geschäften schaden.
    Und Eddie geht es vor allem ums Geschäft.
    Nein, dieser Typ, High Tide, war schlau, denkt Eddie. Er hat an all das gedacht und einen Schutzschild um seinen Boone errichtet. Einen Schutzschild, von dem er weiß, dass ich ihn nicht angreifen würde.
    Die Runde geht an dich, Tide.
    »Tut mir leid«, sagt er zu Dan. »Kommt nicht in Frage, Mann.«
    »Die Schlampe sagt morgen Vormittag aus«, sagt Dan. »Gott weiß, was die in ihrer verfluchten Blödheit ausplaudert.«
    »Du kannst hoffen«, sagt Eddie, »dass sie sich darauf beschränkt, etwas über dein kleines Freudenfeuer in deinem beschissenen Lagerhaus zu erzählen.«
    Dan hat ihn in die Scheiße geritten, hat zugelassen, dass die Braut Sachen sieht, die sie besser nicht gesehen hätte. Und das Timing hätte nicht schlechter sein können – morgen Nacht steht eine Lieferung an, und Eddie will nicht, dass Dans schludrige Geschäftspraktiken Licht auf diesen Teil seiner Unternehmungen werfen.
    »Das sag ich doch«, sagt Dan. »Lass uns reingehen und sie rausholen.«
    Eddie schüttelt den Kopf. Daraus wird nichts. Schließlich stehen nicht nur die Samoaner im Weg, Boone ist auch noch da. Boone wird keinesfalls höflich beiseitetreten, damit Danny die Reservierung des Mädchens storniert. Eddie hat es seinen Jungs schon beigebogen: Wenn die Braut einwandfrei in der Schusslinie steht, dann los, aber passt bloß auf, dass Boone Daniels nichts passiert, nichts.
    Aber jetzt passiert sowieso überhaupt nichts.
    Jedenfalls nicht jetzt gleich.
    »Also, was soll ich machen?«, fragt Dan.
    »Versuch mal, deinen Grips einzuschalten«, sagt Eddie. Sein Handy klingelt.
    »Was?«
    »Bullen im Anmarsch«, sagt einer seiner Jungs im anderen Wagen. »Ein Bulle ist Japser.«
    »Zeit, die Party zu verlegen«, sagt Eddie.
    Der Hummer rollt davon.

84
    Johnny entdeckt die Samoaner sofort.
    O’side, Samoan Lords – Tides alte Gang. Was interessant ist, denn was zum Teufel hat High Tide mit der Sache zu tun? Johnny knöpft sich einen der Jungs vor.»Ruf deinen matai an. Sag ihm, Johnny B. will durch und ist nicht in der Stimmung, sich verarschen zu lassen.« Der Junge hängt sich ans Telefon, redet eine Sekunde lang samoanisch, mustert Johnny offen feindselig und sagt: »Ist cool.«
    »Vielen herzlichen Dank.«
    Johnny geht den Pier entlang auf Boones Cottage zu und hämmert an die Tür. »Boone, mach die Scheißtür auf! Ich bin’s, Johnny!«
    Boone macht die Tür auf.
    »Du bist ein Arschloch«, sagt Johnny.
    »Kein Widerspruch.«
    »Wegen dir

Weitere Kostenlose Bücher