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Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Titel: Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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gleichzeitig fühlt er sich zu ihr hingezogen. Was ist das?, fragt er sich. Sind das die »Gegensätze, die sich anziehen«? »Opposites Attract« hatte er immer nur für einen abgenudelten Song von Paula Abdul gehalten, mit beknackten Zeichentrickfiguren im dazugehörigen Video. Und jetzt haben wir den Salat. Wenn er sich eine Frau aussuchen müsste, die für ihn die absolut Falsche ist, würde er sich von allen Frauen auf der Welt für Pete entscheiden: ehrgeizig, elitär, versnobt, karrieregeil, modebewusst, streitsüchtig, angriffslustig, sarkastisch, männerfeindlich, teuer, neugierig …
    Jetzt haben wir den Salat.
    Scheiße.
    Zu kompliziert für mich, denkt er.
    Bring den Fall einfach hinter dich, liefere Tammy Roddick bei Gericht ab und sei rechtzeitig zur großen Wellenfront wieder hier. Der Ozean ist schlicht – nicht simpel, aber schlicht –, und mit Wellen kennst du dich aus.
    Bleib im Wasser, komm nicht mehr raus.
    Aber so einfach ist das nicht, oder?
    Eine Frau wurde ermordet, da draußen läuft ein Pädophiler herum, und jemand muss etwas unternehmen. Dan Silver sollte wegen Mordes an Angela Hart dran glauben müssen – Johnny wird nicht lockerlassen, bis er ihn am Wickel hat –, und Teddy D-Cup muss verknackt werden, weil er in Kinderzimmern plündern geht.
    Aber eins nach dem anderen, sagt sich Boone, als das Wasser zu kochen beginnt. Er nimmt den Kessel von der Platte, bevor er pfeift und Pete weckt. Erst mal die Nacht überstehen, Tammy dazu bringen, dass sie aussagt, und dann auf den großen Wellen wieder einen klaren Kopf kriegen.
    Danach sind Dan und Teddy dran.
    Ja, die Sache ist nur …
    Er sieht eine Bewegung vor dem Küchenfenster.
    Draußen auf dem Pier.
    Er zieht den Vorhang zurück, um besser sehen zu können, und entdeckt sie da draußen, wie sie raubkatzengleich durch die Nacht schleichen. Einer schiebt sich an der Brüstung des Piers entlang heran, ein anderer auf der gegenüberliegenden Seite. Boone glaubt weiter hinten am Pier zwei weitere zu erkennen, ist sich aber nicht sicher. Und jetzt rollt langsam ein Hummer auf der Straße vorbei.
    Ist wirklich schwer, sie in der Dunkelheit und dem Nebel auszumachen, aber so wie sie sich bewegen, müssen es Hawaiianer sein, denkt Boone.
    Er berührt Petras Arm und weckt sie.
    Sie sieht sich im Zimmer um, weiß nicht, wo sie ist.
    »Gehen Sie ins Schlafzimmer«, sagt Boone. »Schließen Sie die Tür hinter sich ab und legen Sie sich auf den Boden.«
    »Was …«
    »Hören Sie einfach nur zu«, sagt Boone, was sie erstaunlicherweise tatsächlich tut. »Wenn Sie Schüsse hören, nehmen Sie Tammy und verschwinden durchs Fenster. Sie können locker an Land schwimmen.«
    »In Ordnung«, sagt sie. »Werden Sie …«
    »Mir passiert nichts«, sagt er. »Gehen Sie.«
    Er wartet, bis sie im Schlafzimmer ist, dann geht er zur Tür des Cottage, prüft, ob der Revolver vollständig geladen ist, und wartet.
    Tide, denkt er, was hat Eddie dir geboten?

82
    Die Liebe ist eine verdammt seltsame Angelegenheit. Aus Liebe macht man Scheiß, von dem man nie geglaubt hätte, dass man dazu fähig wäre.
    Plötzlich steckt man mittendrin.
    Im Fall von Teddy Cole führt sie dazu, dass er sich vom Chauffeur heimfahren lässt, um dann nicht ins Haus, sondern schnurstracks in die Garage zu gehen, in einen Mercedes zu steigen (er hat natürlich mehrere) und zu den Erdbeerfeldern zu fahren. Er weiß, dass er sie nachts dort nicht finden wird – nachts ist sie nie dort –, aber etwas Besseres fällt ihm nicht ein, also tut er es.

83
    Red Eddie sitzt hinten in seinem Hummer und beobachtet die Männer, die sich über den Pier an Boones Cottage heranschleichen. Er sieht zu den anderen beiden zurück, die am Anfang des Piers herumlungern, und weiß, dass auf jeden Einzelnen, den er sieht, zwei weitere kommen, die er nicht sieht.
    Sein Respekt geht an die Samoaner, die Boone Dawg vor Unheil bewahren. Sie machen ihre Sache gut.
    Respekt auch an Josiah Pamavatuu.
    Der Typ hat sich für die andere Seite entschieden. Schlecht für seinen Crystal-Vetter, so viel steht fest, aber gut für ihn. Wird nicht leicht werden für den großen Mann; Samoaner halten viel von Familie.
    Und Boone Daniels ist eine Kakerlake – den kanaka bringt so schnell nichts um.
    Eddie war tatsächlich sehr erleichtert, als er erfuhr, dass sich Boone nicht in Holzkohle verwandelt hat. Ein Segen. Dan Silver ist allerdings ein Fluch, der dreht völlig am Rad.
    »Morgen sagt sie aus«, sagt Dan. »Sie hat

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