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Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Titel: Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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bringen sie sie danach um, um sich an ihr zu rächen. Und daran hätte ich denken müssen. Ich hätte es getan, wenn ich nicht so dermaßen damit beschäftigt gewesen wäre, Pete zu beweisen, was für ein Teufelskerl von Privatdetektiv ich bin.
    Arschloch.
    Er starrt auf den Ozean, die Schaumkronen sind im Nebel und in dem schwachen Mondlicht kaum zu erkennen. Der Ozean tost, macht sich bereit für die große Party.
    Petra tritt an ihn heran.
    »Störe ich?«, fragt sie. »Ich meine, mehr als sowieso schon?«
    »Nein, nicht mehr als sowieso schon.«
    Sie stellt sich neben ihn. »Kommt Ihre Wellenfront allmählich?«
    »Ja.«
    »Jetzt werden Sie sie ja nicht mehr verpassen.«
    »Nein.«
    »Ich dachte, das würde sie glücklich machen.«
    »Dachte ich auch«, erwidert Boone. »Wissen Sie, was das Beste an einer Welle ist?«
    »Nein.«
    »Eine Welle«, sagt Boone, »zeigt dir deinen Platz im Universum. Sagen wir mal, Sie halten sich für den Größten und denken, keiner kann Ihnen was, dann paddeln Sie raus und werden von der Welle zermalmt – hochgehoben, niedergedrückt, herumgeschleudert, über den Grund gezerrt und eine Zeit da unten hängengelassen. Als wollte Gott sagen: ›Hör mal, du Staubkorn, wenn ich dich wieder hochlasse, dann hol tief Luft und steig von deinem hohen Ross.‹ Oder angenommen, Sie sind ganz unten. Man paddelt raus und fühlt sich scheiße, als gäbe es auf der ganzen Welt keinenPlatz für einen. Man paddelt raus und der Ozean schenkt einem einen wunderbaren Ritt, als wäre der nur für einen ganz allein, verstehen Sie? Und damit sagt Gott: ›Schön, dich zu sehen, mein Sohn, das ist für dich und alles wird gut.‹ Eine Welle gibt einem immer das, was man braucht.«
    Draußen ist es kalt. Sie lehnt sich an ihn. Er weicht nicht zurück. Ein paar Sekunden später legt er ihr seinen Arm um die Schultern und drückt sie fester an sich.
    »Ich habe darüber nachgedacht«, sagt sie.
    »Worüber?«
    »Über das, was Ihr Freund, der Detective, gesagt hat«, erwidert Petra, »dass wir Tammy nicht beschützen können. Wir sollten sie gehen lassen. Wir sollten ihr helfen zu verschwinden und sie mit Gottes Segen gehen lassen.«
    Boone ist schockiert. Hier spricht nicht die ehrgeizige, karrieregeile, skrupellose Anwältin.
    »Was wird aus Ihrem Fall?«, fragt er. »Sie wollen doch Geschäftspartnerin werden?«
    »Das ist aber kein Menschenleben wert«, sagt Petra. »Weder Tammys noch Ihres. Lassen wir’s bleiben.«
    Er liebt sie dafür, dass sie das gesagt hat, und hält deswegen sehr viel mehr von ihr. Eine wirklich coole, mitfühlende Aktion. Aber er sagt: »Ich kann nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Dafür ist es zu spät«, sagt Boone. »Eine Frau wurde getötet und jemand muss was unternehmen. Und …«
    »Was?«
    »Da ist noch was«, sagt Boone. »Etwas, das keinen Sinn ergibt. Etwas stimmt hier nicht und ich krieg nicht raus, was. Ich weiß nur, dass ich nicht aufhören kann, bis ich das herausgefunden habe.«
    »Boone …«
    »Lass gut sein, Pete«, sagt er. »Wir müssen die Welle bis zum Ende reiten.«
    »Müssen wir?«
    »Ja.«
    Boone beugt sich vor und küsst sie. Ihre Lippen sind eine Überraschung, weich und flatterig unter seiner Berührung. Schön, viel leidenschaftlicher, als er gedacht hatte.
    Er unterbricht den Kuss.
    »Was?«, fragt sie.
    »Ich muss jemanden treffen.«
    »Jetzt?«
    »Ja«, sagt Boone. »Jetzt sofort. Du bist in Sicherheit. Tides Jungs sind überall und da vorne wartet ein Cop. Halt den Ball flach, bis ich zurück bin.«
    Er will los, kommt aber noch mal zurück und sagt: »Ähm, Pete, der Kuss hat mir gefallen.«
    Mir auch, denkt sie, als Boone im Nebel verschwindet. Eigentlich wollte ich mehr. Wen konnte er nur mitten in der Nacht treffen wollen?

87
    »Daniels ist hier ?«, fragt Danny.
    »Mach dich dünne«, sagt Red Eddie. Sollte kein Problem sein – in Eddies Haus gibt es über acht Zimmer, aber Danny rührt sich nicht. Stattdessen sagt er: »Mach ihn alle.«
    »Hast du mir gerade einen Befehl gegeben?«, fragt Eddie.
    »Nein«, sagt Danny. »War eher so was wie ein … Vorschlag.«
    »Also, ich ›schlage dir vor‹, dass du deinen fetten Arsch woanders hinschiebst«, sagt Eddie, »bevor mir wieder einfällt, wie viel Ärger du mir eingebrockt hast, und ich dich in einen extragroßen Hundekuchen verwandele, du blödes, falsche Frauen killendes Arschloch.«
    Eddie ist leicht reizbar.
    Danny zieht sich zurück.
    »Lass ihn rein«, sagt Eddie zu dem hui -Typen an

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