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Päpste pupsen nicht (German Edition)

Päpste pupsen nicht (German Edition)

Titel: Päpste pupsen nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Smoltczyk
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könnt natürlich nicht wissen, was im Vatikan über den Mann geredet wird.« Er drehte die Augen zur Decke und wedelte mit der rechten Hand vor dem Gesicht herum. »Ich sage nur eins: Er sollte sich lieber um seine Bibelstellen kümmern, nicht um Tiere, von denen er nichts versteht. Haltet euch bloß fern von dem alten Spinner.«
    »Er redet ja sogar mit sich selbst«, sagte Eloise, und ich fing an, sie heute unmöglich zu finden.
    »Na, wenigstens einer, der ihm zuhört«, grinste Gänsebein. »So, genug geplaudert. Ich habe noch etwas zu tun. Kommt gerne jederzeit vorbei, wenn ihr wollt. Wir haben neue Bartaffen bekommen, Macaca silenus . Echt zum Brüllen.«
    Als er Eloise und mich zur Tür hinausschob, fiel mir noch etwas ein.
    »Und was ist mit den Starenwolken? Sind das etwa auch Einbildungen?«
    Gänsebein schien nicht gehört zu haben. Er zog einfach die Tür hinter sich zu. Von innen hörten wir ihn aber rufen: »Schwärme sind wie Kaffeesatz. Da kann jeder herauslesen, was er will. Macht’s gut, ciao!«
    Draußen schien grell die Sonne durch die Bäume.
    »Mensch, Eloise, was ist los mit dir? Du hast dich völlig einwickeln lassen von dem Typ. Das ist total belämmert.«
    »Mensch, Smilla. Weißt du eigentlich, wie superpeinlich das gerade war? Der Typ ist völlig in Ordnung. Wir können froh sein, dass er uns nicht rausgeworfen hat. Das war absolut fair von dem.«
    Ich glaubte, nicht richtig zu hören. Eloise hatte die Seite gewechselt.
    »Das Ganze ist eine Spinnerei von dem alten Dienstbier«, sagte sie weiter. »Poimnograph! Schäumnograph. Träumnograph. Wir haben uns da in etwas hineingesponnen. Komm, vergiss es.«
    Wir waren an den Rotnasenbären vorbei und an dem Gehege der Elefanten. Ich war stinkesauer. »Und überhaupt: Warum hast du eigentlich nicht gepfiffen, du Tröte?«
    Eloise versuchte, sich unsichtbar zu machen. Dann gab sie zu, gar nicht pfeifen zu können, jedenfalls nicht laut genug. Nur mit gespitzten Lippen. Und auch nur, wenn sie nicht aufgeregt ist.
    Gänsebein hatte ein fast elfjähriges Mädchen mit aufgeblasenen Backen vor seinem Labor stehen sehen. Und Eloise war absolut keine Ausrede eingefallen. Sie hatte alles sofort ausgeplaudert.
    »Smill. Ey … Sei jetzt nicht zickig. Selbst wenn es diese Schwärme gibt … Immerhin wissen wir jetzt, dass Gänsebein nicht dahintersteckt. Dann suchen wir eben weiter.«
    Ich wollte aber zickig sein. Kein Mono, keine Spur und ein saftiger Streit mit meiner besten Freundin. Eine totale Pleite, dieser Tag.



11. Kapitel
    Wie man sich in einen Baum verwandelt und weshalb es manchmal doch gut ist, in langweilige Museen zu gehen
    In Rom gibt es viele Denkmäler und alle bedeuten etwas. Wenn es genauso viele Spielplätze gäbe wie Statuen, würde die Stadt auch Kindern etwas bedeuten. Aber es ist ja schon unmöglich, in unserer Straße Rad zu fahren, weil überall Autos parken. Sogar auf dem Zebrastreifen. Ich war jedenfalls ziemlich mieser Laune, als ich nach Hause kam. »Hallo, Smilla, rate, welch wundersamer Ausflug dich heute erwartet?« Das war Papa. Er hatte sich freigenommen, und ich hatte kurz die Hoffnung, dass wir nachmittags noch ans Meer fahren würden.
    »An den Strand? Unsinn, Strand kannst du immer haben. Nein, wir gehen – ins Museum! Ich merke, du kannst deine Begeisterung noch nicht in Worte fassen, meine Liebe.«
    Papa findet sich komisch, wenn er so redet. In Filmen ist das vielleicht auch lustig, aber nicht im Leben. Ich habe vergessen zu erzählen, dass Papa einige Eigenschaften hat, die ruhig berichtet werden können, ohne peinlich zu sein. Er spielt ganz gut Gitarre, immer die gleichen Stücke, aber es klingt gut. Und er hat sehr große Füße, auf denen ich bequem stehen kann, wenn er durch die Wohnung läuft. Er liebt seine Zeitung, Bob Dylan und mit seinen Freunden mittags essen zu gehen. Aber am meisten liebt er einen Bildhauer mit einem Namen wie eine Eisdiele: Bernini.
    Papa hat über diesen Bernini sogar ein Buch geschrieben. Es sind viele Bilder darin, aber ansonsten ist es unlesbar. Ich glaube, er kennt jede Falte von den Denkmälern. Deshalb glaubte ich ihm auch, als er sagte, es wäre ein super Geschenk, ins Bernini-Museum zu gehen. Zum Glück lag dieses Museum im Park Villa Borghese, wo auch der römische Zoo ist.
    »Dann gehen wir aber auch in den Zoo, zu den Meerschweinchen.«
    »Das schaffen wir nicht, die Zeit ist zu knapp.«
    »Du wirst staunen«, sagte Mama. »Es soll dort eine Statue geben, wo sich

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