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Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Titel: Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Kepler
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Flusspferd. Ja. Vielen Dank.«
    Ossian stellt das Flusspferd behutsam ab und wendet sich mit einem Lächeln Penelope zu.
    »Die Schabracke tritt gegen Ossian an! Und die Disziplin ist Striptease! Bringen Sie das Publikum mehr in Wallung als ich, bekommen Sie alle Zahlen des PIN s – wenn nicht, muss der Schönling Sie möglichst fest in den Arsch treten.«
    Ossian hüpft zur Stereoanlage und drückt auf einen Knopf, woraufhin »Teach me Tiger« ertönt.
    »Dieses Spiel habe ich mal gegen den Sänger Loa Falkman verloren«, wispert Ossian betont laut, während er im Rhythmus der Musik die Hüften schwingt.
    Penelope steht von der Couch auf, tritt einen Schritt vor und bleibt dann in ihren Gummistiefeln, der Nadelstreifenanzughose und dem großen Strickpullover stehen.
    »Du willst, dass ich mich ausziehe?«, sagt sie. »Darum geht es hier? Mich nackt zu sehen?«
    Ossian hört auf zu singen, bleibt stehen, bekommt einen enttäuschten Zug um den Mund und sieht sie kühl an, ehe er ihr antwortet.
    »Wenn es mich interessieren würde, die kleine Fotze einer Flüchtlingshure zu sehen, könnte ich mir eine im Internet bestellen.«
    »Und wofür zum Teufel interessierst du dich?«
    Ossian gibt ihr eine schallende Ohrfeige. Sie taumelt, fällt fast hin, hält sich aber auf den Beinen.
    »Du sollst mich höflich behandeln«, sagt er ernst.
    »Okay«, murmelt sie.
    In seinen Mundwinkeln zuckt ein Grinsen, dann sagt er:
    »Ich bin ein Mensch, der gegen TV -Promis antritt … und dich habe ich gesehen, ehe ich den Sender wechseln konnte.«
    Sie mustert sein erregtes, hochrotes Gesicht.
    »Du wirst uns das Telefon nicht geben, stimmt’s?«
    »Ich gebe dir mein Wort, die Regeln sind, wie sie sind, wenn ich bekomme, was ich will, bekommt ihr das Handy.«
    »Du weißt, dass wir in Not sind, und das nutzt du aus, um …«
    »Ja, das tue ich«, schreit er.
    »Okay, was soll’s, dann machen wir es eben, wir strippen ein bisschen, und dann bekomme ich dein Handy.«
    Sie wendet Ossian Wallenberg den Rücken zu und zieht Pullover und T-Shirt aus. In dem grellen Licht leuchten die Schürfwunden auf ihren Schulterblättern und Hüften, die blauen Flecken und der Schmutz. Sie dreht sich um und verbirgt ihre Brüste mit den Händen.
    Björn klatscht in die Hände und pfeift mit traurigem Blick. Ossians Gesicht ist verschwitzt, er wirft einen Blick auf Penelope und stellt sich anschließend vor Björn ins Licht. Er lässt die Hüften kreisen und streift plötzlich den Lendenschurz ab, schwenkt ihn im Kreis, bewegt ihn zwischen den Beinen hin und her und wirft ihn schließlich Björn zu.
    Ossian wirft Björn eine Kusshand zu und gibt ihm mit einer Geste zu verstehen, dass sie später telefonieren sollen.
    Björn klatscht wieder in die Hände, pfeift lauter, klatscht weiter und sieht, dass Penelope den gusseisernen Feuerhaken aus dem Ständer am Kamin nimmt.
    Die Ascheschaufel gerät in Schwingung und klirrt leise gegen die große Zange.
    Ossian tanzt hüpfend in seiner goldglitzernden Paillettenunterhose.
    Penelope hält den Feuerhaken mit beiden Händen und nähert sich Ossian Wallenberg von hinten. Er schwingt vor Björn die Hüften.
    »Auf die Knie«, flüstert er Björn zu. »Runter, runter mein Schönling!«
    Penelope hebt den schweren Gegenstand und schlägt Ossian mit aller Kraft auf den Oberschenkel. Es klatscht, und Ossian Wallenberg fällt um und schreit auf. Er hält sich den Schenkel, windet sich vor Schmerzen und brüllt. Penelope geht schnurstracks zur Stereoanlage und zertrümmert sie mit vier schweren Schlägen, bis es endlich still wird.
    Ossian liegt mittlerweile regungslos, atmet sehr schnell und wimmert. Sie geht zu ihm, und er blickt ängstlich zu ihr hoch. Sie bleibt einen Moment stehen. Der schwere gusseiserne Feuerhaken pendelt langsam in ihrer rechten Hand.
    »Herr Flusspferd hat mir zugeflüstert, dass du mir jetzt das Handy und den PIN geben wirst«, sagt sie ruhig.

55
    Die Polizei
    Es ist sehr heiß und drückend schwül in Ossian Wallenbergs Sommerhaus. Björn steht immer wieder von seinem Stuhl auf, stellt sich ans Fenster und schaut zum Wasser und zum Bootssteg hinunter. Penelope sitzt mit dem Handy in der Hand auf der Couch und wartet auf den Rückruf der Polizei. Die Zentrale hat ihren Notruf aufgenommen und versprochen, sich unter derselben Nummer zu melden, sobald das Boot der Wasserschutzpolizei unterwegs ist. Ossian sitzt mit einem großen Glas Whisky vor sich in einem Sessel und beobachtet die beiden. Er

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